In puncto Pflege und Schutz sind Fingernägel nicht weniger anspruchsvoll als die Haut, denn eigentlich sind Nägel nur Haut. Genauer gesagt, Hornschicht, die aus der Nagelwurzel herauswächst. Die Nagelplatte besteht aus bis zu einem Millimeter dicken, verhornten Zellen und benötigt fünf bis sechs Monate, um sich vollständig zu erneuern. Das Wachstum der Nägel schwankt zwischen 0,5 und 1 mm pro Woche, je nach Jahreszeit und Finger. Im Sommer wachsen die Nägel schneller als im Winter. Und am Mittelfinger erneuert sich der Nagel am schnellsten.
Genau wie die Haut sprechen Nägel unmittelbar auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft an. Ein hoher Anteil macht sie elastisch, ein niedriger spröde. Glänzende, biegsame Nägel brauchen einen Feuchtigkeitsgehalt von sieben bis zwölf Prozent. Im Gegensatz zur Haut jedoch geben Nägel ihre Feuchtigkeit zehnmal schneller ab, weil ihnen Fett fehlt, das die Feuchtigkeit binden könnte.
Selbstverständlich sind Nagellacke, mit denen die Nägel an Händen und Füßen farblich verschönt werden, auf diese biologischen Gegebenheiten abgestimmt. Sie bestehen aus Nitrocellulosen, Lösungsmitteln, Harzen sowie Farbpigmenten, zum Teil auch Pearlsubstanzen. Einige Nagellacke sind zusätzlich mit Pflegestoffen, z. B. Vitaminen, angereichert.
Durch das Auftragen eines Unterlackes kann die Haltbarkeit des Nagellackes spürbar verbessert werden. Unterlacke schützen die Nägel vor Verfärbung durch den Farblack. Sie bestehen hauptsächlich aus Nitrocellulosen, Lösungsmitteln und Harzen; Farbstoffe sind nicht enthalten.
In ihrer Rezeptur den Unterlacken sehr ähnlich sind Überlacke. Nach dem Nagellack aufgetragen, schützen sie das Nagel-Make-up und verbessern seine Haltbarkeit. Außerdem geben sie zusätzlich Glanz und verhindern farbige Lackspuren, z. B. an hellen Möbeln.
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