Das Thema Körperhaarentfernung ist vielschichtig. Es gibt eine ganze Reihe von Verfahren, manche sehr effektiv, andere weniger. Zwei der interessantesten Methoden sollen hier näher betrachtet werden, vor allem unter dem Gesichtspunkt: Welche Methode eignet sich für was?

Sugaring: Haarentfernung zuckersüß

Man sollte es nicht für möglich halten – eine der modernsten und beliebtesten Haarentfernungsmethoden unserer Zeit hat ihre Ursprünge im antiken Persien des ersten Jahrtausends nach Christus. Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass altpersische Frauen Sugaring mit Honig betrieben haben. Später fand sich das Verfahren unter den Namen Sukkar und Halawa im Nahen Osten wieder, ebenso wie in der Türkei unter dem Namen Ağda und im Iran unter dem Namen Moum. Sugaring ist also alles andere als eine Modeerscheinung, sondern ein seit über 1.000 Jahren bekanntes Verfahren.

Heute verwendet man für das Sugaring Zuckerpaste, die aus natürlichen Grundstoffen besteht. In der Regel wird sie aus Wasser, Zucker und Zitronensaft angesetzt. Das macht das Sugaring auch zur Methode der Wahl für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut.

Die Zuckerpaste wird gegen die Wuchsrichtung der Haare aufgetragen und dann abgezogen. Diese Methode macht Sugaring so effektiv – nicht ohne Grund gilt sie als eines der gründlichsten Verfahren der Haarentfernung. Diese Art des Auftrags ermöglicht einen sehr engen Kontakt der Paste mit den Haaren, mit dem Ergebnis, dass beim Abziehen nur wenige Haare brechen und fast alle mit der Wurzel extrahiert werden.

Sugaring gehört zu den sanften Verfahren. Trotz der intensiven Wirkung kommt es nur zu geringer Hautreizung. Aus diesem Grund ist es in vielen Fällen die bevorzugte Methode, wenn es um die Enthaarung größerer Flächen geht, wie beispielsweise an den Beinen.

Waxing: der klassische Weg

Wenn Menschen, die sich noch nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, an Haarentfernung denken, kommt ihnen meist diese Methode in den Sinn. Eine Schicht aus Heißwachs oder Kaltwachs wird auf die behaarte Zone aufgetragen und dann abgezogen. Je nach Veranlagung zeigt sich die Neubehaarung nach einer bis sechs Wochen. Waxing funktioniert so ziemlich überall, wo Haare wachsen, Gesicht, Augenbrauen, Arme, Beine, Bauch, Knöchel, Füße und Bikinizone.

Beim Waxing ist zusätzlich ein Vliesstreifen erforderlich, der sich mit der Wachsschicht verbindet und sie vom Körper abzieht. Dieses Verfahren ist ein bidirektionaler Prozess: Das Wachs wird zwar in Behaarungsrichtung aufgetragen, aber dann mit dem aufgelegten Vliesstreifen gegen sie abgezogen.

Sugaring vs. Waxing – Wettkampf unentschieden?

Auf den ersten Blick scheint es bis auf das verwendete Material keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Methoden zu geben. Doch dieser Eindruck täuscht. Gerade die Art des Auftrags und des Abziehens unterscheiden sich doch grundsätzlich voneinander. Beim Sugaring geht die Zuckerpaste eine intensive Bindung mit den Haaren ein, nicht aber mit der Haut. Beim Waxing verklebt die Bindesubstanz sowohl mit den Haaren als auch mit der Haut. Das Ergebnis ist intensiv spürbar, wenn es ans Abziehen geht: Viele erleben diesen Vorgang beim Waxing als ziemlich schmerzhafte Erfahrung, wogegen das Abziehen beim Sugaring relativ schonend verläuft.

Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei der Anwendungstemperatur. Während Zuckerpaste bei nahezu Körperwärme verwendbar ist, muss Wachs bis auf rund 40 Grad erhitzt werden, bevor man es auftragen kann. Das kann bei empfindlicher Haut hin und wieder zu leichten Verbrennungen und Hautreizungen führen.

Damit ist bereits gesagt, welche Methode sich für wen eignet. Diejenigen, die das Traditionelle vorziehen, über eine relativ widerstandsfähige Haut verfügen und nicht besonders schmerzempfindlich sind, können mit Waxing befriedigende Ergebnisse erzielen. Wer eher empfindlich ist und eine leicht reizbare Haut hat, wird sich wohl mit Sugaring erheblich wohler fühlen, ohne auf eine gründliche Haarentfernung verzichten zu müssen.