Um die Antwort ausnahmsweise gleich zu Anfang zu geben: optisch ja, vom Strukturellen her – da kommt es darauf an und zwar auf die Inhaltsstoffe.

Fast jede Frau verwendet „Wimperntusche“ oder moderner – „Maskara“. Entsprechende Produkte gibt es deswegen wie Sand am Meer und sie werden massiv beworben. Der Konkurrenzkampf ist groß. Meist versprechen die Hersteller das Blaue vom Himmel: mehr Wimpern-Volumen (ok, logisch, durch den Auftrag von „Farbe“), mehr Länge, kräftigeren und dichteren Wuchs und einen schöneren Schwung. Dichte, üppige Wimpern entsprechen unserem Schönheitsideal, doch sie sind leider nicht selbstverständlich.

Bei Orientalen, ob männlich oder weiblich, fällt der dunkle Wimpernrahmen sofort ins Auge; bei diesen Menschen sind dichte lange Wimpern angeboren. Wir Mitteleuropäer haben Glück, wenn sie in den Genen liegen. Der Wimpernwuchs kann aber auch durch Gesundheitsprobleme, Medikamente oder sogar durch schädliches Make-up negativ beeinflusst werden. Dabei geht es längst nicht nur um die Optik. Wimpern haben eine wichtige Schutzfunktion. Sie helfen dabei Staub, Schmutz oder Schweiß vom Auge fern zu halten. Je länger und dichter die Wimpern sind, desto besser können sie dieser Aufgabe nachkommen. Also sind lange dichte Wimpern nicht nur schön, sondern auch nützlich und deshalb durchaus erstrebenswert. Wenn es schädliches Make-up gibt, dann kann es doch logischerweise auch wachstums- bzw. strukturfördernde Produkte geben?

Einige Hersteller schwören bei ihren sog. Wimpern-Boostern auf spezielle Seren, die oft nicht ganz billig sind. Diese Booster aktivieren die Haarfollikel, wodurch die Wachstumsphasen der Härchen verlängert werden, mehr Wimpern nebeneinander wachsen und deren Lebensdauer verlängert wird. Die Seren werden über längere Zeit in der Regel zweimal täglich auf die Haarwurzeln des oberen und unteren Wimpernkranzes aufgetragen, bis die Wirkung eintritt. Sie enthalten z. B. Hyaluron, Panthenol (Provitamin B5) und weitere Aktivstoffe. Solche finden sich aber auch in vielen Maskara-Texturen. Zu ihnen zählen z. B. Ceramide, Bienenwachs oder Carnaubawachs und natürliche Öle wie Jojoba-, Argan-, Rosen-, Rizinusöl und CBD-Öl (gewonnen aus einem Extrakt der Cannabis-Pflanze). Hier ist die Dosierung der Aktivstoffe aber geringer als bei Boostern, weshalb die Wirkung langsamer eintreten dürfte.

Es ist also durchaus richtig, dass hochwertige Maskaras das Wachstum und das Erscheinungsbild der Wimpern positiv beeinflussen können. Allerdings müssen sie dazu längerfristig und regelmäßig aufgetragen werden. Und sie sind oft nicht ganz billig. Wer seinen Wimpern auch bei niedrigem Budget Gutes tun will, kann auf Hausmittel zurückgreifen. Dazu zählen z. B. mit Grünem Tee (enthält stärkende Flavonoide und Tannine) getränkte Wattepads auf den Augen, Olivenöl (reich an Vitamin E und Ölsäure) oder  Rizinusöl (follikelstimulierend), welches vor dem Zubettgehen mit Wattestäbchen auf die Wimpern aufgetragen wird, oder entzündungshemmendes Kokosöl und Aloe Vera Gel. Grundsätzlich gilt: Maskara abends unbedingt abschminken, damit die Wimpern nicht brechen und das Gegenteil des erwünschten Effekts erreicht wird!