Super-Food, Immun-Food, Beauty-Food – die Erwartungen an den Speiseplan sind heute immens. Selbstoptimierungstrends sei Dank. Wie gesund und schön wirkt das Essen heute? Ein paar Pros und Cons zum Thema Beauty Food.

Gepeelte Haut mit Papayas, straffe mit Erdbeeren, sonnengeschützte mit Karotten. Die Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt lässt sich vielerorts als Beauty-Pflege-Regal verstehen. Doch schön gesund essen und so gesund schön sein, und zwar „schleichend“ und nicht über Nacht – das ist eher die Kausalkette, die für Mediziner Beauty Food zum gern gesehenen Trend machen lässt.

Die Möglichkeiten auf der Speisekarte scheinen dafür endlos. Allen voran mit allem, was Vitamin A bis E enthält. Sei es das zellerneuernde Vitamin A in Paprika, Aprikosen oder Karotten oder das Elastizität fördernde Vitamin C in Beeren, Zitrusfrüchten oder Avocados.

Viele B-Vitamine sind auch außerhalb der Obst- und Gemüseabteilung zu finden, wie in Haferflocken oder Fleisch und sorgen für glatte Haut wie gesunde Haare und Nägel durch die Keratin-Produktion. Genauso der Feuchtigkeitsförderer Vitamin D in Eiern und Pilzen oder das Super-Anti-Aging-Vitamin E in Nüssen, Ölen, Getreide und Fisch, das Hautzellen regeneriert und vor freien Radikalen schützt. Zugleich wirken die darin enthaltenen Eiweiße und ungesättigten Fettsäuren förderlich, indem sie den Zellstoffwechsel ankurbeln.

Und schön essen heisst vor allem auch schön trinken – etwa zwei Liter Wasser am Tag. Ebenso viel schlafen, viel frische Luft, kein Nikotin.

Beauty-Food hat Grenzen

Doch Beauty-Food hat auch seine Grenzen, die wohl die meisten bereits wissen und gern verdrängen. Wenn zum Beispiel zu viel von Trend-Lebensmitteln wie Kurkuma konsumiert wird, das Übelkeit und Magenprobleme auslöst. Oder wenn vor allem die Qualität längst nicht mehr die ist, die gesund und schön macht, weil ein Lebensmittel zu lange unterwegs war oder in riesigen Gewächshausanlagen mit Pflanzenschutzmitteln gezüchtet wird. Auch Milch und Milchprodukte sind seit langem ein Fragezeichen-Kandidat, weil die Mehrheit der Kühe nicht mehr den ganzen Tag auf der Weide steht, sondern Teil der konventionellen Massentierhaltung ist. Vor allem H-Milch weist in der Folge statt wertvoller Omega-3-Fettsäuren und Vitamine nur noch wenige Vitalstoffe auf und steht in Verdacht, hauptsächlich gesättigte Fettsäuren und sogar Transfette, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern, zu enthalten.

Und dann gibt es natürlich noch die Lebensmittel, wie Zucker, Weißmehl oder Alkohol, die in großen Mengen der Hautgesundheit und der allgemeinen Gesundheit schlichtweg schaden. Jedes Super- und Beauty-Food bleibt parallel dazu quasi ohne Wirkung.

Wer gesund isst, ist also unter normalen Umständen auch gesund und mit einer gesunden, sich gut regenerierenden Hautoberfläche gesegnet – am besten mit einem täglichen Obst-Gemüse-Wasser-Frischluft-Mix. So gesehen muss man sich gesundes Essen auch nicht schön reden. Erst recht nicht, wenn dazu noch eine Portion Herunterfahren, Zeit und Achtsamkeit hinzukommt, was bei manchen vielleicht auch die Corona-Erfahrung verstärkt hat. Gesund so, schön so.