Jessica Henze führt ein Leben wie aus dem Bilderbuch – einem digitalen Bilderbuch, um genau zu sein. Die 26-Jährige ist Influencerin. Ihrem Account bei Instagram folgen über 135.000 Fans. „Mavieestbelle jessi“ – zu deutsch: „mein Leben ist schön“, nennt sie sich in den sozialen Netzwerken – und der Titel ist Programm.

Täglich bekommen ihre Follower neue, tolle Postings zu sehen. Die traumhaften Bilder zeigen die schöne Blondine an den schönsten Stränden der Welt, auf Luxusjachten und in schicken Hotels, in den coolsten Läden und den angesagtesten Restaurants. Die gebürtige Norddeutsche führt ein echtes Jet Set-Leben – und finanziert mit ihrem Luxus-Lifestyle auch noch ihr Architektur-Studium.

Doch plötzlich könnte sich auch über Jessicas Glamour-Welt ein dunkler Schatten legen: Die Corona Krise. Reisen ins Ausland sind nicht mehr möglich. Restaurants sind geschlossen, Hotels ebenso. Auch viele Boutiquen haben ihre Türen noch nicht wieder geöffnet. Selbst erfolgreiche Labels bangen um ihre Existenz.

Die erfolgreiche Influencerin bekommt die Auswirkungen der Krise bisher noch wenig zu spüren. “Zum Glück halten sich die negativen Auswirkungen für mich noch in Grenzen. Verständlicherweise sind auch mir ein paar Kooperationspartner weggefallen, aber viele Firmen setzen nach wie vor auf Social Media Marketing und das freut mich natürlich sehr, da ich so mein Studium finanziere”, erklärt sie und blickt optimistisch in die Zukunft: “Ich bin gespannt, wie es sich die kommenden Monate entwickelt, aber ich beobachte mich regelmäßig wie ich zunehmend Onlineshops durchstöbere und kann mir vorstellen, dass es vielen so geht.”

Bei allem Optimismus – die Entbehrungen durch die Corona-Krise bekommt natürlich auch die schöne Blondine zu spüren. “Mir fehlen vor allem die kleinen Dinge, die vorher selbstverständlich waren. Sich jederzeit mit Freunden treffen zu können, essen gehen, oder auch einfach ein Picknick im Park – gerade bei diesem unfassbar genialen Wetter. Aber ich vermisse auch schon sehr das Reisen. Ich habe durch Corona bis heute bereits drei Reisen canceln müssen, unter anderem nach Miami, aber da geht es uns allen glaube ich sehr ähnlich”, sagt sie.

Doch wer davon lebt, sein Leben mit der Welt zu teilen, kann nun mal nicht plötzlich aufhören neue Fotos zu posten. Jessica behilft sich mit Throw-Back Pictures ihrer letzten Reisen. Wunderschön sind die Bilder, keine Frage. Und die Aufnahmen scheinen förmlich bildlich auszudrücken, wie Jessica mit der Situation umgeht – nämlich mit Hoffnung und Optimismus: “Ich versuche in allem, was passiert etwas Positives zu sehen. Ich muss sagen, ich bin die vergangenen Wochen in vielerlei Hinsicht entspannter geworden. An den Wochenenden beispielsweise setzt man sich doch recht häufig unter Druck etwas „besonderes“ zu unternehmen, etwa zu verreisen, um entsprechend Content liefern zu können. Doch nun ist das gar nicht möglich, aber es geht ja jedem so. Also nutze ich die Zeit für unseren Garten, das Haus, oder einfach für mich und meine Masterthesis – eben die Dinge, die wirklich wichtig sind und es geht mir sehr gut damit. Wir können die Situation nicht ändern und sollten alles dafür tun, so schnell wie möglich unser gewöhnliches Leben zurück zu bekommen.“

Bis es soweit ist, gibt die schöne Blondine ihre Beauty-Tipps jetzt eben aus dem heimischen Badezimmer. Ihre besten Ratschläge verrät sie beauty-guide: “Weniger ist mehr! Ich versuche nicht zu viele Pflegeprodukte zu benutzen. Viel wichtiger ist, mein Gesicht morgens und abends gründlich zu reinigen. Zudem versuche ich meinen Körper von innen mit reichlich Nährstoffen zu versorgen. Da ich sehr gerne nasche, funktioniert das natürlich nicht immer, aber ich esse jeden Tag sehr viel Obst und trinke mindestens drei Liter Wasser pro Tag. Das passiert tatsächlich unbewusst. Aber mein Tipp für diejenigen die nicht so viel Wasser trinken: Stellt euch eine große, im besten Fall sogar dekorative Karaffe hin, befüllt sie mit Wasser, euren Lieblingsfrüchten und vielleicht etwas frischer Minze. Das sieht nicht nur toll aus, sondern es schmeckt auch noch super lecker und lässt sich super umsetzen – gerade jetzt wo es wieder deutsche Erdbeeren gibt.”

Corona wird die Welt verändern – für immer. Gut möglich, dass auch die bunte Instagram-Märchen-Idylle nie wieder sein wird wie früher. Reisebeschränkungen, gekürzte Werbebudgets, Konjunktur-Einbruch – die wirtschaftlichen Konsequenzen des Virus sind enorm. Aber statt mit Angst in die Zukunft zu blicken, sollte man sich vielleicht lieber ein Beispiel an Jessica nehmen und sich über die schönen Dinge des Lebens freuen.