Bei sehr alten Menschen fällt die Erscheinung am ehesten ins Auge: Die Haut an den Händen – und auch an anderen Körperstellen – sieht aus wie zerknittertes Pergamentpapier. Verursacht wird dies meist durch einen altersbedingten Gewebeschwund.
Atrophie frühzeitig vorbeugen
Mit der Anzahl der Lebensjahre lässt die Bildung von kollagenen und elastischen Fasern im Hautgewebe nach. Der Gewebeschwund findet meist in allen drei Hautschichten statt (Epidermis, Dermis und Unterhautfettgewebe). Diese werden trocken, sind leichter verletzlich, die Oberhaut kann schuppen. Die entstandenen tiefen Hautfalten scheinen trotz ihrer meist dunkleren Färbung geradezu durchsichtig zu sein, so dass man verstärkt einzelne Adern sieht. Zupft man die Haut hoch, senkt sich das Hautniveau nur langsam wieder ab. Oberflächliche Wunden heilen langsamer. Diese Erscheinungen einer senilen Atrophie lassen sich nachträglich leider nicht rückgängig machen. Im Voraus beeinflussen bzw. hinauszögern kann man in der Regel allerdings das Ausmaß der Hautatrophie, wie der Dermatologe dieses Hautbild nennt. Vorbeugend wirken ausreichender Sonnenschutz und eine gute kontinuierliche Hautpflege. Optimal geeignet bei sehr trockener Haut sind Wasser-in-Öl-Emulsionen, die helfen, das gestörte Fett-Feuchtigkeitsgleichgewicht wiederherzustellen. Positiv wirkt sich außerdem eine ausgewogene Ernährung mit viel Wasser und wenig Alkohol aus. Wer darüber hinaus gute Gene vererbt bekommen hat, darf sich extra freuen.
Einen großen Anteil an der Ausprägung einer Atrophie hat die UV-Belastung durch die Sonne. Spätestens im Alter rächen sich zu ausgiebige Sonnenbäder und wiederholter Sonnenbrand. Starke Hautatrophie lässt sich auch bei älteren Menschen feststellen, die ihr Leben lang im Freien körperlich gearbeitet haben wie Landwirte, oder mit Substanzen in Berührung kamen, die die Haut stark in Mitleidenschaft zogen, z. B. Wäscherinnen, die regelmäßig mit Laugen hantierten.
Krankheiten können Hautatrophie fördern
Auch Hautkrankheiten fördern leider eine Atrophie, da sie die Regenerationsfähigkeit der Hautzellen negativ beeinflussen. In besonderen Fällen können ferner andere körperliche Beeinträchtigungen bzw. Krankheiten die Bildung einer Atrophie beschleunigen, z. B. Leberzirrhose, Unterernährung, chronische venöse Insuffizienz oder Kollagensynthesestörungen durch die exzessive Anwendung kortisonhaltiger Salben der älteren Generation. In diesen Fällen kann die Hautverdünnung irreversibel werden. Moderne Kortikoide sollen dank ihrer optimierten Wirkstoffe allerdings keine Hautatrophien mehr verursachen.
Im Großen und Ganzen lassen sich Hautatrophien also in zwei Klassen einteilen: in intrinsische (innerliche) und extrinsische (äußerliche) Alterungsfaktoren. Beide Faktoren sind bis zu einem gewissen Grad beeinflussbar, wie oben angeführt. Doch die Hautalterung gänzlich stoppen lässt sich leider nicht – außer, man würde den Jungbrunnen für ewige Jugend ausfindig machen.