Wie „geht“ eigentlich Sauna? Was muss ich als Anfänger beachten und was muss ich einpacken? Diese Fragen stellt sich jeder Sauna-Neuling. Wir beantworten alle Fragen, indem wir Sie Schritt-für-Schritt durch den Saunatag begleiten.

Das gehört in die Saunatasche

Bei unseren eigenen Saunabesuchen haben wir gemerkt, dass sich das “3 in 1” Packsystem bewährt hat: In die große Saunatasche packen wir drei kleinere Täschchen: eines für die Kosmetikartikeln (Beauty-Bag), eines für den Aufenthalt im Saunabereich (Happy-Bag, für Buch und Kopfhörer etc.) und ein Beutel für Schmutz-/Nasswäsche, in dem auch die Badeschuhe drin sind (Wet-Bag).

Denken Sie daran, Sie sind nackt in der Sauna! Und auch wenn jede/r andere ästhetische Wertvorstellungen hat, sollten Sie zumindest kurz prüfen, ob die „Basics“ erfüllt sind: z.B. gepflegte Füße/Fußnägel oder Körperbehaarung. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie bei der Körperbehaarung auf „Natur“ stehen. Wenn Sie die Körperhaare aber sowieso entfernen und die Stoppeln stören, dann entfernen Sie die lästigen Härchen lieber einen Tag vor dem Saunabesuch, damit die Haut nicht zusätzlich gereizt wird.

Auf den Saunagang vorbereiten

Nachdem Sie sich entkleidet haben, gehen Sie zuerst in die Dusche. Dazu können Sie entweder einen Bademantel tragen, einen Saunakilt oder ein Saunahandtuch um den Körper wickeln. Badeschlappen nicht vergessen! Für Ladies mit langen Haaren: bindet diese am besten mit einem Haarband zum Pferdeschwanz oder noch besser zum Dutt. Es ist unangenehm, mehrere Stunden lang mit nassen Haaren herumzulaufen, deshalb beim Duschen den Kopf nicht nass machen, wenn möglich!

Um die Haut auf den Saunagang vorzubereiten, muss diese sauber sein, gerne auch vorher mit einem Peeling abreiben. Perfekt für die erste Dusche sind Salzseifen, die gut reinigen, die obersten Hautschüppchen sehr sanft entfernen und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Die Salzseifen haben eine feste Konsistenz, schäumen nur leicht und sind schnell wieder trocken, so dass man nicht einmal eine Seifenschale mitnehmen muss. Einfach die Salzseifen wieder in das Pappschächtelchen stecken. Natürlich tut es auch jedes beliebige Duschgel.

Jetzt geht es mit Bademantel, Kilt oder umgewickelten Handtuch und dem Happy-Bag ab in den Saunabereich. Dafür bitte eine Saunaauflage bzw. ein zweites Handtuch mitnehmen, welches auf die Holzbänke als Sitzunterlage gelegt wird. Ein Saunakissen ist kein Muss, aber ein gemütlicher und praktischer Begleiter.

Jetzt kommt auch das kleine Täschchen – der Happy-Bag – zum Einsatz, das je nach individuellen Vorlieben gepackt wird:

z.B. ein Buch, iPods mit Kopfhörer, Lesebrille, Saunasalz, Saunahonig, ein Stück Obst, Gesichtsmaske, ein bisschen Kleingeld und ganz wichtig: Wasser oder Saftschorle.

Das Täschchen kann dann zusammen mit dem Bademantel in den (meist offenen) Regalen vor dem Saunaraum ablegt werden. Also keine Wertsachen mitnehmen!

Die einzelnen Saunagänge für Anfänger

Jetzt aber ab in die Hitze! Wenn Sie ein absoluter Neuling sind, entscheiden Sie sich erst einmal für eine Sauna mit etwa 70 Grad. Oft auch Bio-Sauna genannt.

Lassen Sie Badeschlappen und das Handtuch vor der Tür und nehmen Sie nur die Sitzunterlage und das Saunakissen mit hinein. Setzen Sie sich am besten erst einmal auf eine der unteren Bänke. Handtuch oder Saunaauflage unterlegen! Je höher die Bank, desto heißer ist es! Bei jedem beginnt der Schwitzvorgang zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Manchmal dauert es eine ganze Weile, bevor der Schweiß zu fließen beginnt. Bleiben Sie einfach so lange sitzen, wie es Ihnen angenehm ist! Das können 5 oder 15 Minuten sein. In der Bio-Sauna hält man es aber schon eine ganze Weile lang aus.

Wenn es Ihnen zu heiß wird oder Sie einfach das Gefühl haben, das es jetzt reicht, stehen Sie langsam auf (keine Hast!) und verlassen den Saunaraum. Ein paar Minuten an der frischen Luft tun jetzt gut. Aber dann muss auch die richtige Abkühlung erfolgen. Entweder unter der Schwalldusche oder (für Anfänger) mit einem Wasserschlauch. An den Füßen anfangen und das kalte Wasser dann über Beine, den Bauch, Rücken und die Arme fließen lassen. Die linke obere Körperhälfte sollte zuletzt abgekühlt werden (Herzseite).

Trocknen Sie sich dann mit einem 2. Handtuch ab und wickeln es um den Körper, bzw. ziehen Sie einen Bademantel an. Hängen Sie die Saunasitzunterlage und das Saunakissen zum Trocknen an einen Haken.

Jetzt ist Ruhezeit. Mit dem Happy-Bag machen Sie es sich nun gemütlich. Da ist alles drin, was Sie für die Entspannung brauchen. Beine hoch, Buch raus, Wasser trinken, Augen zu, Musik hören, entspannen…. ganz nach Belieben. Ganz wichtig: viel trinken!

Viele Saunagänger nehmen sich für diese Ruhemomente auch eine leichte Decke mit. Besonders gut geeignet sind Plaids aus Baumwolle-/Leinengemisch. Diese sind robust, was Feuchtigkeit angeht. Kalte Füße? Keine Scheu vor Socken!

Nun folgt der zweite Saunagang. Vielleicht möchten Sie der Haut noch etwas besonders Gutes tun? Dann nehmen Sie ein cremiges Salzpeeling mit in den Saunaraum. Sobald durch das Schwitzen die Haut gut angefeuchtet ist, massieren Sie etwa 1 Esslöffel vom Peeling auf die feuchte Haut. Das feine Salz löst sich in der Hitze rückstandslos auf und hinterlässt eine zarte und wohlduftende Haut. Alternativ kann man auch Saunahonig benutzen. Auf keinen Fall darf hierfür haushaltsüblicher Honig zum Einsatz kommen, denn dieser hinterlässt heftige Flecken auf den Holzbänken.

Nach dem Saunagang folgt wieder die Abkühlung: zuerst etwas Sauerstoff tanken, dann Schwalldusche, Wasserschlauch oder Eisbecken. Eventuelle Reste des Saunasalzes werden dabei auch noch runtergewaschen.

Nach dem Abkühlen ist übrigens auch ein Fußbad eine tolle Sache. Die Temperatur im Körper reguliert sich besonders gut über die Füße. Ein lauwarmes Fußbad unterstützt diesen Vorgang und bringt den Körper nach Hitze und Eis wieder auf Normaltemperatur.

Nun steht wieder die Ruhephase an. Sicher sind Sie zwischenzeitlich voll im Entspannungs-Modus! Wie wäre es jetzt mit einer Gesichtsmaske? Die Haut ist nun sehr aufnahmefähig für Nährstoffe von außen. Nicht vergessen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen!

Wenn Sie nun noch Zeit und Lust für einen dritten Saunagang haben, dann können Sie nun ruhig mal einen heißeren Saunaraum aufsuchen. Planen Sie das zeitlich so ein, dass Sie einen oder zwei Saunaaufgüsse mitmachen können. Dabei gießt ein Saunameister/in mit einer Kelle aromatisiertes Wasser auf die heißen Steine, es entsteht ein duftender Dampf, der die Hitze erhöhen soll und man so richtig zum Schwitzen kommt. Saunaaufgüsse gibt es vielen Varianten.

Nach dem Aufguss folgt das übliche Abkühlen und die Ruhephase. Jetzt fühlen Sie sich sicher richtig wohlig und entspannt, trinken vielleicht zusätzlich zum Wasser oder dem Schorle auch noch einen Tee. Bedecken Sie den Körper mit einer Baumwoll-Leinen-Decke, Wärme ist wichtig.

Abschließend nochmal lauwarm abduschen. Schön ist nun eine Seife mit viel Feuchtigkeit. Olivenölseifen sind besonders pflegend und feuchtigkeitsspendend. Je nachdem wie trocken die Haut ist, kann noch eine Bodylotion aufgetragen werden. Die Haare mit einem milden Shampoo waschen. Deo, Gesichtscreme und Haarbürste hat man im Beauty-Bag.

Bequeme Loungewear nach dem Saunabesuch, wie z.B. eine bequeme Hose und ein warmes Oberteil, unterstützen nun den entspannten Wohlfühlfaktor.