Der Frühling ist endlich da, der Sommer steht vor der Tür. Spätestens jetzt ist Sonnenschutz der wohl wichtigste Bestandteil der täglichen Hautpflege-Routine. Egal, ob wir uns „nur“ im Alltag im Freien bewegen oder am Strand Urlaub machen, die richtige Sonnencreme ist Pflicht, um die Haut vor den schädlichen Strahlen der Sonne zu schützen. Doch wie wählt man das passende Sonnenschutzmittel aus? Worauf gilt es beim Kauf zu achten? Beauty-Guide hat die Antworten.

Warum ist Sonnenschutz so wichtig?

Unsere Haut wird durch die ständige Einwirkung von UV-Strahlung anfällig für verschiedene Probleme. Die möglichen Auswirkungen von einer Überdosis Sonne reichen von Hautschäden und Falten über Sonnenbrand bis zu Hautkrebs.

Wie funktioniert Sonnenschutz?

Sonnenschutzprodukte wirken in erster Linie, indem sie UV-Strahlen durch verschiedene physikalische und chemische Partikel blockieren und absorbieren.

Während physikalische Partikel wie Zinkoxid und Titandioxid dazu beitragen, die UV-Strahlung von der Haut zu reflektieren, reagieren die chemischen Bestandteile in Sonnenschutzprodukten mit der Strahlung, bevor sie in die Haut eindringt. Sie absorbieren die Sonnenstrahlen und geben Energie in Form von Wärme ab.

Wie wählt man den richtigen Sonnenschutz?

1. LSF (Lichtschutzfaktor)

Der Lichtschutzfaktor – kurz LSF, oft auch aus dem Englischen als SPF bezeichnet – ist in erster Linie ein Maß dafür, wie viel UVB-Licht das Sonnenschutzmittel herausfiltern kann. Für den täglichen Schutz im Alltag ist mindestens Lichtschutzfaktor 15 auf allen exponierten Hautpartien Pflicht.

Die meisten Dermatologen empfehlen jedoch einen Lichtschutzfaktor von 30 oder höher, da dieser etwa 97 Prozent der UVB-Strahlen abblockt (Lichtschutzfaktor 15 schafft nur etwa 93 Prozent der UV-Strahlen).

2. Aktive Inhaltsstoffe

Die aktiven Inhaltsstoffe des Sonnenschutzmittels sind maßgeblich für seine Wirksamkeit verantwortlich. Enthalten sein sollten beispielsweise Titandioxid, Zinkoxid und Avobenzon.

Vorsicht geboten ist bei Produkten mit Vitamin A (auch als Retinylpalmitat bezeichnet). Denn Vitamin A im Sonnenschutz steht im Verdacht, die Entstehung von Tumoren zu begünstigen.

3. LSF mit breitem Spektrum

Am wirksamsten ist ein Sonnenschutzmittel mit Breitspektrumwirkung und LSF 30 bis 50. Dadurch wird die Haut besser vor Sonnenbrand und Sonnenschäden geschützt. Außerdem schützt ein breites Spektrum besser vor UVA-Strahlung.

Extra-Tipp: Mehr ist nicht immer besser!

Produkte mit einem sehr hohen LSF (über 50) bieten keinen wirklichen zusätzlichen Schutz und sind häufig unnötig teuer.

4. Sonnenschutz-Arten

Die Art des Sonnenschutzmittels bezieht sich in der Regel auf die Konsistenz und Anwendungsweise des Produkts, bzw. darauf, wie es sich auf der Haut anfühlt und aussieht.

Auf dem Markt gibt es drei gängige Arten von Sonnenschutzmitteln. Jede von ihnen hat ihre Vorteile und bietet bei richtiger Anwendung zuverlässigen Schutz vor der Sonne.

Sonnenschutzsprays:

Sprays eignen sich perfekt, um Sonnenschutz an schwer zugänglichen Stellen des Körpers aufzutragen. Sie sind außerdem eine gute Option für Menschen mit starker Körperbehaarung. Achtung: das Spray beim Auftragen nicht einatmen.

Sonnenschutzlotionen:

Lotionen und Cremes gehören zu den gängigsten und feuchtigkeitsspendendsten Sonnenschutzmitteln auf dem Markt. Sie sind in verschiedenen Varianten erhältlich, um den unterschiedlichen Hauttypen gerecht zu werden.

Sonnenschutzstifte:

Die handlichen Stifte sind vor allem praktisch für unterwegs. Sie brauchen wenig Platz und die Gefahr, dass sie auslaufen ist minimal – ideal auf Reisen und für die Handtasche.

In der Regel haben alle Sonnenschutzmittel (ungeöffnet(!)) eine Haltbarkeit von drei Jahren. Ist es angebrochen, sollte es innerhalb von 12 Monaten aufgebraucht werden. Am besten an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren, damit die Produkte ihre Wirksamkeit nicht einbüßen.

5. Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung

Ein weiterer entscheidender Faktor bei der Wahl des passenden Sonnenschutzmittels ist die Intensität der Sonneneinstrahlung. Die wichtigsten Fragen: Wie lange ist man der Sonne ausgesetzt? Wie stark ist die Sonne? Welche Aktivitäten werden in der Sonne ausgeübt?

Die Stärke der Sonneneinstrahlung wird in der Regel anhand des Ultraviolett-Index (UV-Index) gemessen, der von 1 (niedrig) bis 11+ (extrem) reicht.

Am stärksten sind die UV-Strahlen zwischen 10 und 16 Uhr. Wenn der UV-Index bei 8 oder höher liegt, kann ungeschützte Haut schon in 15 Minuten oder sogar weniger verbrennen.

Je nachdem, wie stark man der Sonne ausgesetzt ist, gelten die folgenden Faustregeln:

Im Freien: Wenn man sich über einen längeren Zeitraum (zwei Stunden oder mehr) draußen aufhält, ist je nach Hauttyp ein Sonnenschutz mit LSF 30 oder höher zu empfehlen.

Sport/Schwimmen: Bei sportlichen Aktivitäten im Freien oder im Wasser ist ein schweiß- oder wasserfestes Sonnenschutzmittel die beste Wahl. Je nach Hauttyp LSF 30 oder höher wählen und alle 40 bis 60 Minuten nachcremen.

Für jeden Tag: Fast jeder hält sich im Alltag regelmäßig in der Sonne und im Schatten auf. Zur täglichen Beauty-Routine gehört deshalb Sonnenschutz mit mindestens LSF 15.

6. Allergien und Hautreizungen

Bei der Auswahl eines Sonnenschutzmittels ist es wichtig auf eventuelle Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe zu achten. Außerdem können synthetische Bestandteile oder Duft- und Konservierungsstoffe Hautreizungen auslösen.

Neben der Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels gibt es noch einige andere Maßnahmen, um die Haut vor Sonnenschäden zu schützen. Einige davon sind:

Sonneneinstrahlung begrenzen

Direkte Sonneneinstrahlung nach Möglichkeit meiden und besonders bei einem längeren Aufenthalt im Freien in irgendeiner Form Schatten suchen.

Kleidung und Accessoires

Auch das richtige Outfit kann ein effektiver Sonnenschutz sein. Ein breitkrempiger Hut ist ideal, um die Haut so gut wie möglich vor der Sonne zu schützen. Außerdem die Augen mit einer Sonnenbrille gegen die schädlichen Strahlen schützen. Wer besonders empfindlich ist, kann sich bei einem Spaziergang in der Sonne zusätzlich auch mit einem Schirm schützen.

Tipps zur Anwendung von Sonnenschutz

  • Immer Sonnenschutz verwenden, unabhängig von der Jahreszeit.
  • Um den Körper in Badekleidung zuverlässig zu schützen, braucht man etwa zwei Esslöffel Sonnenschutzmittel. Bei Spray-Produkten darauf achten, dass sie gleichmäßig auf den ganzen Körper aufgetragen werden.
  • Kritische Stellen wie Hände, Füße, Ohren und Nacken nicht vergessen.
  • Mindestens eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne eincremen und spätestens alle zwei Stunden nachschmieren. Bei übermäßigem Schwitzen oder nach dem Schwimmen und Abtrocknen (auch bei wasserfesten Produkten) häufiger nachlegen.