Es gibt viele Frauen, die ungeschminkt nicht das Haus verlassen würden. Unreinheiten abdecken, Brauen formen, Wangenknochen betonen – für sie gehört es zur täglichen Beauty-Routine. Für die meisten Männer hingegen sind Begriffe wie Mascara oder Concealer weitgehend Fremdwörter. Doch langsam aber sicher wandelt sich das Bild. Nachdem Cremes und Co. für Männer schon seit einigen Jahren auf dem Vormarsch sind, entdecken auch immer mehr Herren der Schöpfung dekorative Kosmetik für sich.
Doch auch wenn Geschlechternormen immer mehr aufweichen und Vorurteile verschwinden, stehen viele Männer dem Einsatz von Make-up noch immer skeptisch gegenüber.
Wie und wo setzt Mann Make-up richtig ein? Beauty-Guide.de hat die Antworten und die Dos and Don’ts beim Schminken zusammengestellt.
SOLLTE MANN MAKE-UP TRAGEN?
Auch heute noch sind einige Menschen der Meinung, es sei „unmännlich“ Kosmetika zu benutzen. Und zugegeben, für viele Männer mag es nach wie vor ein bisschen Mut erfordern zu Make-up zu greifen. Doch es muss ja nicht tiefschwarzer Mascara und roter Lippenstift sein – für den Einstieg gibt es auch ganz subtile Wege, wie Mann seine Vorzüge betonen und kleine Makel verschwinden lassen kann.
Wir erklären die Grundlagen von Männer-Make-up und verraten, was Mann beim Schminken vermeiden sollte.
Dos beim Make-up für Männer
DO: Eine Hautpflegeroutine etablieren
Es ist wichtig, das Gesicht und den Hals zu pflegen. Eine feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion ist die Grundlage, damit die Haut frisch und gesund aussieht. Eine effiziente Pflegeroutine kann Falten vermindern, Pickel vorbeugen und dafür sorgen, dass die Haut gut aussieht. Heißt: umso weniger gibt es zu kaschieren.
Tipps für die Hautpflegeroutine:
Regelmässig ein Peeling verwenden.
Die „Rubbelkur“ entfernt abgestorbene Hautzellen, wodurch das Make-up besser auf dem Gesicht haftet. Sanft einmassieren, anschließend das Gesicht mit einem Handtuch trockentupfen. Zwei bis drei Mal pro Woche reicht aus.
Vor dem Auftragen von Make-up sollte das Gesicht immer gewaschen werden. Ob Waschgel, -lotion oder -creme hängt vom Hauttyp und persönlichen Präferenzen ab. Faustregel: umso empfindlicher und trockener die Haut, desto sanfter sollte die Reinigung sein.
Nach der Reinigung ist ein Gesichtswasser ideal, um die Haut zu erfrischen und sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Dazu eine kleine Menge auf ein Watte-Pad geben und das Gesicht damit abtupfen.
Die Haut mit einer Feuchtigkeitscreme mit mindestens LSF 15 schützen. Selbst wenn Mann sich nicht viel draußen aufhält, ist es Pflicht, die Haut tagsüber vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlen und damit frühzeitiger Hautalterung zu bewahren.
Make-up am Abend IMMER entfernen. Egal, wie spät es ist, vor dem ins Bett gehen sollte Mann sich immer abschminken. Das gründliche Entfernen von Make-up und Schmutz vermeidet nicht nur Flecken auf dem Kopfkissen, in erster Linie befreit es die Poren und lässt die Haut atmen. Anschließend die Haut wieder mit einer feuchtigkeitsspendenden Pflege versorgen.
DO: Foundation – die richtige Basis
Wenn es um’s Abdecken geht, ist weniger definitiv mehr. Um einen ungleichmäßigen Hautton auszugleichen oder Hautunreinheiten zu kaschieren, sollte Mann entweder eine getönte Feuchtigkeitscreme oder eine Grundierung verwenden – beides zusammen ist zu viel des Guten.
Eine getönte Feuchtigkeitscreme sorgt für ein natürlicheres Finish. Sie hat eine geringere Deckkraft, spendet dafür aber gleichzeitig Feuchtigkeit und ist somit ideal zum Ausgleichen leichter Unebenheiten. Eine Grundierung hat eine höhere Deckkraft und ist damit eine sehr gute Basis, die über eine hauttypgerechte Tagespflege verwendet wird. Keine Angst vor einem maskenhaften Look: Ein qualitativ hochwertiges Produkt und die richtige Anwendung können das Aussehen erheblich, aber dennoch unsichtbar verändern.
DO: Ein natürlicher Look
Die Fülle der auf dem Markt erhältlichen Lösungen, von denen jede für sich in Anspruch nimmt, bestimmte Aspekte der Haut zu verbessern, kann überwältigend sein. Um ein wirklich natürliches Ergebnis zu erzielen, sollte Mann Produkte, die mit Begriffen wie „Schimmer“ und „Glow“ werben, meiden. Stattdessen ein möglichst leichtes Produkt wählen und nur dünn auftragen, damit die Haut durchscheinen kann. Ein gutes Make-up sorgt dafür, dass Mann nicht geschminkt, sondern einfach nur besser aussieht.
DO: Färben statt Mascara
Für einen intensiveren und natürlichen Ausdruck können helle Wimpern gefärbt werden, das hält länger und Mann sieht nicht geschminkt aus. Für den richtigen Farbton lohnt sich der Gang zum Friseur oder zur Kosmetikerin.
DON’TS BEIM MAKE-UP FÜR MÄNNER
DON’T: Die Haut nicht vorbereiten
Um sicherzustellen, dass das restliche Make-up eine gute Basis hat und lange hält, muss Mann seine Haut vorbereiten. Die ideale Basis und damit der erste Schritt beim Schminken ist deshalb die Grundierung. Sie sorgt dafür, dass das Make-up den ganzen Tag zuverlässig hält.
DON’T: Bei den Augenbrauen übertreiben
Wohl jeder Mann wünscht sich volle, voluminöse Brauen. Ein Problem entsteht allerdings, wenn Mann den falschen Farbton verwendet, um die spärlicher behaarten Stellen der Brauen aufzufüllen. Außerdem sieht es seltsam aus, wenn die Farbe der Brauen und die Farbe des Bartes nicht zusammenpassen.
Tipps zum Auffüllen der Brauen:
Augenbrauen in Form bürsten.
So geht’s: In Richtung Gesichtsmitte beginnen. Um die Härchen anzuheben, leichte Striche machen, immer weiter bis zum dünnen Bereich der Brauen. Am Ende zur Seite bürsten, um der Braue einen definierten Endpunkt zu geben.
Augenbrauen mit einer Pinzette in Form zupfen.
So geht’s: Nach und nach jedes verirrte Haar nach und nach einzeln greifen. Dabei unbedingt langsam vorgehen, um zu vermeiden, dass die Brauen mehr ausdünnen als gewollt. Tipp: Einen Schritt vom Spiegel zurücktreten, um das Aussehen der Brauen zu beurteilen. Ziel ist, die Gesichtszüge durch gut gepflegte Brauen zu ergänzen.
Augenbrauen mit einem Brauenstift auffüllen.
So geht’s: Den Stift sanft gegen die Brauen drücken und an den nötigen Stellen kurze Striche zur Seite setzen. Dabei unten an der Braue beginnen und nach oben vorarbeiten, um alle vertikalen Härchen aufzufüllen, bis die Augenbrauen voll aussehen.
Die Härchen mit Brauengel fixieren.
So geht’s: Mit dem Bürstchen über die Haare in Richtung Gesichtsseite streichen. Vom unteren Bereich der Braue dann nach oben streichen.
DON’T: Der falsche Farbton
Wenn Mann zu Make-up greift, geht es häufig in erster Linie darum, vermeintliche Makel verschwinden zu lassen. Aber Vorsicht: Unreinheiten, Tränensäcke und Augenringe lassen sich nicht mit ein und demselben Abdeckstift kaschieren. Die Augenpartie kann zum Beispiel dunkler sein als der Rest des Gesichts. Verschiedene Bereiche haben von Natur aus unterschiedliche Farbtöne.
Um den richtigen Farbton zu finden, ist es am besten, das Produkt direkt im Gesicht zu probieren. Sollte das nicht möglich sein, eignet sich die Haut an der Innenseite der Handgelenke, um zu prüfen, ob der Hautton eher kühl oder warm ist. Blaue oder lilafarbene Adern weisen in der Regel auf einen kühlen Unterton hin, während grüne oder olivfarbene Adern auf einen warmen Unterton hindeuten.
DON’T: Den Halsbereich ignorieren
Klar, in erster Linie möchte Mann mit Make-up sein Gesicht optimieren. Häufig wird dabei der nach dem Gesicht am meisten exponierte Bereich vergessen: der Hals. Ignoriert man die Region unter dem Kinn, kann Mann dadurch älter wirken als er tatsächlich ist.
Dem Hals gebührt also sowohl bei der Pflege als auch beim Schminken die entsprechende Aufmerksamkeit. Die Foundation zum Hals hin auslaufen lassen, so dass keine Übergänge sichtbar sind. Ganz wichtig: immer auf den Farbton achten, der zum Hautton passt, so sind Übergänge automatisch unsichtbar.
DON’T: Trockene und rissige Lippen
Das Geheimnis eines weichen Mundes ist Lippenbalsam. Es gibt spezielle Lipbalms – auch leicht getönte – für Männer, die reparieren, Feuchtigkeit spenden und dank Lichtschutzfaktor gleichzeitig vor schädlichen UV-Strahlen schützen.
DON’T: Am falschen Ende sparen
Nicht alle Kosmetika sind gleich gut. Bei der Produktwahl sollte Mann deshalb auf hochwertige Inhaltsstoffe wie Titandioxid (das schützende Eigenschaften hat und auch in Sonnenschutzmitteln verwendet wird), Vitamin E (das empfindliche Haut beruhigt und heilt und vorzeitiger Hautalterung vorbeugt) und auf feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe wie Kokosöl achten und Produkte vermeiden, die Lanolin enthalten, das die Poren verstopfen und empfindliche Haut reizen kann.
Übrigens: Das Make-up der Partnerin zu benutzen, ist langfristig keine gute Idee. Männerhaut unterscheidet sich in Bezug auf Textur und Dicke von der weiblichen Haut. Die Investition in eine Make-up-Linie speziell für Männer lohnt sich.
