3,8 % der Erwerbstätigen in Deutschland leiden unter einer Ein- oder Durchschlafstörung. Wer dauerhaft nicht genügend schläft wird krank, denn die Leistungsfähigkeit des Körpers nimmt ab und das Immunsystem wird geschwächt. Sieben bis acht Stunden Schlaf sind für Erwachsene ideal. Schlafrituale sind wichtig, denn der normale Alltag kann manchmal ziemlich aufwühlend sein. Adrenalin bleibt oft über die Stressperiode hinaus im Körper und kann auch schon allein durch ungute Gefühle ausgestoßen werden. Dadurch fällt das Einschlafen schwer. Was der Körper eigentlich braucht ist die Produktion von Melatonin, das für Entspannung und Ruhe sorgt. Einschlafrituale sorgen für Ruhe und Entspannung. Sie sind ein Signal an den Körper, dass es Zeit zum Schlafen wird. Besonders bei regelmäßiger Anwendung können sie wahre Wunder wirken. Durch gewohnte Handlungen kann das Gehirn abschalten und man schläft im Nu gut ein und die Nacht über durch.

So schläft man besser

Handy oder andere elektrische Geräte auf keinen Fall mit ins Bett nehmen. Am besten werden Smartphone, Tablet und Co. eine Stunde vor der Schlafenszeit ausgeschaltet. Wer das nicht kann, sollte zumindest einen Blaulichtfilter aktivieren und die Geräte für einen ununterbrochenen Schlaf auf lautlos schalten. Auch sollte man nicht im Bett essen, fernsehen oder arbeiten. Und apropos Essen: wer eine große Menge vor dem Schlafengehen isst, darf sich nicht wundern, wenn das Einschlafen nicht klappt. Maximal sollte ein kleiner, möglichst gesunder Snack konsumiert werden.

Schlafrituale für den Schönheitsschlaf

Zu den Basics der Voraussetzungen für einen guten Schlaf gehören: Schlafzimmer abdunkeln und gut lüften vor dem Zubettgehen. Eine Zimmertemperatur von 18°C ist in der Nacht ideal. Regelmäßig zu den gleichen Zeiten ins Bett gehen hilft dem natürlichen Schlafrhythmus. Am Abend noch eine kurze Runde Spazieren gehen ist ein wahres Wundermittel für einen gesunden Schlaf. Auch leichte Gymnastik- und Dehnübungen werden von Experten empfohlen.

Kleine Schlafrituale machen schon einen großen Unterschied

Ein Ritual an das man sich schnell gewöhnen kann ist zum Beispiel vor dem Schlafengehen ein Buch zu lesen. Natürlich sollte es nicht der spannende Thriller sein, den man nicht mehr weglegen kann – denn so wird das nichts mit dem Schönheitsschlaf. Wer zum Beispiel Sachbücher liest kann beim abendlichen Leseritual sogar noch sein Wissen erweitern – Schlau im Schlaf sozusagen.

Duftkissen mit Aromen aus Lavendel, Hopfen und Rosenblüten neben dem Kopfkissen wirken beruhigend und sind seit über 400 Jahren ein beliebtes Hilfsmittel bei Schlafproblemen. Ein warmes Vollbad am Abend löst Verspannungen und hilft dem Gehirn abzuschalten. Ein Aroma-Bad mit Lavendel oder Badesalzen beruhigt und fördert das Einschlafen. Auch regelmäßig vor dem Schlafengehen Tagebuch zu schreiben kann gesunden Schlaf fördern. Die Ereignisse und Eindrücke des vergangenen Tages nochmal revuepassieren zu lassen ist eine gute Methode, um abends abzuschalten und Gedanken festzuhalten.

Das einfachste Ritual ist die abendliche Tasse Tee oder warme Milch mit Honig. Ungesüßt lässt sich die Teetasse ganz einfach mit ans Bett nehmen. Dabei sollte man aber unbedingt nur beruhigende Teesorten wie Melisse oder Baldrian trinken. Wem nach dem Lichtausschalten immer noch die Gedanken um den vergangenen Tag kreisen kann die beliebte 4-7-8 Methode ausprobieren. Dabei zählt man beim Einatmen durch die Nase bis vier, hält dann 7 Sekunden den Atem an und zählt anschließend beim Ausatmen durch den Mund bis acht. Durch diese Technik fährt der Puls herunter, die Muskeln entspannen sich und Stresshormone werden abgebaut. Die Übung ist nicht nur für einen gesunden Schlaf gut, sondern kann auch in aufwühlenden Situationen tagsüber angewendet werden.

 

Text: medicalpress