Wenn ein Beauty-Trend seinen Ursprung auf TikTok oder Instagram hat, ist meist eine gewisse Skepsis angebracht. Immerhin ist schon so mancher gefährlicher Hype aus den sozialen Medien hervorgegangen. Man denke nur an Contouring mit Sonnencreme und andere fragwürdige Methoden.
Es kommt jedoch auch vor, dass Influencer eine Hautpflegemethode entdecken, die gleichermaßen angesagt und wirksam ist. Dies ist der Fall bei einer neuen Technik, die seit einigen Monaten im Internet in aller Munde ist: Moisture Sandwiching.

Was hinter dem Hype im Netz steckt, wie Moisture Sandwiching funktioniert und ob es tatsächlich der Schlüssel zu strahlender, gut durchfeuchteter Haut ist – Beauty-Guide.de klärt auf.

Was ist Moisture Sandwiching?

Wie viele andere Trends, die uns schöner, jünger, schlanker etc. machen sollen, hat auch das Moisture Sandwiching seine Wurzeln in Korea. Es handelt sich dabei um eine Technik, bei der eine Reihe von Hautprodukten nacheinander aufgetragen werden, während die Haut noch feucht ist, um die Feuchtigkeit einzuschließen.

In der Regel bedeutet dies, dass man die Haut reinigt und, ohne sie trocken zu tupfen, die Hautpflege aufträgt – beginnend mit der dünnsten Textur, aufbauend bis zur dicksten.

Dahinter steckt der Gedanke, dass die feuchte Haut aufnahmefähiger ist und die Produkte besser absorbiert werden können. Ziel ist es, Feuchtigkeit in mehreren Schichten aufzutragen und so sicherzustellen, dass sie eingeschlossen bleibt.

Wie funktioniert Moisture Sandwiching?

Die tägliche Basis-Hautpflege-Routine besteht in der Regel aus drei Schritten: Reinigung, Toner und Feuchtigkeitspflege. Beim Moisture Sandwiching werden zwischen diesen drei grundlegenden Schritten zusätzliche Produkte hinzugefügt, deren Texturen von leicht bis dick reichen.

Der erste Schritt ist die gründliche Reinigung der Haut. Wenn sie sauber ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Die mit Leitungswasser gewaschene Haut feucht lassen oder sie trocken tupfen und mit einem Feuchtigkeitsspray wieder befeuchten.

Zweiteres kann sinnvoll sein, wenn das Leitungswasser auf der Haut zu Trockenheit und Reizungen führt, das vor allem bei hartem Wasser passieren kann. Dann sollte man es nicht auf der Haut lassen, stattdessen die Haut besser mit einem Gesichtswasser wieder ins Gleichgewicht bringen und anschließend mit einem Feuchtigsspray für die feuchte Grundlage des „Schönheits-Sandwich“ sorgen.

Auf dieser Basis werden die weiteren Schichten aufgetragen. Los geht es immer mit leichten Produkten auf Wasserbasis, wie Feuchtigkeitsspray, Essenz oder feuchtigkeitsspendendem Gesichtswasser. Danach folgt ein feuchtigkeitsspendendes Serum mit Glycerin oder Hyaluronsäure (Inhaltsstoffe, die die Feuchtigkeit in die tieferen Hautschichten leiten), um die Hautoberfläche beim Speichern von Feuchtigkeit zu unterstützen. Den dritten Schritt bildet eine okklusive Feuchtigkeitscreme, um die Feuchtigkeit einzuschließen und langanhaltend zu speichern. Im letzten Schritt wird eine Maske auf die Haut aufgetragen, um sie tiefenwirksam mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Das Beste: Moisture Sandwiching kann ganz auf die individuellen Hautbedürfnisse zugeschnitten werden. Ein „Feuchtigkeits-Sandwich“ kann vier, sechs oder auch zwölf „Beläge“ haben.

Experten sind sich einig, dass die Methode täglich angewendet werden kann. Nur bei zu Akne neigender Haut ist Vorsicht geboten. Am besten den Rat einer Kosmetikerin einholen.

Ist Moisture Sandwiching für jeden Hauttyp geeignet?

Im Grunde kann jeder Hauttyp von der Methode profitieren, denn Moisture Sandwiching hilft in erster Linie, den Feuchtigkeitsverlust zu verringern. Bleibt Feuchtigkeit länger in der Haut, führt das zu einer gesünderen, hydratisierten, strahlenden Haut. Der gesamte Prozess bietet eine schützende Barriere für die Haut und hält sie geschmeidig.

Besonders effektiv ist die Methode daher bei Menschen, die unter Ekzemen oder trockener Haut leiden.

Wer fettige Haut hat oder zu Unreinheiten neigt, diese Technik aber trotzdem ausprobieren möchte, sollte das „Feuchtigkeits-Sandwich“ mit leichteren Formulierungen aufbauen. Zum Beispiel besser eine leichtere Feuchtigkeitscreme oder ein Gel mit Feuchthaltemitteln verwenden, um zu vermeiden, dass die Poren verstopfen und die Haut einen fettigen Glanz bekommt.

Was man nicht tun sollte

Es ist wichtig zu beachten, dass bei bestimmten Inhaltsstoffen das Einschließen in die Haut dazu führen kann, dass das Produkt Irritationen verursacht. Deshalb sind zum Beispiel Retinoide nicht für das Moisture Sandwiching zu empfehlen.