Mit dem Begriff Sauna assoziieren einige Menschen einfach nur Schwitzen. Für begeisterte Saunagänger ist der Besuch der Sauna jedoch viel mehr. Er bedeutet Entspannung pur und „runter kommen“ nach einem stressigen Arbeitstag oder einer intensiven Sporteinheit. Neben dem Wellnessfaktor sprechen einige gesundheitliche Vorzüge für regelmäßiges Saunieren.

Sauna und die Wirkung auf Körper und Gesundheit

Richtig durchgeführt wirken sich regelmäßige Saunabesuche positiv auf die Gesundheit aus. Ein Saunagang gliedert sich in Aufwärmphase, Ruhephase und der Abkühlung. In den verschiedenen Phasen reagiert der Körper unterschiedlich. Diese Reaktionen sorgen im Zusammenspiel für die gesundheitsfördernden Effekte. Mit dem Betreten eines Saunaraums beginnt der Körper auf Hochleistungsniveau zu arbeiten. Er schüttet Stresshormone aus, das Herz schlägt schneller und die Blutgefäße werden erweitert. Zudem sinkt der Blutdruck und das Herz muss zur Versorgung der Organe mit Blut mehr arbeiten. Aus diesem Grund sollte die Verweildauer in der Hitze nur zwischen acht und fünfzehn Minuten pro Saunagang betragen. Das Abkühlen mittels einer erfrischend eiskalten Dusche oder den Gang ins Tauchbecken sorgt für ein schlagartiges Zusammenziehen der Blutgefäße. Hormone und Adrenalin werden ausgeschüttet. Die anschließende Ruhephase auf einer Liege dient zur Akklimatisierung des Körpers. Das Herz schlägt nun relativ langsam aber kraftvoll und gleichmäßig. Neben Muskelentspannung und allgemeinem Wohlbefinden können weitere positive Veränderungen auftreten. Der Wechsel zwischen Wärme und Kälte soll für eine Stärkung des vegetativen Nervensystems sorgen. Durch ein gesundes Abwehrsystem gelangen Erreger schwerer in den Körper. So wird eine gute Vorbeugung vor Erkältungen und Infekten geboten. Regelmäßiges Saunieren ist wie ein Herz-Kreislauf-Training, wodurch sich eine bessere Versorgung des Körpers mit Sauerstoff ergibt. Laut einer Studie der Universität Ostfinnland seien wiederkehrende Saunabesuche ein wirksamer Schutz vor Herzrisiken und können die Lebenserwartung erhöhen. Saunagänge entfernen abgestorbene Hautschüppchen und reinigen die Haut. Allgemein kann sich ein besseres Hautbild ergeben und sogar Linderung bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Akne eintreten. Genug Gründe, sich diese Art von Wellness in einer gewissen Regelmäßigkeit zu gönnen.

Vielseitige Saunaerlebnisse von der klassischen Sauna bis zur Banja

So vielseitig wie die positiven Wirkungen bei Saunabesuchen sind auch unterschiedliche Saunavarianten. Die klassische und ursprüngliche Variante ist die finnische Sauna. Zurückzuführen ist diese Bezeichnung darauf, dass Sauna in finnischer Sprache „Raum aus Holz“ bedeutet. In dem Holzraum befindet sich neben den Sitz- beziehungsweise Liegegelegenheiten auch ein Ofen mit Saunasteinen. Dieser Ofen heizt die Saunakammer bis zu einer Temperatur zwischen 70 und 100 Grad Celsius auf. In der finnischen Sauna herrscht ein trockenes und heißes Klima mit niedriger Luftfeuchtigkeit. Zum Ende des Saunaganges wird durch einen Wasseraufguss auf die Saunasteine die Luftfeuchtigkeit erhöht und so das Schwitzen gesteigert. Ebenfalls sehr klassisch und ursprünglich kommt die Rauchsauna als Hütte im Freien daher. Ihre Temperatur von etwa 80 Grad Celsius wird mithilfe eines Holzofens erzeugt. Der entstehende Rauch wird vor dem Gang selbstverständlich abgelassen, der Geruch bleibt erhalten. In einer Biosauna hingegen liegt die Höchsttemperatur bei etwa 55 Grad Celsius. Sie wird auch als Niedrigtemperatursauna bezeichnet. Gleichzeitig findet der Besucher hier eine höhere Luftfeuchtigkeit von bis zu 55 Prozent. Aufgrund dieser niedrigen Temperatur ist in der Biosauna kein Aufguss möglich. Als Alternative steht ein kleiner Behälter mit diversen ätherischen Ölen bereit. Sie sorgen für einen schönen Duft in der Sauna und sprechen je nach Sorte unterschiedliche Sinne und Körperteile an. Biosaunen, die eine spezielle Beleuchtung haben, sind zur Durchführung einer Lichttherapie geeignet. Auch eine Kombination mit Klangtherapie ist möglich. Wer eine noch höhere Luftfeuchtigkeit bevorzugt, wählt den Besuch einer Dampfsauna. Dort liegt sie nämlich bei 100 Prozent und einer Temperatur von etwa 50 Grad Celsius. Die Sauna, in der sichtbarer Nebel herrscht, ist extrem feucht und ein Handtuch daher ungeeignet. Die Bänke können allerdings mit einem Schlauch vorab gereinigt werden und es sind Badesandalen erlaubt. Diese Variante gilt im Übrigen als besonders verträglich und der Dampf wirkt schleimlösend. Eine Eigenschaft, die besonders bei Erkältung, Heiserkeit oder Husten von Vorteil ist. Aus dem Orient entsprang einst die türkische Sauna (Hammam genannt). Die Weiterentwicklung des griechisch-römischen Bades ist von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit mit der Dampfsauna zu vergleichen. Traditionell legt sich der Besucher auf einen Steintisch in der Mitte des Saunaraumes, wo ein Masseur (Tellak) ihn zuerst einseift und anschließend kräftig die Gelenke massiert. In Deutschland muss der Tellak in der Regel kostenpflichtig gebucht werden, wenn man in diesen Genuss kommen möchte. Auch die Russen haben ihre spezielle Form des Saunierens, deren Bezeichnung Banja lautet. Die Bauweise und Temperatur der russischen Variante unterscheidet sich nicht großartig von der klassischen finnischen Sauna. Jedoch wird hier wesentlich mehr Wasser aufgegossen. Zur Optimierung der Hautdurchblutung schlägt man sich mit einer Art Besen, der Vithae oder auch Wenik genannt wird, ab. Die aus Kräutersträuchern und Birkenästen gefertigten Weniks werden im heißen Wasser eingeweicht und der Sud über die heißen Steine verteilt. Diese und auch weitere Saunaarten ermöglichen Saunieren nach individuellen Bedürfnissen. Verfügt ein Haus über den notwendigen Platz, sind unterschiedliche Saunatypen auch für das eigene Heim zu haben.

Hautpflege nach dem Saunagang

Keine Frage: Ein Saunagang an sich ist schon großes Reinigungs- und Pflegeprogramm für jede Haut. Die Poren öffnen sich und der Schweiß löst abgestorbene Hautschüppchen. Diese Erkenntnis haben wir schon unter den gesundheitlichen Aspekten gewinnen können. Trotzdem freut sich besonders empfindliche und anspruchsvolle Haut über eine zusätzliche Portion Feuchtigkeit und Pflege im Anschluss an das Saunieren. Die Expertenmeinungen hinsichtlich der Frage nach anschließender Pflegebehandlung der Haut gehen zwar auseinander, doch ausschlaggebend sollten am Ende immer das eigene Gefühl und der Hauttyp sein. Hautschonend wirkt sich ein Abduschen ohne Duschgel aus. Da vor dem Saunagang aus hygienischen Gründen eine gründliche Reinigung mit Duschgel stattfinden sollte, ist diese Anwendung im Anschluss nicht mehr nötig. Außerdem wurde die Haut durch das Schwitzen ausreichend gereinigt. Spezielle Cremes und Bodylotion, die der Haut Feuchtigkeit spenden, sind nach dem Duschen die richtige Wahl. Die Produkte sollten erst dann aufgetragen werden, wenn die Haut nicht mehr schwitzt. Alternativen finden sich in Körperölen, die auf die noch feuchte Haut aufgetragen werden und in Sekundenschnelle einziehen. Wichtig ist der Verzicht auf Pflegemittel mit künstlichen Zusatzstoffen. Zur Gesichtspflege eignen sich entsprechende Seren besonders gut. Sie füllen die Haut nicht nur mit Feuchtigkeit, sondern erlösen das Gesicht von eventuellen Spannungsgefühlen. Ein weiteres Argument für eine anschließende Pflege ist das Wellnessgefühl, welches für viele durch die Hautpflege noch verstärkt wird. Am Ende zählt vor allem, dass der Saunabesuch Entspannung sowie Wohlgefühl für Körper, Geist und Seele hervorruft.