Viele Frauen wünschen sich eine Brustvergrößerung, scheuen sich aber vor dem Einbringen von Fremdmaterial wie Silikonimplantaten. Als Alternative hat sich seit Mitte der 90er Jahre die Transplantation von körpereigenem Fettgewebe (Lipofilling) als Behandlungsmethode mehr und mehr etabliert. Sie wird zur Volumenkorrektur sowie zum Ausgleich von Konturdeformitäten verwendet, seien sie erworben durch Alterungsprozesse, Unfälle, chirurgische Eingriffe oder angeboren. Vor allem in der kosmetischen Chirurgie findet sie immer mehr Anwendung, so zum Beispiel zum Volumenaufbau im Gesäßbereich oder vor allem in der Brustchirurgie. Auch als Problemlöser bei schon vorhandenen Silikonimplantaten wird Fettgewebe genutzt, um zum Beispiel tastbare Implantatfalten oder Kanten abzupolstern. Auch in anderen Körperregionen wird Lipofilling zum Volumenausgleich und Aufpolstern erfolgreich eingesetzt, ob im Gesicht an den Wangen und der Unterkieferkontur oder bei einem ausgedünnten Handrücken oder eingezogenen Narben.

Eigenfett hat viele Vorteile

Das Lipofilling hat sich als eine Prozedur mit geringem Risiko und minimalen Folgeerscheinungen erwiesen. Es ist eine Methode, mit der sich zwei Probleme durch einen Eingriff lösen lassen. An ungeliebten Körperstellen werden einerseits Fettdepots durch Absaugen von Fettzellen reduziert, an bedürftigen Arealen, zum Beispiel die Brust, werden andererseits dieselben aufbereiteten Transplantatzellen anschließend zur Vergrößerung wieder eingebracht. Eigenfett hat ideale Eigenschaften: es ist biokompatibel, körpereigen, in korrekter Technik häufig ausreichend und einfach gewinnbar.  Es ist multipel modellierbar und integriert sich auf natürlichem Wege ins Empfängergewebe. “Auch das regenerative Potential rückt mehr und mehr in den Fokus. Das Fettaspirat enthält eine große Zahl verschiedener Zelltypen, wobei besonders sogenannte Stamm- und Progenitorzellen sowie eine Vielzahl von exprimierten Zytokinen und Hormonen für die hohe regenerative Potenz verantwortlich ist. Entscheidender Vorteil ist, dass man häufig auf das Einbringen von Fremdmaterial, wie z.B. Silikonimplantate in der Brust mit deren potentiellen Risiken wie Fremdkörpergefühl, Kapselfibrose, BIA-ALCL (Brustimplantat-assoziierte anaplastische großzellige Lymphom) sowie späteren Folge-Operationen verzichten kann,” so Dr. med Jan Mochert, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Berlin.

Wer ist für die Brustvergrößerung durch Lipofilling geeignet?

Patientinnen benötigen für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett ausreichend viel Fettgewebe, das am Bauch oder Beinen durch eine Liposuktion entnommen werden kann. Abhängig ist das transplantierbare Volumen zudem von der Elastizität des Hautmantels an Empfängerstelle.

Welche Risiken bestehen beim Lipofilling?

Zu bedenken ist die variable Einheilungsrate des Fetttransplantates mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 50-80 Prozent. Deshalb sind in der Regel ein, je nach Größenwunsch, auch bis zu drei Eingriffe notwendig, um das gewünschte und dauerhaft beständige Ergebnis zu erzielen. Nicht eingeheiltes Fettgewebe wandelt der Körper in Narben, Ölzysten oder kleinste Verkalkungen (Mikrokalzifizierung) um, welche jedoch meist beschwerdelos sind.

 Wie wird das Lipofilling durchgeführt?

Wichtig für das Überleben der transplantierten Zellen ist die Qualität der abgesaugten Zellen (Lipoaspirates). Diese ist maßgeblich von der Entnahmetechnik abhängig. Etabliert für eine schonende Entnahme hat sich vor allem die wasserstrahl-assistierte Liposuktion (WAL). Nach Gewinnung in einem Kollektor wird der wässrige Anteil vom Zellanteil getrennt. Anschließend wird mit einer speziellen Kanüle über zwei bis drei kleine Hautstiche pro Brust das Transplantat dreidimensional eingebracht. Um eine optimale Einheilung zu erzielen, darf die einzelne Fettzelle eine Größe von zwei Millimeter nicht überschreiten, muss schonend aufbereitet, zentrifugiert sowie implantiert werden. Ebenso sollte die so behandelte Brust über mindestens vier Wochen keiner äußerlichen Kompression oder Kälte ausgesetzt werden.

Wie lange dauert die Operation?

Der Eingriff findet in Vollnarkose statt und dauert je nach Aufwand zwischen ein bis zwei Stunden. Meist kann die Patientin am selben Tag nach Hause entlassen werden.

Welche Brustgrößen und Brustformen lassen sich damit aufbauen?

Je nach vorhandenen Transplantatreserven ist in der Regel in einer Sitzung maximal eine halbe bis eine Cup-Größe (100-350ml) erzielbar. Es ergibt jedoch immer eine natürliche Brustform. Für Patientinnen, welche ein prominentes Dekolleté wünschen, sollten zusätzlich eine Bruststraffung wählen.

Wie lange dauert die Heilungsphase?

Die Einheilungsphase der Transplantate ist in der Regel in vier bis sechs Wochen abgeschlossen. Restliche Schwellungen und Umbauvorgänge sind jedoch noch etwas länger vorhanden, das Endergebnis ist frühestens nach drei Monaten sichtbar.

Lipofilling Berlin
© Dr. Jan Mochert

Dr. med. Jan Mochert
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Fachklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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