Auf eine richtige und gute Mundhygiene zu achten ist eine Investition in die Gesundheit, denn Mundgesundheit und Allgemeingesundheit sind untrennbar miteinander verbunden. Neben der Gesundheit sind saubere & gepflegte Zähne sowie ein guter Atem unser Aushängeschild für ein gepflegtes Erscheinungsbild.
Bei der Mundgesundheit ist stetiger Fleiß gefragt, denn wer es mit dem Zähneputzen nicht so genau nimmt, riskiert, dass krankmachende Keime sich ausbreiten. Das kann häufig unangenehme Folgen für Zahn- und Allgemeingesundheit haben.
Aber was gehört alles zu einer optimalen Mundhygiene?
Auch wenn die meisten sicher denken, „Ja, ja 2x täglich Zähne putzen ist doch klar!“, so umfasst eine gute Mundhygiene jedoch mehrere Maßnahmen, um die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch zu erhalten. Dazu gehören:
- 2x täglich Zähneputzen, um bakterielle Zahnbeläge effektiv zu entfernen.
- Stärkende Fluoride schützen vor Karies.
- Reinigung der Zahnzwischenräume nicht vergessen.
- Zungenreinigung – auch hier tummeln sich viele Keime.
- Sinnvolle Ergänzung der Zahnpflege durch eine Mundspülung.
- Regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung.
- Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt nicht vergessen – auch wenn man keine Schmerzen hat!
Nebenbei bemerkt: Das Ziel ist nicht, eine völlig keimfreie Mundhöhle zu bekommen, sondern mit einer vernünftigen Mundhygiene krankmachende Keime zu reduzieren, um die Mundflora im Gleichgewicht zu halten.
Mögliche Folgen einer schlechten Mundhygiene
Der Mund ist der wichtigste Eingang zu unserem Organismus. Durch eine mangelnde Mundhygiene können sich hier viele Viren und Bakterien ihren Weg in unseren Körper bahnen. Meist mit unangenehmen Folgen:
- Sichtbare Zahnbeläge und -verfärbungen.
- Schlechter Atem & Mundgeruch.
- Zahnfleischentzündungen (Gingivitis).
- Karies & Parodontitis bis hin zum Zahnverlust.
- Erhöhtes Risiko für Lungenentzündung, Diabetes oder Herz- & Kreislauferkrankungen.
- Negative Auswirkungen auf den ganzen Organismus.
Heikles Thema: Halitosis
Hali… was? Mundgeruch ist gemeint. Wir sprechen hier nicht von dem schlechten Atem, nachdem das Abendessen mit einer Extra Portion Knoblauch gewürzt war, sondern von Mundgeruch, der über einen längeren Zeitraum anhält. Oftmals merken die Betroffenen es selbst gar nicht und als Außenstehender scheut man sich oftmals das Thema anzusprechen. Aber auch nur wer weiß, dass er Mundgeruch hat, kann auch etwas dagegen unternehmen.
Außerdem steht man damit nicht allein da, denn in Deutschland leidet jeder Vierte unter andauerndem Mundgeruch. Wichtig zu wissen ist, dass anhaltender Mundgeruch oftmals ein Symptom einer Erkrankung ist, der man besser auf den Grund gehen sollte.
Ursachen für Mundgeruch
Oftmals wird angenommen, dass Mundgeruch vom Magen ausgeht, dass ist jedoch nur selten der Fall. In fast 90% der Fälle wird dieser durch Probleme in der Mundhöhle verursacht. Denn meist sind es anaerobe Bakterien im Bereich der Mundhöhle, die den Mundgeruch verursachen. Gerade auf der Zunge und in den Zahnzwischenräumen tummeln sich unzählige Mikroorganismen. Wenn die Zunge belegt ist, kann die Bakteriendichte schnell um das 25-fache ansteigen und so für ein Ungleichgewicht sorgen. Aber auch Zahnprobleme wie Parodontose oder Karies können die Ursache sein.
Wenn sich der Mundgeruch jedoch trotz gründlichem Zähneputzen und ausreichender Mundhygiene nicht vertreiben lässt, sollten den Ursachen auf den Grund gegangen werden. Einige Ursachen haben wir hier einmal zusammengefasst:
- Mangelnde Zahn- und Zungenhygiene (bakterieller Zahnbelag, bakterieller Zungenbelag).
- Zahnerkrankungen, wie z. B. Karies, Parodontitis, Gingivitis, Kieferzysten, etc.
- Trockener Mundraum.
- Pilzinfektion der Mundhöhle.
- Abzesse.
- Probleme im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.
- Erkrankungen, wie z.B. Reflux oder Diabetes.
- Nahrungsmittelallergien.
- Hormonveränderungen.
- Medikamente.
- Stress.
- Fasten.
Tipps & Hilfe bei Mundgeruch
Aber was hilft gegen Mundgeruch? Im ersten Schritt ist ein offener Umgang mit dem Thema wichtig. Wer sich nicht sicher ist, spricht eine Vertrauensperson an und fragt nach, ob man Mundgeruch hat. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt. Man kennt jemanden, der schon lange unangenehmen Mundgeruch hat? Die Person einfach zur Seite nehmen und sie sanft darauf ansprechen. Man selbst wünscht sich doch auch Offenheit – ob nun beim „grün zwischen den Zähnen“, „dem Fleck auf dem Shirt“ oder dem Mundgeruch.
Wie erwähnt, sind die häufigsten Auslöser für schlechten Atem die Bakterien im Mundraum. Daher ist die wichtigste Maßnahme eine gründliche und gewissenhafte Mundhygiene. Hierbei die Reinigung der Zunge und der Zahnzwischenräume nicht vernachlässigen. Kaugummis und Lutschbonbons können rasch bei kurzzeitigem Mundgeruch helfen. Ausreichend trinken, denn auch so können trockenen Schleimhäuten und Mundgeruch vorgebeugt werden.
Im Zweifel ist der Besuch beim Arzt immer die richtige Entscheidung. Hier sollte der Zahnarzt die erste Anlaufstelle sein. Da Entzündungen und Zahnprobleme häufig der Grund sind, kann er so rasch mit einer individuellen Behandlung starten. Sollte es einen anderen Verdacht auf eine Erkrankung geben, die den Mundgeruch zur Ursache hat, so wird der Zahnarzt eine entsprechende Überweisung zum Facharzt veranlassen.
Schon gewusst? In manchen Zahnarztpraxen werden sogar spezielle Mundgeruch-Sprechstunden angeboten.
Zusätzliche Unterstützung für einen gepflegten Mundraum
Neben einer richtigen Zahnbürste (weich oder mittelhart sind absolut ausreichend), einer passenden Zahnpasta, sind Interdentalbürsten, Zahnseide und Zungenreiniger ideale Hilfsmittel für eine gründliche Mundhygiene.
Auch Mundspülungen können hilfreich sein, um zielgerichtet für frischen Atem zu sorgen, denn sie gelangt auch an die schlecht erreichbaren Stellen im Mundraum.
Hausmittel gegen Mundgeruch
In der Natur lassen sich auch einige Hausmittel gegen Mundgeruch finden. Und tatsächlich können diese den schlechten Atem oftmals kurzfristig bekämpfen – vor allem wirkungsvoll beim typischen „Knoblauch-Atem“. Sollte der Mundgeruch jedoch anhalten, so sollte auf jeden Fall der Gang zum Zahnarzt in Betracht gezogen werden, dann meist sitzt hier die Ursache ja im Bereich der Mundhöhle selbst. Hier nun aber ein kleiner Auszug der bekanntesten Hausmittel im Kampf gegen schlechte Gerüche aus dem Mund:
- Schwarzer Tee
Der schwarze Tee enthält Polyphenole, die helfen, das Bakterienwachstum im Mundraum zu hemmen. - Wasser mit frischer Zitrone
Erfrischt nicht nur, sondern regt zudem den Speichelfluss an und reduziert eine mögliche Mundtrockenheit. - Milch Diesen Tipp hat sicher jeder schon einmal gehört. Und tatsächlich, lt. einer Studie aus Amerika werden ca. 50% der Schwefelverbindungen der Atemluft durch den Verzehr von Milch neutralisiert.
- Kräutermix
Wer mag, kann für ca. 10 Minuten statt auf einem Kaugummi auf frischen Kräutern kauen. Ideal geeignet sind Petersilie, Salbei und Minze. Hierbei wird Chlorophyll freigesetzt – der Stoff soll die Geruchsstoffe binden.
Übrigens: wer lieber Kaffee mag, kann es mit Kaffeebohnen probieren – ihnen wird ein ähnlicher Effekt nachgesagt - Apfel
Mit dem Biss in einen frischen Apfel kann man schlechten Atem auch kurzfristig überdecken. Vermutlich dank der im Apfel enthaltenen Säure. Gleichzeitig regt das Kauen auf ganz natürliche Weise den Speichelfluss an. - Backpulver
Backpulver wirkt gegen Belag auf der Zunge und kann dabei helfen, den pH-Wert im Mundraum zu regulieren. Einfach ½ TL in ein Glas Wasser einrühren und 2x täglich damit spülen. - Salbeitee
Neben dem schwarzen Tee, kann man auch mit einem Tee aus frischen Salbeiblättern den üblen Geruch aus dem Mund vertreiben. Salbeiblätter ca. 8-10 Minuten in kochendem Wasser ziehen lassen und abgekühlt als Mundspülung verwenden.
Gesunde Zähne und ein frischer Atem sind der Ausdruck eines gesunden Organismus und jeder kann mit einfachen Maßnahmen seine Zähne gesund erhalten und für eine ausgeglichene Mundflora sorgen, um so potenzielle Folgeprobleme zu verhindern.