Wer darüber nachdenkt, sich in den Sommermonaten ein Tattoo zuzulegen, um am Pool mit dem neuen Körperschmuck angeben zu können, sollte sich das nochmal genau überlegen.

Was besonders Tattoo-Neulinge nämlich häufig nicht wissen, ist, dass sie ihr neues Tattoo während des Heilungsprozesses vor direkter Sonneneinstrahlung schützen müssen. Dies kann das Tätowieren bei wärmerem Wetter schwierig machen, da man die Zeit, die man draußen verbringt, begrenzen oder das frische Tattoo stets mit Kleidung bedecken muss.

Während es natürlich trotzdem möglich ist, ein Tattoo während der Sommermonate erfolgreich heilen zu lassen, hat das Tätowieren bei kühlerem Wetter klare Vorteile. Die Haut ist weniger Sonnenlicht ausgesetzt und man schwitzt weniger, wodurch das Tattoo schneller heilen kann.

Wer sich im Winter den Traum von einer Tätowierung erfüllen möchte, sollte folgende Tipps beachten:

Ein Tattoo will wohl überlegt sein

Ein Tattoo ist nichts für impulsive Entscheidungen. Viele Menschen machen den Fehler, sich aus einer Laune heraus ein Tattoo stechen zu lassen und mögen dann das Design oder die Position des Tattoos nicht. Oder schlimmer noch, sie stellen fest, dass sie bei einem schlechten Tätowierer gelandet sind oder die spontane Idee gar zu einer gefährlichen Infektion geführt hat.

Gründlich informieren heißt das oberste Gebot. Im Internet kann man sich viele verschiedene Motive anschauen und sie sogar online am eigenen Körper „ausprobieren“. Auch die Position der Tätowierung sollte mit Bedacht gewählt werden. Und den Rat und die Meinung von Freunden und Familie einzuholen, kann ebenfalls eine wertvolle Entscheidungshilfe sein.

Außerdem wichtig: mehrere Tattoo-Studios anschauen und mit den Tätowierern sprechen. Macht das Studio einen sauberen, gepflegten Eindruck? Wie sehen die Referenzen des Tätowierers und seine eigenen Tattoos aus? Gibt es Bewertungen im Internet? Sind die Preise fair aber nicht zu billig? Nur wenn alles passt, ist es das richtige Studio.

Die Anweisungen des Tätowierers befolgen

Ein seriöser Tätowierer zeigt und erklärt seinen Kunden in einem Vorgespräch, vor dem eigentlichen Termin zum Stechen, was auf sie zukommt und was es im Vorfeld zu beachten gilt. Dies ist auch der Zeitpunkt, Fragen zu stellen und letzte Unsicherheiten zu klären. Sind die nicht vollständig beseitigt, ist jetzt auch der Moment einen freundlichen Rückzieher zu machen.

Ist das Werk am großen Tag dann vollbracht, verbindet der Tätowierer das Tattoo und gibt Anweisungen für die Pflege und den Schutz vor Infektionen in den ersten Wochen. Beispielsweise wird eine bestimmte Art von Salbe empfohlen oder geraten, nicht auf der Seite zu schlafen, auf der sich die frische Tätowierung befindet.

Diese Anweisungen sind mehr als gute Ratschläge und sollten unbedingt eingehalten werden. Bei Unsicherheiten lieber einmal mehr nachfragen oder eine zweite, professionelle Meinung einholen.

Achtung bei der Kleiderwahl

Während der Wintermonate kuscheln wir uns gern in mehrere Kleidungs-Schichten, um uns vor der Kälte zu schützen. Das Problem dabei ist, dass enge Kleidungsstücke wie Strumpfhosen oder Leggings am Tattoo reiben und die heilende Haut reizen können. Bei Tattoos an den Beinen können besonders auch Socken problematisch sein.

Außerdem sollte auch das teure Lieblings-Designer-Teil besser erst einmal im Schrank bleiben. Denn aus dem frischen Tattoo wird in den ersten Tagen Tinte auslaufen. Dies ist ganz normal und kein Grund zur Sorge, macht fiese Flecken aber nicht weniger ärgerlich.

Am Tag des Stechens auf jeden Fall lockere Kleidung tragen, die nicht zu eng an den Bandagen oder der Haut reibt.

Raus an die frische Luft mit dem Tattoo

Lose Kleidung allein reicht nicht. Eine frische Tätowierung sollte mehrmals täglich frischer Luft ausgesetzt sein, unabhängig davon, wo am Körper sich das Tattoo befindet.

Ein erfahrener Tätowierer gibt genaue Anweisungen, wie der Verband zu tragen und zu wechseln ist. Während es gut ist, das Tattoo bei der Arbeit oder beim Einkaufen zu bedecken, sollte man den Verband zu Hause möglichst für mehrere Stunden weglassen. In dieser Zeit aber unbedingt vermeiden, das ungeschützte Tattoo mit Kleidung zu bedecken.

Dagegen kann es den Heilungsprozess durchaus beschleunigen, das Tattoo möglichst häufig im Freien der kühlen Luft auszusetzen. Draußen jedoch immer darauf achten, dass kein Schmutz in die Wunde kommt.

Wasserscheu sein

Nur weil wir in den Wintermonaten nicht so viel schwitzen, heißt das nicht, dass eine Tätowierung nicht täglich gereinigt werden sollte. Während das Tattoo heilt, muss es so sauber wie möglich gehalten werden, um Infektionen zu vermeiden.

Jedoch sollte eine frische Tätowierung nie in Wasser gebadet oder mit extrem heißem Wasser gereinigt werden. Das ist nicht gut für die Tinte. Wenn ein heilendes Tattoo nass wird, kann auch das zu einer Infektion führen.

Stattdessen ein feuchtes Tuch verwenden, um das Tattoo zu waschen und anschließend trocken zu tupfen. Ein guter Tätowierer sollte detaillierte Anweisungen geben, wie lange das Tattoo nicht nass werden und – wenn überhaupt – welche Seife verwendet werden darf.

Feuchtigkeitsversorgung

Einer der Nachteile einer Tätowierung in den Wintermonaten ist, dass die Haut trockener als gewöhnlich ist. Während es sowieso immer wichtig ist, das Tattoo in den ersten Wochen mit Feuchtigkeit zu versorgen, muss die Pflege-Routine in der kalten Jahreszeit möglicherweise intensiver und länger ausfallen.

Sollte das Tattoo außerordentlich jucken oder trocken sein, gilt: bloß nicht kratzen! Das Kratzen kann das Tattoo beschädigen und die Haut um das Tattoo herum einem Infektionsrisiko aussetzen.

Stattdessen das Tattoo so lange intensiv mit Feuchtigkeit versorgen, bis sich die Haut nicht mehr trocken oder juckend anfühlt. Häufig ist es nötig, mehrmals am Tag Salbe oder Lotion aufzutragen.

Nicht an der Haut reißen

Wenn die Tätowierung zu heilen beginnt, wird die Haut verkrusten. Häufig blättert sie auch ab. Solange keine Anzeichen einer Infektion vorliegen, ist dieser Prozess völlig normal, kann aber durchaus unangenehm sein. Jetzt heißt es: Dem Drang widerstehen, an den Krusten zu pulen oder die Hautschuppen abzuziehen. Stattdessen das Tattoo so lange mit Feuchtigkeit versorgen, bis die Krusten verschwunden sind und die Schuppenbildung aufhört.

Wichtig: Nicht täuschen lassen, wenn das Tattoo an der Oberfläche geheilt aussieht – in den tieferen Hautschichten findet immer noch ein Heilungsprozess statt. Die Pflege- und Reinigungsroutine unbedingt konsequent fortsetzen, bis die Haut wieder ganz normal aussieht und sich auch so anfühlt.

Fazit

„Winter-Tattoos“ haben einen klaren Vorteil: Das Risiko einer Infektion ist geringer. Trotzdem gilt es einige wichtige Regeln und Schritte einzuhalten, damit der Heilungsprozess möglichst reibungslos verläuft.

Der Lohn: Befolgt man unsere sieben goldenen Regeln und hört auf den Rat des Tätowierers, kann man im nächsten Sommer am Pool stolz und gefahrlos mit dem neuen Tattoo angeben.