Die Haarpflege für blondierte Haare bringt einige Herausforderungen mit sich. Welche das genau sind, klären wir hier.

Blonde Haare sind nicht bloß ein Trend. Sie sind DER Trend. Und das seit Jahren. Ach was, seit Jahrzehnten. Sie verleihen der Trägerin – je nach Styling – eine sexy oder auch eine sehr unschuldige Aura. Viele fühlen sich mit blonden Haaren frischer, modischer, jünger.

Doch die meisten Frauen sind nicht von Natur aus mit einer prächtigen blonden Mähne gesegnet. Nur etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung haben blonde Haare. Rote Haare sind im Übrigen noch seltener. Der Rest hat dunkle und schwarze Haare.

Blonde Haare sind, so weiß die Forschung, erst vor etwa 100.00 Jahren im nördlichen Europa entstanden. Zudem dunkeln viele Blondtöne im Laufe der Jahre nach. Was läge da also näher, als im fortgeschrittenen Alter nachzuhelfen?

Was passiert beim Blondieren?

Streng genommen wird beim Blondieren nicht gefärbt. Eher das Gegenteil ist der Fall: Dem Haar werden vielmehr Pigmente entzogen. Mithilfe von Wasserstoffperoxid wird die Schuppenschicht geöffnet und die Haar-Oberfläche aufgeraut. Der Stoff dringt in das Haar ein und entzieht so die Pigmente. Damit sind die Haare im Grunde farblos.

Das ist aber in der Regel noch nicht das Endergebnis. Danach wird über eine zugeführte Pigmentierung der meist vorhandene Gelb- oder Rotstich neutralisiert.

Haarpflege für blondierte Haare

Shampoo

Es empfiehlt sich, für das ohnehin schon strapazierte Haar, ein mildes Shampoo zu verwenden, das die Haare mit besonders viel Feuchtigkeit versorgt und die Haarstruktur stärkt. Dabei sollte das Produkt lediglich gründlich in die Kopfhaut einmassiert werden, um die Längen nicht zusätzlich zu belasten. Zudem sollte man beim Kauf darauf achten, Shampoos ohne Silikone auszuwählen. Denn diese legen sich wie ein Film um die Haare und verhindern so, dass Feuchtigkeit aufgenommen werden kann.

Wie oft waschen?

Gerade längeres, blondiertes Haar muss nicht mehr so oft gewaschen werden, tägliche Haarwäsche ist also weder angeraten noch notwendig.

Silbershampoo

Mitunter schleicht sich mit der Zeit ein Gelbstich ins Haar. Grund sind die natürlichen rötlichen Pigmente, die beim Bleichen nicht immer rückstandslos entzogen werden. Die verbliebenen Reste schimmern dann gelb oder orange durch. Dagegen helfen sogenannte Silbershampoos. Sie enthalten blaue bzw. violette Pigmente, die dazu beitragen sollen, warme kupferfarbene oder auch orangefarbene Nuancen im Haar zu neutralisieren. Das Ergebnis ist ein kühles und aschiges Blond. Allerdings wird der positive Effekt des Silbershampoos wird durch einen gravierenden Nebeneffekt wieder getrübt. Silbershampoos trocknen die Haare aus. Daher empfehlen Friseure, sie höchstens jede dritte oder vierte Haarwäsche Anschließend sollte der Schopf mit einem Conditioner und eventuell mit einer Haarkur zusätzlich gepflegt werden.

Conditioner

Zu jeder Haarwäsche gehört ab sofort ein Conditioner, der die Längen pflegt, aber nicht beschwert.

Haarkur/Maske

Die Königsdisziplin, die für Neu-Blondinen ab sofort zum regelmäßigen Ritual gehört: Etwa alle fünf bis sechs Wäschen sollte man den Haaren eine intensive Pflege mit einer Maske oder einer Haarkur gönnen. Das kräftigt und repariert die Haarstruktur. Inhaltsstoffe, wie Keratin oder Biotin stärken den Haarschaft, Aloe Vera und Arganöl spenden Feuchtigkeit. Ein bisschen Zeit sollte man sich für die Extra-Pflege schon nehmen: Mindestens 10 bis 15 Minuten sollte die Haarmaske einwirken.

Die Maske oder Haarpflege in das feuchte Haar einmassieren. Danach eine Duschhaube darüberstreifen und einwirken lassen. Das sieht nicht besonders schick aus, ist aber sehr effektiv. Danach die Haare wie gewohnt waschen.

Haarkur selbst machen

Viel Haarpflege brauchen blondierte Haare, um glänzend und gesund auszusehen. Regelmäßige Haarkuren sind also Pflicht. Die gute Nachricht: Für die Pflege muss niemand tief in die Tasche greifen. Denn um den Haaren die regelmäßige Extraportion an notwendigen Proteinen zu verabreichen, eigenen sich auch einfache Hausmittel.

Wer möchte, kann sich eine Haarmaske selbst anrühren. Wir haben zwei Rezepte herausgesucht, die ganz einfach nachgemacht werden können. Aber Vorsicht: Wer ohnehin eher dünnes Haar hat, dem sind die Rezepturen mit öliger Konsistenz vielleicht zu schwer. Aber Ausprobieren schadet nicht.

  • Rezept 1: Zwei Esslöffel Olivenöl mit einem Teelöffel Honig, einem Eigelb und einem Esslöffel Joghurt vermischen. Die Kur auf die gewaschenen, noch feuchten Haare geben und 20 bis 30 Minuten einwirken lassen. Danach gründlich ausspülen.
  • Rezept 2: Ist blondes Haar strohig und hat seine Leuchtkraft verloren, dann kann Kamille helfen. Einfach in einem Liter Wasser drei Teebeutel kochen und warten, bis der Tee nur noch lauwarm ist. Über die blonde Mähne gießen, nicht ausspülen und die Haare an der Luft trocknen lassen.

Styling nur mit Schutz

Egal, ob Glätteisen oder Föhn, der Einsatz von Hitze direkt am Haar strapaziert die ohnehin schon aufgeraute, blondierte Mähne zusätzlich. Von daher sollte das Haar so oft wie möglich an der Luft getrocknet werden. Alternativ empfiehlt es sich, den Föhn auf Kaltluft einzustellen.

Wer dennoch nicht auf das „heiße Stylen“ verzichten möchte, sollte nie den Hitzeschutz vergessen. Es schützt das Haar meist nicht nur vor der Hitze, sondern pflegt es darüber hinaus. Viele der Produkte enthalten überdies einen Schutz vor schädlichen UV-Strahlen.

Wie lange hält eine Blondierung?

Das hängt vom Frisur- und vom Farbwunsch ab. Wer eine „light-Variante“ mit Balayage-Färbung wählt, der einen sehr weichen Übergang des Farbverlaufs garantiert, kommt im Prinzip monatelang ohne neue Blondierung aus.

Wer eine sogenannte Globalfärbung wählt, also in Gänze blondiert, hat im Zweifel schnell einen störenden Ansatz. Je nachdem wie dunkel die Ausgangsfarbe ist, kann das ungepflegt aussehen. Spätestens nach acht Wochen, eher früher, sollte man den Ansatz entsprechend nachfärben.