Ein neuer Beauty-Trend aus Korea nennt sich „Slugging“, was so viel heißt wie „eine Schleimspur hinterlassen“ und zwar mit einer dicken Schicht Vaseline im Gesicht. Klingt erst mal irgendwie eklig, hat aber einen ernst zu nehmenden Hintergrund – argumentieren die koreanischen Beauty-Expertinnen.

Viel hilft viel – diese Prämisse spaltet die Skincare-Profiszene. Manche vertreten auch die Meinung, weniger sei mehr. Wir könnten dagegen salomonisch sagen – „es kommt darauf an“. Ein Beispiel: Wer durch Garten- oder Putzarbeit extrem raue Hände bekommen hat, sollte diese nach der Reinigung dick mit einer reichhaltigen Creme eincremen, die Hände mit Baumwollhandschuhen schützen und die Pflege so über Nacht einwirken lassen. Das Ergebnis am Morgen: streichelzarte Hände (und keine Fettflecken auf der Bettwäsche). Bei Bedarf angewandt hilft hier also viel wirklich viel. Im Gesicht jedoch kann eine zu intensive Pflege rasch zu einer Überpflegung mit lästigen Nebeneffekten führen. Schlimmstenfalls Hautausschläge; die sind dann keine Seltenheit. Warum schwören also Koreanerinnen auf Slugging und bestreichen ihr Gesicht vor dem Zubettgehen mit einer dicken Lage Vaseline?

Feuchtigkeitsverlust durch Vaseline reduzieren

Hinter der Idee steckt der Gedanke der Okklusion, der Abdichtung. Nach der Gesichtsreinigung und Pflege aufgetragen schließt die Fettschicht die durch die Pflegeprodukte zugeführte Feuchtigkeit ein. Auf diese Weise kann ein starker Feuchtigkeitsverlust über Nacht reduziert werden. Auch bleiben die Wirkstoffe der Pflegecremes besser auf und in der Haut. Der Effekt: Der Teint wirkt am Morgen viel weicher und hydratisierter. Das macht besonders bei trockener Haut durchaus Sinn.

Nicht für alle Hauttypen geeignet

Schade nur, dass das Slugging nicht für alle Hauttypen geeignet ist. Durch den Versiegelungs-Effekt können Poren schnell verstopft werden, was besonders bei Akne ein großes Problem darstellt. Bei von Haus aus fettiger unreiner Haut verbietet sich der Trend von selbst. Bei Mischhaut können allerdings die trockenen Partien von einer partiellen Slugging-Behandlung profitieren. Nur in keinem Fall vergessen, das Gesicht vorher zu reinigen, sonst können Bakterien eingeschlossen werden, was zu Entzündungen führen kann.

Slugging sollte man dennoch nicht öfter als einmal pro Woche durchführen. „Nebenwirkungen“ können nämlich die bereits erwähnten Fettflecken auf dem Kissenbezug sein – und ob der Slugging-Look beim Partner positiven Eindruck erzielt, bleibt zu bezweifeln.