Augen zu, und genießen! Massagen tun gut. Die Wärme, das Öl, die gezielten Bewegungen helfen, Schmerzen, Missempfindungen oder Verspannungen zu lösen. Dabei kennt fast jeder die klassische Rückenmassage oder auch eine Fußreflexzonenmassage. Aber kennen Sie auch die indische Gesichts- und Kopfmassage?
Dabei handelt es sich wahrlich nicht um einen neuen Trend. Vielmehr kann diese besondere Form der Massage auf eine über 1000-jährige Geschichte verweisen. Heute wird sie auch in einigen Wellness-Einrichtungen gerne angeboten.
Der Ursprung
Die traditionelle indische Kopfmassage hat ihre Wurzeln im ayurvedischen Heilsystem. Sie wird in Indien „Champi” genannt. Das westliche Wort „Shampoo“ leitet sich von diesem Wort ab. Mit dem Inder Narendra Mehta soll die Massage Anfang der 1970er Jahre erstmals nach England gekommen sein. Von hier aus wurde sie auch in anderen westlichen Ländern bekannt.
Die Wirkung
Die indische Gesichts- und Kopfmassage soll tiefe Entspannung und Ruhe bringen, energetisieren, erfrischen und die Durchblutung im gesamten Kopfbereich, einschließlich des Gehirns, des Gesichts und der Augen fördern. Die Regel: Wenn sich das Gehirn entspannt, entspannt sich der gesamte Körper und auch das Nervensystem.
Zudem soll die indische Gesichts- und Kopfmassage helfen, Schmerzen und Steifheit des Nackens, Rückens und der Schultern zu lindern sowie den gesamten Nacken- und Schulterbereich beweglicher machen. Und in der Folge die Kreativität, das Denkvermögen und die Konzentration steigern. Ganz konkret wird sie darüber hinaus auch angewandt, um bei Schuppenbildung, fettiger Kopfhaut oder Haarausfall zu helfen. Dass die Massage dazu noch ein Gefühl von Stille und Ruhe vermittelt und damit auch in dem Ruf steht, den erholsamen Schlaf zu fördern, ist ein schöner Nebeneffekt.
Wie funktioniert die Massage?
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, eine Gesichts- und Kopfmassage anzuwenden. Zum einen können wir uns selbst massieren, zum anderen können wir uns natürlich auch in professionelle Hände begeben.
- Wer selbst etwas tun möchte, etwa, um Spannungskopfschmerzen zu lindern, der kann wie folgt vorgehen: Die Fingerkuppen auf die Kopfhaut legen und mit leichten Kreisbewegungen starten, um den gesamten Kopf zu bearbeiten. Zusätzlich können die Schläfen mit sanftem Druck massiert werden. Auch ein leichtes Ziehen an den Haaren kann sehr entspannend sein. Kleine Hilfsmittel helfen bei der Entspannung. Eine sogenannte Kopfspinne, mit der man sich sanft über den Kopf fährt, ist ebenso wirksam wie die Massage mit einer speziellen Bürste. Die Massage ist besonders wohltuend für alle, deren Augen häufig großen Belastungen ausgesetzt sind – etwa durch Bildschirmarbeit oder lange Autofahrten.
- Wer sich lieber vollends entspannen möchte, der begibt sich in die Hände eines erfahrenen Masseurs. Während der indischen Kopfmassage, die auch Shampissage genannt wird, werden verschiedene Techniken kombiniert. Mittels Knet- und Klopfbewegungen werden das Muskelgewebe der Hals- und Nackenpartie angeregt. Häufig sind auch Bürsten im Einsatz. Dadurch sollen sich Verspannungen lösen. Charakteristisches Element der indischen Massage ist der Einsatz von Akupressurmethoden. Durch Druck- und Streichbewegungen sollen sogenannte Energiepunkte- und Energiebahnen angeregt werden, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern. Die Massage kann entweder beruhigend oder anregend wirken, je nachdem mit wie viel Druck sie ausgeführt wird.
Ölige Sache
Der Masseur beginnt mit der indischen Kopfmassage, die mit einem Öl auf der Haut eingeleitet wird. Dabei werden sämtliche Bereiche des Gesichts bearbeitet: Stirn, Schläfen, Augen, Augenbrauen, Nase, Kiefer und Kaumuskulatur, Ohren, Kinn, Wangen und Mund. Daran schließen sich spezielle Kopfmassage-Techniken an.
Wie lange dauert eine Massage?
In der Regel dauert eine indische Gesichts- und Kopfmassage zwischen 30 und 60 Minuten.
Wer sollte verzichten?
Auch wenn wenige Punkte gegen eine Massage des Kopfes sprechen, sollten Menschen mit Schuppenflechten, Ekzemen oder Wunden auf der Kopfhaut nicht auf eine Kopfmassage zurückgreifen.