Sie kennen das: Die Nägel frisch lackiert, kurz das Geschirr gespült – schon hat die Pracht gelitten. Mehr Haltbarkeit versprechen die verschiedenen Arten der Nagelmodellage. Aber was ist besser: Gel, Acryl oder Fiberglas? Hier erfahren Sie mehr über Aufwand und Technik.

Gel-Modellage

Für eine voluminöse Lack-Optik sorgt ein Kunststoff in Gelform. Der typische, etwas erhabene Gel-Look entsteht dadurch, dass das Gel normalerweise in drei Schichten aufgetragen und jeweils unter einer UV-Lampe ausgehärtet wird. Bei einer Neumodellage wird die Nageloberfläche leicht angeraut, damit das Gel haftet. Diese Technik eignet sich auch zur Verstärkung oder leichten Verlängerung von Naturnägeln. Für letztere wird bei der Nagelmodellage entweder mit sog. Tips gearbeitet, das sind künstliche Nagelspitzen, die vor dem Lackieren auf den Nagel geklebt werden, oder mit Schablonen. Wachsen die Nägel, müssen die entstehenden Lücken zwischen Nagelbett und Lackierung beim sog. Refill wieder mit Gel aufgefüllt werden. Wer geschickt ist, kann sich mithilfe von Starter-Sets die Nägel selbst mit Gel modellieren. Eine Neumodellage dauert ein bis zwei Stunden. Gelnägel halten je nach Nagelwachstum drei bis fünf Wochen. Zum Abtragen des Lackes benötigt man elektrische Fräser, spezielle Feilen und ein gehöriges Maß an Geschick und Übung.

Acryl-Modellage

Diese Technik ist ein Fall für Profis, denn das Acrylat, das in Pulverform vorliegt, wird erst unmittelbar vor der Nagelmodellage mit einer Flüssigkeit angesetzt und trocknet an der Luft. Daher muss es zügig verarbeitet werden. Das gleichmäßige dünne Auftragen ist sehr anspruchsvoll. Auch hier wird der Naturnagel vorher leicht angeraut. Die Acryl-Modellage erzielt härtere Nägel als die Gel-Modellage. Ein Vorteil: Der Nagel ist dünner und sieht natürlicher aus. Aufwand und Haltbarkeit entsprechen dem des Gel-Nagels. Zur Entfernung wird die obere Lackschicht vorsichtig abgefeilt und der Rest mit Aceton abgelöst.

Shellac-Modellage

Der spezielle Shellac trägt kaum auf, sieht daher sehr natürlich aus und stabilisiert gleichzeitig den Nagel. Vor dem Lackieren werden die Nägel nur gereinigt und in Form gefeilt. Für Shellac-Nägel werden ein Base Coat, der Farblack und ein Überlack verwendet. Die Schichten härten jeweils unter einer LED-Lampe in 30 bis 90 Sekunden oder unter einer UV-Lampe in 120 Sekunden. Zur Entfernung nimmt man spezielle Remover auf Acetonbasis. Der Nachteil: Shellac sollte man nicht zu oft tragen, da Aceton Nägel und Haut sehr stark austrocknet. Die Haltbarkeit beträgt drei bis vier Wochen, die glänzende Oberfläche ist widerstandsfähig und kratzfest.

Fiberglas-Modellage

Fiberglas-Nagelmodellage ist die optimale Methode bei kaputten oder eingerissenen Nägeln. Im Gegensatz zur Gel-Technik wird hier nur eine einzige Schicht des Materials, ein Gewebevlies mit Nagelkleber aufgebracht. Auch eine natürlich aussehende Nagelverlängerung ist mit Fiberglas möglich. Die Technik ist relativ neu und erfordert Profi-Kenntnisse. Das Material härtet in 120 Sekunden unter der UV-Lampe, ist also wesentlich schneller als eine Behandlung mit Gel oder Acryl. Ein erster Besuch dauert ungefähr 30 Minuten. Fiberglasnägel halten circa vier bis sechs Wochen und müssen danach erneuert werden. Das Abnehmen des Materials erfolgt mit einer Feile oder mit Aceton.

Modellierte Nägel garantieren einen lange gepflegt aussehenden Look. Die verlängerte Haltbarkeit hat nur einen kleinen Haken: Frau muss sich für längere Zeit auf eine bestimmte Farbe festlegen.