Lupus, in der Fachsprache Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte), ist eine seltene Autoimmunerkrankung. Abwehrzellen greifen das Immunsystem an und rufen entzündliche Veränderungen hervor. In erster Linie betrifft es die Haut, aber auch Organe können betroffen sein.
Bis heute sind die genauen Ursachen, die für den Ausbruch von Lupus erythematodes verantwortlich sind, nicht eindeutig geklärt.
Wir wollten mehr über Lupus erfahren und befragten dazu Dr. med. Christoph Liebich, Facharzt für Hautkrankheiten in München.

Herr Dr. Liebich, was verbirgt sich hinter dem Begriff Lupus?

Der Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung. Die Erkrankung kann mehrere Faktoren haben. Sie ist zum Teil genetisch bedingt, hinzu kommen innere und äußere Einflüsse. Was gefährlich von außen ist, sind zum Beispiel Umwelteinflüsse wie Sonnenstrahlen, innerlich und äußerlich das Rauchen, gewisse Medikamente können die Krankheit auftriggern und natürlich auch die Veranlagung. Die ganze „Geschichte“ kann sich nur an der Haut „abspielen“. Das heißt, es kommt zu dem typischen Schmetterlingserythem und schuppenden roten Ausschlag. Sie kann sich aber auch auf die inneren Organe ausbreiten. Und autoimmun bedeutet im Endeffekt, dass der Körper Antikörper gegen Zellstrukturen bildet.
Das Ganze ist sehr komplex zu diagnostizieren. Betroffene müssen sich in der Uniklinik vorstellen. Eine Behandlung ist sehr aufwendig und kostenintensiv. In der Uniklinik werden die Autoantikörper bestimmt, Hautproben entnommen, um die Krankheit zu bestätigen. Und es ist wichtig, dass die Patienten internistisch durchgecheckt werden. Die Krankheit gehört auch dem rheumatologischen Formenkreis an. Es ist wichtig, dass man mit anderen fachspezifischen Abteilungen wie der inneren Medizin zusammenarbeitet. Die innere Medizin kann abklären, ob auch Organe betroffen sind.

Und wie wird der Lupus behandelt?

Die Therapie ist ganz vielschichtig. Bei der Haut werden entzündungshemmende Cremes gegeben, seien es Chloroquin (Antimalariamittel) oder Cortison. Für den inneren Bereich gibt es verschiedene Präparate, die autoimmun ansetzen, die Antikörperstrukturen abfangen. Es werden Cortison und Immundepressiva gegeben. Es wird symptomatisch behandelt, wenn Organe befallen sind.
Wichtig ist vor allem noch der absolute Rauchverzicht. Auch die Antibabypille kann die Krankheit triggern.

Herr Dr. Liebich, haben Sie einen Tipp, wie sich Betroffene schminken können?

Betroffene möchten natürlich auch gerne ihre Haut abdecken. Hier habe ich natürlich nichts dagegen. Sie sollten nur möglichst eine milde Kosmetik verwenden, keine aggressive Kosmetik oder Peelings. Nach dem Auftragen der verschriebenen Medikamente sollte man 20 Minuten warten. Danach kann durchaus auch dekorativ an die Haut gegangen werden, das ist kein Problem, oder auch pflegerisch. Wichtig ist nur, dass man nichts vermischt, weil nicht sicher ist, ob ein Stoff in der dekorativen Kosmetik das Medikament deaktivieren würde. Das heißt, das Medikament braucht die 20 Minuten Zeit, um in die Haut einzudringen. Das gilt auch, wenn man therapeutisch mehrere Präparate auftragen muss. Aber am besten bespricht man das mit seinem behandelnden Arzt. Wichtig ist vor allem aber ein Sonnenschutz.

Ist die Krankheit heilbar?

Nein.

Herr Dr. Liebich, wir bedanken uns für das offene und informative Gespräch.

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Hinweis der Redaktion:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.