Wer hat nicht schon mal einen Joghurt im Kühlschrank vergessen und ihn ein paar Tage oder Wochen – je nach Kühlschrank-Ordnung – wiederentdeckt und festgestellt, dass er abgelaufen ist? Das Gute bei Milchprodukten ist: man zieht den Deckel ab und weiß sofort, ob sie noch genießbar sind.

Doch nicht nur Lebensmittel, auch viele Kosmetikprodukte haben ein Verfallsdatum. Das Problem: aufgrund der Vielfalt an Wirkstoffen, Konservierungsstoffen und Verpackungsarten ist es oft schwierig herauszufinden, ob ein bestimmtes Produkt nicht mehr wirksam oder – was noch wichtiger ist – sicher ist.

Beauty-Guide klärt auf, wie man feststellen kann, ob ein Hautpflegeprodukt abgelaufen ist (unabhängig davon, ob es ein Verfallsdatum trägt oder nicht), ob es sicher ist Make-up, Cremes und Co. noch nach Ablauf des Verfallsdatums zu verwenden, und warum manche Produkte länger haltbar sind als andere.

Was sind die wichtigsten Faktoren für die Haltbarkeit von Kosmetika?

Werden Reinigungsprodukte schneller schlecht als Cremes? Sind Seren länger haltbar als Peelings? Tatsächlich hat der Produkttyp den geringsten Einfluss darauf, wie schnell oder langsam ein Hautpflegeprodukt abläuft. Die entscheidenden Faktoren sind Temperatur, Zeit und Luftfeuchtigkeit bei der Aufbewahrung. Auch Parameter wie Licht und die Kontamination mit Mikroorganismen haben einen Einfluss auf die Haltbarkeit.

Produkte auf Wasserbasis, wie zum Beispiel Flüssigkeiten, Cremes und Lotionen, sind in der Regel leichter verderblich. Beim Gebrauch können sich Bakterien leicht vermehren. Deshalb statt den Finger in den Tiegel zu tauchen, lieber einen kleinen Spatel verwenden. Auch Produkte auf Ölbasis sind nicht ohne Risiko: sie können mit der Zeit oxidieren, was zu Farb- und Geruchsveränderungen führen kann.

Die richtige Verpackung kann dazu beitragen, dass ein Produkt länger hält. Umso besser der Inhalt vor Umwelteinflüssen geschützt ist, desto besser ist es für die Haltbarkeit. Generell gilt: Wirklich beginnt die „Ablauf-Uhr“ zu ticken, sobald die Verpackung geöffnet wurde.

Werden manche Bestandteile schneller schlecht als andere?

Fans von Produkten mit überwiegend natürlichen Inhaltsstoffen müssen ihre Lieblingscremes und Co. häufiger austauschen. Natürlich gewonnene, nicht synthetisierte Inhaltsstoffe wie Extrakte oder Öle aus Pflanzen sind weniger lange haltbar als synthetische Inhaltsstoffe. Konservierungsmittel mit breitem Wirkungsspektrum können dazu beitragen, dass Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen länger halten – jedoch nicht ewig. Denn auch Konservierungsstoffe verlieren mit der Zeit ihre Wirksamkeit.

Wie erkennt man abgelaufene Kosmetik ohne Verfallsdatum?

Nicht alle Hautpflegeprodukte tragen ein Verfallsdatum. Pflicht ist die Angabe nur, wenn kein Chargencode, der das Herstellungsdatum des Produkts angibt, auf der Verpackung aufgedruckt ist.

Die meisten Produkte sind stabilitätsgeprüft, um sicherzustellen, dass sie ungeöffnet problemlos zwei bis drei Jahre im Regal stehen können. Hier kann das Symbol für den Zeitraum nach dem Öffnen (der sogenannte PAO) helfen, festzustellen, ob ein Produkt noch in Ordnung ist – es gibt die Anzahl der Monate an, in denen das Produkt voraussichtlich sicher und wirksam bleibt.

Obwohl PAO-Symbole immer beliebter werden, sind sie, wie das Verfallsdatum, nicht vorgeschrieben. Stattdessen also besser auf die eigenen Sinne vertrauen. Subtile Veränderungen von Farbe, Textur oder Geruch sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass es sich um abgelaufene Kosmetik handeln könnte.

Kann man abgelaufene Kosmetik noch benutzen?

Am sichersten ist es natürlich, Produkte nach Ablauf ihres Verfallsdatums zu entsorgen. Das Verfallsdatum ist jedoch nur eine Schätzung. Es besteht also immer die Möglichkeit, dass ein Produkt auch nach Ablauf des Datums auf der Verpackung noch verwendet werden kann. Jedoch ist bei einem abgelaufenen Produkt die Wirksamkeit nicht mehr garantiert. Die Inhaltsstoffe bauen sich mit der Zeit ab und die Substanzen können sich verändern, sodass es bei Menschen mit empfindlicher Haut zu Reizungen und Ausschlag kommen kann.

Und es gibt eine Art von Produkt, bei dem man niemals riskieren sollten, es nach Ablauf seiner angegebenen Lebensdauer zu verwenden: Sonnenschutzmittel!

Nicht nur, dass die Inhaltsstoffe verderben und die Konsistenz wässrig wird, sie werden auch weniger wirksam, was das Risiko für Sonnenbrand, Hautverfärbungen und sogar die Entstehung von Hautkrebs deutlich erhöht.

Gibt es Hautpflegeprodukte, die unbegrenzt verwendet werden können?

Die meisten Inhaltsstoffe bauen sich im Laufe der Zeit zwischen einem und drei Jahren ab. Es gibt jedoch Ausnahmen wie beispielsweise Silikone, Puder und synthetische Duftstoffe, die zehn Jahre oder sogar noch länger halten können. Nahezu „unkaputtbar“ ist auch Vaseline.

Um auf Nummer Sicher zu gehen, gilt für alles andere: Ist man nicht sicher, wie lang ein Produkt schon im Regal steht oder haben sich Geruch, Konsistenz oder Farbe verändert, lieber wegwerfen. Würde man mit einem Joghurt ja auch tun…