Der eine oder die andere möchte lieber weiterhin täglich unter die Dusche steigen und fühlt sich ohne den Frischekick am Morgen nicht wohl. Andere wollen dem Waschen mit Waschlappen (zumindest an einigen Tagen) eine Chance geben. Die Energiekrise macht auch vor unseren Badezimmern nicht halt. Denn ausgiebiges Duschen oder gar Baden verkneifen sich einige angesichts der steigenden Preise für Energie und der sommerlichen Wasserknappheit.        Körperpflege am Waschbecken funktioniert anders – quasi auf Sparflamme, mit dem Waschlappen. Den haben die meisten zuletzt in der Säuglings- und Kleinkinderzeit für den Nachwuchs verwendet. Auch im Nachlass der Oma finden sich oft noch einige Frottee-Überbleibsel. Noch schneller und doch ausreichend kann Körperpflege nicht sein. Oder?

Wie oft reinigen?

Doch schon bei den Grundlagen sind sich die Experten nicht ganz einig: Fragt man den einen Hautarzt, dann darf ein Waschlappen durchaus bis zu drei Mal verwendet werden. Der andere rät dazu, den Waschlappen nach einmaligem Gebrauch in die Waschmaschine zu werfen. Wer sich sicherer damit fühlt, wirft den Lappen nach dem Gebrauch in die 60-Grad-Wäsche.

Allerdings kann man wohl wenig falsch machen, wenn man den Lappen zwei oder drei Mal verwendet, sofern er jeweils dazwischen zum Trocknen aufgehängt wird. Damit vermeidet man, dass sich Bakterien und Viren auf ihm ansammeln können. Nach spätestens drei Tagen sollte der gebrauchte Frottee-Handschuh dann allerdings tatsächlich in die Waschmaschine wandern.

Nur mit Wasser? Nie ohne Seife?

Machen wir es konkret: Wie verwende ich das Textil zur Körperpflege am Waschbecken am besten? Mit Seife? Nur mit Wasser? Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort. Fragt man die Hautärzte, dann heißt es nicht selten, dass Seife vor allem für fünf Körperstellen zum Einsatz kommen sollten: Hände, Füße, die Achseln sowie Brust- und Rückenmitte, wo sich in erster Linie der Schweiß sammelt. Für den Rest des Körpers reicht es, die Haut feucht mit dem Waschlappen abzuwischen.

Auch für den Intimbereich braucht es laut der Expertin keine Seife. Dank des leichten Peelingeffekts des Waschlappens werden abgestorbene Hautschüppchen und Schweiß gelöst. Vor allem in der empfindlichen Intimzone sollte man daher auf Schaum verzichten. Dort sei die Haut besonders zart und zeige schnell unerwünschte Reaktionen.

Ein, zwei oder drei Waschlappen für die Körperpflege am Waschbecken?

Auch beim Thema ein Waschlappen oder doch mehrere, scheiden sich die Geister. „Auch wenn viele zwei Waschlappen verwenden – einen für den Körper und einen für die Intimzone – ist das nicht notwendig“, sagen die die Puristen. Keime seien völlig überbewertet, zumal, wenn es die eigenen seien.

Zwei oder drei Waschlappen pro Person sollten es schon sein, sagen die anderen. Einen für besagte fünf Stellen, einen für den Intimbereich und einen weiteren für den Po. Und das mag für die meisten auch die gängige Methode sein. Bleibt nur zu hoffen, dass man die Waschlappen ordentlich kennzeichnet, um am nächsten Tag die richtige Reihenfolge einzuhalten.

Waschlappen nicht unhygienisch

Das Waschen mit Waschlappen hat im Übrigen nichts mit Katzenwäsche zu tun, ist weder igitt noch unhygienisch. Ganz im Gegenteil: Es ist viel besser für die Haut, als täglich heiß zu duschen oder gar zu baden, heißt es von Hautärzten. Denn das schwächt die Hautbarriere.

Nur eines sollte man tunlichst vermeiden: Der Frottee-Lappen sollten wir mit niemandem teilen. Egal, wie nahe wir uns ansonsten stehen.

Ratsam: eincremen

Wichtig ist es, insbesondere bei trockener Haut, nicht fest abrubbeln, nur schonende, seifenfreie Reinigungsprodukte und nur lauwarmes Wasser verwenden. Sonst wird die Haut zu stark belastet. Ratsam sei in diesem Fall außerdem tägliches Eincremen mit rückfettenden Substanzen.