Trotz gesunder Ernährung und einem konsequenten Sportprogramm wollen die ungeliebten Fettpölsterchen nicht verschwinden? Das ist ein Dilemma, das viele Abnehm-Willige kennen. Wer auf seine Ernährung achtet und die von Experten empfohlenen 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche ausübt, erwartet wahrscheinlich, dass die überschüssigen Pfunde nur so purzeln. Zurecht, will man sagen. Ein Plan zur Gewichtsabnahme läuft jedoch nicht immer reibungslos ab. Hier sind 10 Gründe, warum es mit dem Abnehmen nicht klappt und sich das Wunschgewicht manchmal schier unerreichbar anfühlen kann.

1. Warum es mit dem Abnehmen nicht klappt: Gestörter Schlaf

Wenn es mit dem Abnehmen nicht klappt, könnte die Lösung so einfach sein, wie jeden Abend ein wenig früher ins Bett zu gehen.

Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass Schlafmangel sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern mit einem höheren Körpergewicht zusammenhängt.

Tatsächlich hat sich in mehreren Untersuchungen gezeigt, dass Schlafmangel das Risiko an Fettleibigkeit zu erkranken bei Erwachsenen um 89 Prozent und bei Kindern um 55 Prozent erhöhen kann.

Es gibt viele Gründe, warum dies der Fall ist. Zunächst einmal wird angenommen, dass Schlafentzug den Appetit steigert. Eine US-Studie kam zu dem Schluss, dass bei Schlafmangel das Sättigungshormon Leptin abnimmt, während das Hungerhormon Ghrelin steigt.

Schlafentzug kann sich außerdem auch auf die Wahl der Lebensmittel auswirken und das Verlangen nach ungesunden, kalorienreichen Lebensmitteln – Studien zufolge – um bis zu 45 Prozent steigern. Von Schokolade, Chips und Co. erhoffen wir uns einen sofortigen Energieschub, was unweigerlich zu einem Absturz des Blutzuckerspiegels führt.

Forschungen des King’s College in London haben ergeben, dass Menschen mit Schlafentzug im Durchschnitt 385 Kalorien mehr pro Tag zu sich nehmen als diejenigen, die länger geschlafen haben.

2. Ablenkung beim Essen

Wer während des Essens auf dem Smartphone surft oder fernsieht, isst vielleicht mehr als er denkt. Dann klappt es auch mit dem Abnehmen nicht.

Man kann sich leicht angewöhnen, mit dem Handy zu spielen, während man isst, mit dem Essen auf dem Schoß vor dem Fernseher zu sitzen oder sich eine große Tüte Chips zu schnappen, während man seine Lieblingssendung schaut. Das Problem: Angewohnheiten wie diese lenken die Aufmerksamkeit ab, sodass das Gehirn nicht in der Lage ist, die Menge der verzehrten Nahrung genau zu registrieren. Und dann klappt es mit dem Abnehmen garantiert nicht.

Wenn wir nicht darauf achten, was wir essen, ist es weniger wahrscheinlich, dass diese Information im Gedächtnis gespeichert wird. Und mit weniger Erinnerung an das, was wir über den Tag verteilt alles schon so gegessen haben, wird die nächste Mahlzeit wahrscheinlich deutlich größer ausfallen.

Eine Studie ergab, dass das Abspielen von Audioanweisungen, die übergewichtige Menschen ermutigen, beim Mittagessen auf ihr Essen zu achten, den späteren Snackkonsum um 30 Prozent reduzierte.

Wer abnehmen will – und eigentlich jeder andere auch – sollte also bei den Mahlzeiten das Smartphone außer Reichweite legen, sich an einen Tisch setzen, anstatt auf dem Sofa vor dem Fernseher zu essen, und aufmerksam darauf achten, was und wie viel er zu sich nimmt.

3. Unnötig essen

Viele von uns sind fest davon überzeugt, dass sie sich gesund ernähren. Aber tun wir das wirklich? Um diese Frage tatsächlich – und wahrheitsgemäß – beantworten zu können, müssen wir uns für alles, was wir konsumieren, verantwortlich fühlen. Denn viele Menschen verleugnen die Menge an Nahrung, die sie tatsächlich täglich zu sich nehmen.

Wir müssen unser Bewusstsein dafür schärfen, was wir essen. Sobald wir das tun, können wir anfangen, unnötiges Essen einzuschränken. Heißt: jeden auch noch so kleinen Snack notieren, und wenn möglich, auch ein Foto machen. Am Ende des Tages oder der Woche hat man eine umfassende Liste der Lebensmittel, die man gegessen hat – und könnte ganz schön überrascht sein.

Extra-Tipp: jedes Mal beim Essen notieren, welche Gefühle aufkommen. So lässt sich feststellen, ob irgendwelche zugrundeliegenden Emotionen im Spiel sind.

4. Kalorien nicht zu sehr einschränken

Während eine drastische Reduzierung der Kalorienzufuhr wie ein schneller Weg zur Gewichtsabnahme erscheinen mag, könnte das Gegenteil der Fall sein. Wer seine Kalorienzufuhr stark einschränkt, sieht die Pfunde am Anfang schnell purzeln, wird aber meist bald feststellen, dass das Gewicht auf einem Plateau stagniert und vielleicht sogar wieder steigt. Eine Studie aus dem Jahr 2010 zeigte tatsächlich, dass eine übermäßige Kalorienrestriktion zu einer Gewichtszunahme führt, und zwar aufgrund des dadurch ausgelösten Anstiegs von Cortisol, das die Fettspeicherung fördert. Nehmen wir zu wenig Kalorien zu uns, kann das den Körper außerdem in den Hungermodus versetzen und so den Stoffwechsel verlangsamen. In dem Fall klappt es mit dem Abnehmen garantiert nicht.

5. Nicht genug Sonnenlicht

Wenn uns die Morgensonne küsst, synchronisiert sich unsere innere Körperuhr, sodass wir mit größerer Wahrscheinlichkeit regelmäßige Schlafzeiten haben. Dadurch läuft der Stoffwechsel effizienter, was beim Abnehmen und Gewicht halten hilft.

Außerdem ist Sonnenlicht die beste Quelle für Vitamin D, das für die Fettverbrennung benötigt wird. Wer also mit seinen Abnehm-Bemühungen nicht weiterkommt, sollte versuchen, jeden Tag 15 bis 30 Minuten Sonne zu tanken!

6. Stress

Chronischer Stress und Gewichtszunahme gehen oft miteinander einher. Klar, das tägliche Leben bringt eine ganze Reihe von Belastungen mit sich. Sei es die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ein voller Terminkalender oder Stress im Job.

Wir alle erleben ein natürliches Ansteigen und Abfallen unserer Stresshormone – die bekanntesten sind Cortisol und Adrenalin. Diese Hormone sollten natürlich morgens am höchsten sein und gen Abend stetig abnehmen – dieses Abfallen hilft uns beim Einschlafen.

Allerdings kann der Druck unseres hektischen Lebensstils dieses natürliche Muster aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn unser Cortisolspiegel über einen längeren Zeitraum zu hoch ist, entsteht ein Ungleichgewicht nicht nur mit unserem Blutzucker, sondern auch mit anderen zirkulierenden Hormonen, was zu einer übermäßigen Fetteinlagerung führt.

Den Stresspegel zu minimieren, ist langfristig sowohl für die körperliche als auch für die geistige Gesundheit gut.

7. Dehydrierung – darum klappt es mit dem Abnehmen nicht

Wir verwechseln Durst oft mit Hunger. Kommt ein Hungergefühl auf also zuerst ein Glas Wasser trinken. Ist der Hunger nach 20 Minuten immer noch da, ist wirklich Zeit für einen (möglichst gesunden) Snack.

Wer stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet, nimmt keine Nahrung zu sich, die der Körper nicht wirklich braucht. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass diejenigen, die vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken, mit größerer Wahrscheinlichkeit Gewicht verlieren.

8. Nicht genug Fett

Beim Abnehmen sollte Fett unbedingt vermieden werden? Denkste! Während gesättigte Fette und Transfette schlecht für die Taille und die Herzgesundheit sind, sind ungesättigte Fette sogar ein Muss für eine optimale Gewichtsabnahme.

Gesunde Fettquellen wie Nüsse, Olivenöl und Avocados helfen, sich satter zu fühlen und den Blutzuckerspiegel zu regulieren, sodass Heißhungerattacken reduziert werden. Wenn der Blutzuckerspiegel stabiler ist und Insulinspitzen und -abstürze reduziert werden, speichert der Körper außerdem weniger Fett und nutzt das gespeicherte Fett effizienter.

Darüber hinaus helfen einige gesunde Fette, mehr Fett zu verbrennen. Wenn wir zum Beispiel Olivenöl konsumieren, haben wir höhere Werte des Hormons Adiponektin, das hilft, Fette im Körper abzubauen.

9. Zu viele Diätgetränke

Einer der vielen Gründe, warum Menschen Schwierigkeiten haben, Gewicht zu verlieren, ist der Konsum von Cola light & Co.. Die synthetischen Süßstoffe senden die Nachricht an das Gehirn, dass Zucker konsumiert wurde. Dies kann zu einer Unterbrechung der Verbindung führen, bei der der Körper die Kalorien erwartet und sich dann nach ihnen sehnt, sodass wir ungewollt Dinge essen, die wir sonst nicht essen würden.

Eine 2014 veröffentlichte Studie zeigte außerdem, dass künstliche Süßstoffe zu einer Insulinresistenz führen können, die letztlich zu einer Gewichtszunahme führt.

10. Medizinische Probleme

Natürlich besteht immer die Möglichkeit, dass eine Unfähigkeit, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten, auf ein medizinisches Problem zurückzuführen ist.

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, wie zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion, das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder auch Depressionen, die alle zu einer Gewichtszunahme führen können. Hier kann nur der Gang zum Arzt Klarheit und auch eine Lösung bringen.