Warum stehen in jeder Drogerie eigentlich mindestens dreimal mehr Haarpflege- und -Styling-Produkte für Frauen als für Männer? Schließlich gibt es keinen wirklichen Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Haar.
Die Unterschiede liegen vielmehr in der Art und Weise, wie Männer und Frauen mit ihrem Haar umgehen. Während Männer ihr Haar in der Regel ganz unkompliziert an der Luft trocknen und über Jahre dieselbe Frisur tragen, legen viele Frauen mehr Wert auf das Aussehen und die Gesundheit ihrer Haare.
Doch auch an seinem Schopf lässt sich Haar-technisch so einiges optimieren. Hier sind die besten Haarpflege-Tipps für Männer.
1. Eine saubere Kopfhaut
Eine saubere Kopfhaut ist eine gesunde Kopfhaut. Wenn die Kopfhaut nicht regelmäßig gereinigt wird, kommt es zu einer Störung des Gleichgewichts des Mikrobioms. Dies führt zu einer erhöhten Bakterienpopulation und Entzündungen, die sich negativ auf die Follikel auswirken.
Aus diesem Grund sollte Mann sein Haar nicht zu oft waschen, da dies dem Haar seine schützenden Öle entziehen kann. Wie oft das Haar pro Woche gewaschen werden sollte, hängt vom Haartyp ab. Fettiges Haar sollte alle zwei Tage gewaschen werden, während bei trockenem Haar eine ein- bis zweimal wöchentliche Haarwäsche ausreicht.
2. Die richtigen Produkte
Dies gilt für alles vom Shampoo bis zum Stylingwachs.
Die Kenntnis des eigenen Haartyps – glatt, lockig, gewellt, dünn, trocken, fettig, schuppig – ist der beste Ausgangspunkt, um die richtigen Produkte zu finden. Denn diese sollten für die optimale Haarpflege auf den jeweiligen Haartyp abgestimmt sein.
3. Irgendwo anfangen
Die Haarpflege für Männer muss nicht schwierig oder zeitaufwändig sein.
Am besten sollte Mann sich auf sein vorwiegendes Problem konzentrieren, z. B. brüchiges Haar, graues Haar, usw. In der Regel gibt es eine ganz einfache Lösung, die keine zusätzliche Zeit im Badezimmer kostet. Dazu unten mehr.
4. Konsequent bleiben
Nur wer eine konsequente Pflege-Routine etabliert und diese auch einhält, wird mit einem gepflegten Äußeren belohnt.
Da Männerhaare nicht nur auf dem Kopf wachsen, sondern auch im Nacken, an den Koteletten und sogar an den Ohren, es ist wichtig, bei der Pflege konsequent zu sein.
Auch die schickste Frisur macht nicht viel her, wenn gleichzeitig lange Haare aus der Nase wachsen.
Haarpflege-Tipps für die einzelnen Haartypen
Bei langem Haar
Lange, fließende Haare gehören tatsächlich zu den am einfachsten zu pflegenden Frisuren.
Auch wenn die Frisur nicht so oft nachgeschnitten werden muss wie bei kurzem Haar, sollte dennoch etwa alle 12 Wochen ein Termin beim Friseur Pflicht sein. Dadurch wird das Haar von Spliss befreit und Mann kann sein Haar länger wachsen lassen.
Extra-Tipp: Statt nach einem Schnitt zu fragen, das Haar “in Form bringen” lassen. Das bedeutet, dass der Friseur weniger von der Länge und mehr von der Vorderseite, den Seiten und den Konturen abnimmt.
Beim Styling von langem Haar besser auf Stylingprodukte, die einen festen Halt bieten, verzichten. Stattdessen Produkte mit sanftem Halt verwenden, damit sich das Haar locker und schwungvoll anfühlt. Ideal ist zum Beispiel ein leichtes Gel, da es dem Haar mehr Flexibilität verleiht.
Außerdem, wann immer möglich, auf Hitzestyling mit Föhn, Glätteisen oder Lockenstab verzichten. Da Hitze das Haar schädigt, ist es am gesündesten, es an der Luft zu trocknen. Bonus: Das ist auch die einfachste und zeitsparendste Methode.
Bei grauem Haar
Es mag nicht jedem gefallen, aber graues Haar ist ein natürlicher Teil des Alterns.
Die meisten Menschen bekommen schon vor dem 50. Lebensjahr graue oder weiße Haare. Das liegt daran, dass die Produktion von Melanin im Haar nachlässt. Dies ist das Pigment, das Haar, Haut und Augenfarbe dunkler macht.
Das Problem: Wenn das Haar kein Melanin mehr enthält, kann es auch trocken und spröde werden. Das lässt sich jedoch durch regelmäßiges Pflegen behandeln. Heißt: graues Haar durch den regelmäßigen Einsatz von Conditioner und Leave-in-Kuren mit Nährstoffen versorgen.
Ob Mann sich nun für oder gegen das Grau entscheidet, hängt von der persönlichen Präferenz ab.
Wer sich für Färben entscheidet, sollte am besten eine Farbe verwenden, die sich mit dem Grau mischt. Am besten ist eine Farbmischung, bei der etwa 50 Prozent des Graus und 50 Prozent der natürlichen Haarfarbe erhalten bleiben. Das sieht natürlicher aus und lässt trotzdem ein paar Jahre innerhalb weniger Minuten verschwinden.
Was die Pflege der Farbe betrifft, reicht ein gutes Shampoo für coloriertes Haar und alle vier Wochen ein Termin beim Friseur. Mit ein bisschen Übung kann Mann sein Haar sogar auch zu Hause färben.
Bei lockigem Haar
Die Pflege von lockigem Haar ist keine leichte Aufgabe. Zu den häufigsten Problemen zählen trockenes Haar, Haarbruch und zu viel Volumen.
Hinzu kommt Frizz, ein häufiges Problem, das durch die natürliche Textur oder äußere Faktoren wie Feuchtigkeit verursacht werden kann.
Der erste Schritt, um dies zu verhindern, ist die Wahl von Produkten, die die lockige Textur unterstreichen. Das Ziel ist es, mit dem Haar zu arbeiten, nicht gegen es.
Außerdem darauf achten, Locken regelmäßig mit Conditioner zu pflegen, um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Lockiges Haar neigt dazu, trocken zu werden, da die Locken es den natürlichen Ölen schwer machen, die Haarspitzen zu erreichen.
Bei trockenem Haar
Wie viel Feuchtigkeit das Haar braucht, hängt vom Haartyp ab.
Das Grundwerkzeug gegen Trockenheit ist bei allen Haartypen die regelmäßige Verwendung von Conditioner nach der Haarwäsche.
Shampoonieren allein entzieht den Haaren Nährstoffe und führt dazu, dass sie austrocknen und brechen, ganz zu schweigen von der Austrocknung der Kopfhaut.
Während normales Haar nur eine Spülung benötigt, ist bei sehr feinem Haar nach dem Waschen eine leichte Sprühspülung besser geeignet, die das Haar nicht beschwert.
Bei gröberer Haarstruktur – oder immer dann, wenn das Haar nach einem Feuchtigkeitsschub dürstet – empfiehlt es sich, anstelle des Conditioners ab und zu eine Tiefenpflegemaske zu verwenden.
Auch über die Ernährung kann Mann sein Haar mit gesunder Feuchtigkeit versorgen.
Bei einer trockenen Kopfhaut
Eine trockene Kopfhaut kann durch eine Reihe von Problemen verursacht werden. Die Auslöser können von einfachen Faktoren wie mangelnder Feuchtigkeitszufuhr von innen – sprich, zu wenig Wasser trinken – bis zu ernsteren Problemen, wie einem Ekzem reichen.
Unabhängig von der Ursache ist eine der ersten Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung einer trockenen Kopfhaut die Verwendung der richtigen Produkte.
Am besten geeignet sind Produkte die Teebaumöl enthalten, da es starke antiseptische, antimykotische und antibiotische Eigenschaften hat.
Dieses Shampoo bei jeder Wäsche verwenden, bis die Trockenheit verschwindet. Sobald das der Fall ist, reicht der Einsatz des Spezialprodukts einmal pro Woche aus. Ansonsten kann Mann zu seinem gewohnten Shampoo zurückkehren.
Bei fettigem Haar
Niemand mag das Aussehen oder das Gefühl von fettigem Haar.
Fettiges Haar entsteht, wenn die Kopfhaut zu viel Talg, auch Öl genannt, produziert. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, z. B. durch übermäßiges Waschen der Haare, Hygienegewohnheiten oder starkes Schwitzen.
Eine Möglichkeit, überschüssiges Öl zu bekämpfen, ist der Einsatz eines Shampoos, das Minz-Menthol enthält. Dieser Inhaltsstoff hilft, die Kopfhaut und das Haar auszutrocknen. Die Wirkung sollte innerhalb einer Woche eintreten.
Bei Haarausfall
Kahle Stellen bei Männern, auch androgenetische Alopezie genannt, betrifft mehr als die Hälfte der Männer über 50 Jahre. Haarausfall kann das Selbstwertgefühl eines Mannes stark beeinträchtigen, weshalb es inzwischen so viele Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Der extremste Weg ist eine Haartransplantation, aber es gibt auch verschiedene nicht-operative Möglichkeiten.
Eine der einfachsten Methoden im Kampf gegen Haarausfall sind spezielle Produkte aus der Drogerie oder Apotheke. Für sichtbare Ergebnisse konsequent anwenden und ein bisschen Geduld haben.
Die nächste Option sind Medikamente, die in erster Linie verschrieben werden, um den Haarausfall zu stoppen und in zweiter Linie das Nachwachsen der Haare im Scheitelbereich zu fördern. Die meisten Medikamente wirken, indem sie die Bildung von Dihydrotestosteron (DHT) in der Kopfhaut blockieren, wodurch die Haarfollikel vollständig wachsen können.
Wer nicht gleich zur Chemie-Keule greifen möchte, kann auch einige Hausmittel ausprobieren. Dazu gehören:
- tägliche Kopfhautmassage für die Durchblutung
- mit dem Rauchen aufhören
- eine gesunde, ausgewogene Ernährung
Das sollte Mann dem Experten überlassen
Es ist ratsam einen Haarpflegeprofi oder Dermatologen aufzusuchen, um sich beraten zu lassen, wenn eines der folgenden Symptome auftritt:
- eine entzündete Kopfhaut
- starker Haarausfall
- dünner werdendes Haar
Was den Haarausfall betrifft, ist es Experten zufolge normal, etwa 100 Haare pro Tag zu verlieren. Alles, was darüber hinausgeht, sollte Anlass zur Sorge sein.
Wer sich für eine chirurgische Behandlung entscheidet, sollte sich vorher gründlich informieren. Heißt: sich Zeit nehmen, die Referenzen, die Erfahrung, den Ruf usw. des Arztes prüfen und keine übereilte Entscheidung treffen, die Mann unter Umständen bitter bereuen wird.