Schönes, glänzendes und gesundes Haar ist ein Traum. Doch diesem Traum stehen nur allzu oft unsere Stylingwünsche entgegen: Da wird geglättet und gesträhnt, gelockt und gewellt. Mit dem Ergebnis, dass die Frisur spröde und stumpf herabhängt. Hinzu kommen im Sommer Chlor- und Salzwasser und im Winter die trockene Heizungsluft.
Wer Haar und Kopfhaut etwas Gutes tun möchte, der greift gerne zu Haarölen. Entweder, um den Schaden zu beheben oder um ihn erst gar nicht aufkommen zu lassen. Grund genug also, uns mal genauer anzuschauen, was es mit diesem vermeintlichen Allheilmittel auf sich hat.
Woraus besteht ein Haaröl?
Handelsübliche Haaröle aus der Drogerie enthalten meistens unter anderem Paraffinöle, pflanzliche Öle, Alkohol und Konservierungsmittel (etwa Silikon). Häufig werden ihnen noch Riechstoffe, Farbstoffe und weitere spezifische Stoffe zugesetzt. Darüber hinaus werden häufig auch UV-Filter für den Sonnenschutz beigemischt.
Alternativ können auch Produkte aus kaltgepressten, naturbelassenen Ölen verwendet werden. Die sind letztendlich in jedem Supermarkt oder Biomarkt zu finden. Leichtere Öle, die sich gut für die Behandlung von Oberfläche eignen, sind Arganöl, Jojobaöl oder Mandelöl. Andere Öle, wie erwärmtes Kokosnuss- oder Olivenöl, dringen aufgrund ihrer Eigenschaften auch gut ins Haaresinnere ein und stärken es so. Die Produkte sind entsprechend frei von chemischen Zusätzen und schädlichen Inhaltsstoffen. Das Öl sollte zudem kaltgepresst sein, da diese besonders schonend und naturbelassen hergestellt werden. Durch den Verzicht auf Hitze während des Herstellungsprozesses sollen alle wertvollen ungesättigten Fettsäuren, Nährstoffe und Vitamine der verwendeten Früchte, Blätter oder Nüsse enthalten bleiben.
Wie wirkt Haaröl?
Die Haarpflegeöle sind in der Regel synthetisch so aufbereitet, dass sie ihre schweren Eigenschaften verlieren, ohne ihren Nährstoffgehalt einzubüßen. Sie arbeiten nur mit solchen Fettsäuren, die schon aufgrund ihrer molekularen Beschaffenheit so klein und fein sind, dass sie nicht beschweren, oder sie brechen gehaltvolle Fett in feine Haaröl-Moleküle auf, die sich nicht auf das Haar legen und es so nicht schlapp herunterhängen lassen.
Am äußeren Haarschaft, der sogenannten Schuppenschicht, bleibt eine dünne Schicht des Haaröls haften. Die versiegelt poröse Haare, schützt sie und bringt sie zum Leuchten. Die meisten Haaröle arbeiten dabei aber nicht nur mit Nährstoffen natürlicher Pflanzenöle, sondern häufig auch mit Silikonöl. Das gilt zwar als nicht schädlich für die Haare, kann aber nicht abgebaut werden, da es sich um eine chemische Kunststoffverbindung handelt. Man sollte also auf Produkte ohne Silikon achten. Die fallen in der Liste der Inhaltsstoffe durch Endungen wie „-cone“ oder „-xane“ auf, am häufigsten verwendet werden „Dimethicone“, „Methicone“ oder „Polysiloxane“.
Wie wird Haaröl angewandt?
Es gibt nicht die eine Methode, um ein Haaröl anzuwenden. Wir stellen hier zwei gängige Methoden vor.
- Wer nur ein leichtes Finish braucht und spröde Spitzen etwas aufpeppen möchte, der nimmt eine geringe Menge und verteilt sie sanft an den gewünschten Stellen. Alternativ kann das Öl auch auf das trockene Haar aufgesprüht werden. Doch sollte man vorsichtig sein: Wer zu viel sprüht, dem droht die Haarpracht am Kopf zu kleben. Wer das vermeiden möchte, der vermischt Öl mit Wasser in einer Sprühflasche und verteilt das Gemisch auf die Haare.
- Wer besonders strapazierte, trockene Haare hat, der kann auch eine über-Nacht-Kur anwenden. Dabei wird das Öl gleichmäßig in die Kopfhaut, die Haarlängen und in die Haarspitzen einmassiert. Danach die Haare am besten mit einer Duschhaube abdecken. So öffnet sich die Schuppenschicht der Haare und das Haaröl kann besser wirken. Um eine größere Sauerei zu vermeiden, empfiehlt es sich, ein Handtuch auf das Kopfkissen zu legen. Am nächsten Morgen sollten die Haare mehrmals mit sanftem Shampoo ausgewaschen werden.
Für welche Haartypen ist das Pflegeöl geeignet?
Wer fettige und sehr dünne Haare hat, sollte Haaröle eher meiden. Meist sind sie dann auch gar nicht notwendig. Wer seinem Schopf dennoch etwas Gutes tun möchte, der sollte zu leichten Texturen greifen, etwa zu Aprikosenkernöl, das nur leicht in die Spitzen einmassiert wird.
Auch Natur-Blondinen sollten auf das flüssige Gold verzichten. Da die meisten Haaröle eher gelblich sind, bleibt die Farbe gerne an den blonden Strähnen haften. Blondinen sollten also lieber Conditioner und Masken verwenden oder zu einem qualitativ hochwertigen Öl greifen, das von Natur aus weiß oder transparent ist, etwa Kokosöl.