Was Mann oder Frau beim Haare waschen falsch machen kann? So einiges! Denn egal, ob das Haar von Natur aus glatt und geschmeidig oder wild gelockt ist, jeder gelungene Look beginnt mit der richtigen Waschroutine.
Denn die Haarwäsche ist mehr als schäumen und spülen. Es geht darum, den eigenen Haartyp zu verstehen und die richtigen Produkte und Techniken anzuwenden, die das Haar gesund und lebendig aussehen lassen. Beauty-guide.de erklärt die ultimative Profi-Waschroutine – von der idealen Wassertemperatur über die Auswahl der passenden Produkte bis hin zur besten Trocknungsmethode.
Schritt 1: Das Haar vorbereiten
Der erste Schritt einer erfolgreichen Waschroutine? Entwirren! Das Entwirren vor dem Waschen ist wichtig zur Vorbereitung, denn in nassem Zustand ist das Haar am empfindlichsten. Nur wenn man Knötchen vorher löst, können Shampoo und Spülung jede Strähne gleichmäßig erreichen.
Für feines oder glattes Haar empfiehlt sich ein leichtes Entwirrungsspray und eine flexible Paddle Brush, um ein Ziehen zu verhindern. Für Locken am besten zu einer Entwirrungsbürste mit breiten Borsten greifen und in Kombination mit einer Leave-in-Spülung oder einem Öl abschnittsweise von den Spitzen zum Ansatz hocharbeiten, um die empfindlichen Locken zu schützen.
Schritt 2: Lauwarmes Wasser verwenden
Eine heiße Dusche kann etwas herrliches sein. Für die Haare allerdings ist es besser, das Waschen mit lauwarmem Wasser zu beginnen. Der Grund: Talg, das natürliche Öl, das von der Kopfhaut produziert wird, ist wichtig für die Feuchtigkeit. Heißes Wasser kann diese Öle entfernen, was zu trockenem und krausem Haar führt. Lauwarmes Wasser dagegen reinigt das Haar ohne es auszutrocknen.
Schritt 3: Shampoonieren
Eine gesunde Kopfhaut ist der Schlüssel zu kräftigem Haarwachstum, da Haarfollikel in einer sauberen Umgebung am besten gedeihen. Außerdem hilft eine gesunde Kopfhaut, Reizungen, Schuppen und Haarausfall vorzubeugen. Deshalb sollte man sich beim Shampoonieren auf die Kopfhaut konzentrieren: diese mit den Fingerspitzen (nicht mit den Nägeln) in kleinen Kreisen massieren, um die Durchblutung zu fördern und die Haarspitzen nicht auszutrocknen.
Die Menge des Shampoos hängt von den Ablagerungen im Haar und seiner Struktur ab. Ist das Haar sehr schmutzig oder ölig, ist mehr Shampoo und eventuell auch eine zweite Wäsche nötig. In der Regel reicht eine Walnuss-große Menge Shampoo. Bei dickem oder lockigem Haar empfiehlt es sich, das Haar in Abschnitten zu waschen, um sicherzustellen, dass das Shampoo jeden Teil der Kopfhaut erreicht und diese gleichmäßig, sanft gereinigt wird.
Schritt 4: Gründlich ausspülen
Als erstes warmes Wasser vom Ansatz an etwa 30 Sekunden lang durch die Haarlängen fließen lassen. Anschließend das Haar wieder vom Ansatz an abschnittsweise anheben, um die Kopfhaut gründlich auszuspülen. Das ist vor allem bei dickem, vollem Haar wichtig, an dem das Shampoo stärker haften kann. Dabei mit den Händen das Shampoo sanft von den Wurzeln bis zu den Spitzen ausdrücken. So lange noch Schaumreste zu sehen sind, weiter spülen bis das Wasser klar ist.
Besonders bei lockigem oder sehr porösem Haar am besten nur warmes – nicht heißes – Wasser verwenden und das Haar abschnittsweise ausspülen. Dabei jede Sektion mit den Fingern oder einem grobzackigen Kamm vorsichtig entwirren und auswaschen bis das Wasser klar ist.
Schritt 5: Conditioner auftragen
Wichtig: Vor dem Aufragen des Conditioners überschüssiges Wasser aus dem Haar drücken, damit die Pflege vollständig einziehen kann. Außerdem das Produkt erst ab etwa der Mitte bis zu den Spitzen auftragen.
Conditioner direkt auf der Kopfhaut kann zu Ablagerungen, verstopften Poren und überschüssigem Öl führen. Ausnahme sind Produkte, die speziell für die Verwendung auf der Kopfhaut konzipiert sind. Hier kann am besten der Friseur beraten, ob eine spezielle Pflege für die Kopfhaut nötig ist.
Schritt 6: Conditioner einwirken lassen
In der Regel reicht es aus, den Conditioner nach dem Auftragen zwei bis fünf Minuten einwirken zu lassen, bei lockigem, krausem Haar auch etwas länger. Ist das Haar extrem trocken oder geschädigt, die Einwirkzeit auf bis zu zehn Minuten verlängern, um eine maximale Pflegewirkung zu erzielen.
Was die Einwirkzeit angeht, generell am besten den Anweisungen auf dem Etikett folgen. Denn wird die empfohlene Einwirkzeit überschritten, wird das Ergebnis nicht besser – im Gegenteil. Es kann zu fettiger Kopfhaut, schlaffem Haar, Lockenverlust, Kopfhautreizungen oder Haarbruch kommen.
Übrigens: Gibt es Veränderungen in unserem Lebensstil oder unserer Umwelt, hat das häufig auch Auswirkungen auf unser Haar. Verändern sich die Pflegebedürfnisse der Haare, sollte der Conditioner entsprechend angepasst werden. Auch hier kann ein guter Friseur die beste Empfehlung geben.
Schritt 7: Conditioner ausspülen
Bei sehr porösem oder lockigem Haar den Conditioner am besten mit kühlem Wasser auswaschen. Das hilft, die Schuppenschicht zu schließen, Glanz zu verleihen, Feuchtigkeitsverlust zu verhindern, die Durchblutung anzuregen, Frizz zu minimieren und das Haar geschmeidiger zu machen. Wer feines Haar hat oder zu fettiger Kopfhaut neigt, sollte die Wassertemperatur etwas erhöhen, um sicherzustellen, dass der Conditioner gründlich ausgespült wird. Bleiben Reste im Haar zurück, kann dies zu fettiger Kopfhaut, Kopfhautreizungen oder schlaffem und leblosem Haar führen.
Schritt 8: Tiefenpflege
Bei allen Haartypen sollte einmal im Monat eine Maske für Extra-Pflege sorgen. Bei gefärbtem oder chemisch behandeltem Haar empfiehlt sich eine zweite Kur. Wer unter Kopfhautproblemen, fettigem Haar, Haarbruch oder Haarausfall leidet, sollte sich am besten individuell vom Friseur beraten lassen, ob und wie häufig eine Haarkur sinnvoll ist.
Noch effektiver wirkt die Intensiv-Pflege, wenn sie mit sanfter Wärme einwirkt, z. B. indem man das Haar in ein beheiztes Handtuch wickelt. Die Wärme öffnet die Schuppenschicht des Haares und hilft der Kur, in das Haar einzudringen und die Feuchtigkeit einzuschließen – das Haar wird weicher und leichter frisierbar.
Schritt 9: Sanft abtrocknen
Um das Haar zu schützen, sollte man es mit einem Handtuch sanft trocken tupfen, anstatt es zu rubbeln. Starkes Reiben kann zu Frizz, Haarbruch und Verfilzungen führen und sogar das natürliche Lockenmuster stören. Sanftes Abtupfen oder Ausdrücken des Haars hilft, diese Schäden zu vermeiden.
Profi-Tipp: Noch sanfter geht das mit einem weichen Baumwoll-T-Shirt, das Wasser aufnimmt und die Reibung verringert. Extra-Bonus: Diese Technik verkürzt außerdem die Trocknungszeit, sorgt für voluminösere Locken und ein glatteres, glänzendes Finish.
Schritt 10: Leave-In-Pflege oder -Serum
Leave-in-Conditioner und -Seren haben eine ganze Reihe von Vorteilen: Bei glattem und gewelltem Haar sorgen diese Produkte für Glanz, Geschmeidigkeit und Schutz vor Hitzeschäden und erleichtern das Styling. Bei lockigem und krausem Haar verbessern sie den Feuchtigkeitsgehalt, reduzieren Frizz und helfen, die Locken zu definieren. Feines Haar profitiert von leichten Leave-in-Produkten, die es entwirren, ohne es zu beschweren.
Heißt: die richtige Leave-in-Pflege ist für alle Haartypen ein absolutes Muss, denn sie bietet eine lang anhaltende Wirkung, ohne dass das Haar ausgespült werden muss, und ist somit die ideale Langzeit-Pflege bis zur nächsten Haarwäsche.