Kümmern wir uns erst einmal um die nackten Fakten: Bakuchiol ist ein Meroterpen der Klasse Terpenophenol. Das weiß Wikipedia, das bringt uns aber nicht weiter. Etwas genauer: Es gilt als natürliche Alternative zu Retinol. Wir erinnern uns, Retinol, eine hochkonzentrierte Form des Vitamin A, ist ein bekannter Anti-Aging-Wirkstoff. Der Stoff soll Falten reduzieren, beim Aufbau der Hautstruktur helfen und als Antioxidans gegen freie Radikale wirken. Doch die synthetische Formulierung ist nichts für empfindliche Haut, die mitunter irritiert auf die Anwendung reagiert.

Doch alle positiven Eigenschaften des Retinols und darüber hinaus eine weitaus bessere Verträglichkeit schreiben Experten jetzt auch dem neusten Hit auf dem Anti-Aging-Markt zu: dem Bakuchiol.

Woraus besteht Bakuchiol?

Bakuchiol wird aus den Samen und Blättern der Babchi-Pflanze gewonnen. Diese Pflanze ist fast ausschließlich in Indien zu finden. Sie ist an der lila getönten Farbe zu erkennen. Der Wirkstoff hingegen hat eine blass-gelbe bis braun-gelbe Färbung.

Was kann ich von Bakuchiol erwarten?

Bakuchiol wird häufig auch als Bio-Retinol oder Pflanzen-Retinol bezeichnet. Tatsächlich konnte in mehreren klinischen Studien nachgewiesen werden, dass die Wirkung von Retinol und Bakuchiol bei der Behandlung bestimmter Hautprobleme fast identisch ist. Produkte mit dem Inhaltsstoff Bakuchiol versprechen eine erhöhte Kollagenproduktion, sie sollen darüber hinaus das Bindegewebe stärken und die Zellen elastisch und straff halten. Von einigen wird es gar „Kräuter-Botox” genannt. Es soll antioxidativ, entzündungshemmend und antimikrobiell wirken. Es wurde außerdem bewiesen, dass es das Auftreten von Hautschäden durch UV-Strahlung wie etwa Hyperpigmentierung reduziert.

Welche Produkte sind auf dem Markt?

Bakuchiol-Produkte sind als Peeling, Serum, Lotion, Nachtcreme oder in anderen Formen erhältlich. Zuerst die gute Nachricht: Besonders teuer müssen die Pflegeprodukte nicht sein. Bakuchiol Produkte sind schon ab circa 12 Euro (30ml) erhältlich, allerdings bewegen sich die meisten Produkte in einem höheren Preissegment. Auch spezielle Pads, die in die Haut eingerieben werden, sind auf dem Markt. Wer Retinol gut verträgt, der bekommt auch eine Kombination aus beiden Inhaltsstoffen.

Bakuchiol in der traditionellen chinesischen Medizin

Die Babchi-Pflanze wird in der chinesischen Medizin schon seit Jahrhunderten als sanftes Heilmittel eingesetzt. Dort wird er als Öl zur Behandlung vieler Krankheiten eingesetzt. Wie einige Studien belegen, wirkt Bakuchiol zuverlässig bei verschiedenen Hautproblemen wie Ekzemen, Irritationen oder Schuppenflechte. Und nun auch in der Schönheitspflege. Und das Beste daran: Empfindliche Haut kann sich freuen – weder sollen Rötungen noch Brennen den Anti-Aging-Genuss trüben.

Wie wird Bakuchiol angewendet?

Seren oder Öle werden vor allen anderen Kosmetikprodukten in die Haut eingearbeitet. Spätestens nach einem Monat sollen sich erste Ergebnisse der Behandlung zeigen. Die Haut wirke gesünder und deutlich strapazierfähiger. Selbst sehr große Poren sollen innerhalb der ersten Monate nach Beginn der Behandlung verschwinden. Wer auf den reinen Extrakt vom Babchi-Baum setzt, der sollte es vorher mit einem anderen natürlichen Öl verdünnen.

Dürfen alle Hauttypen Bakuchiol verwenden?

Viele Hauttypen vertragen Bakuchiol besser als Retinol. Vor allem Frauen mit sehr empfindlicher Haut können dem Mittel eine Chance geben.

Welche Dosierung wird empfohlen?

Die meisten Pflegeprodukte haben eine 0,5%- bis 2%-Dosierung. Einen Effekt erzielt man bereits mit einer Dosierung von 0,5%.