In manchen Kosmetika finden sich Inhaltsstoffe, die auf der roten Liste stehen, weil sie gesundheitsschädlich sein sollen. Doch sind sie wirklich so schlimm, wie man ihnen nachsagt? Es muss ja einen Grund geben, warum sie in den Produkten überhaupt enthalten sind. Auch vermeintlich böse Jungs haben ihre guten Seiten. Höchste Zeit also, die Angeklagten Parabene zu Wort kommen zu lassen.

Angeklagte: Parabene

Bitte stellen Sie sich vor!

Parabene:
Wir sind eine Gruppe synthetisch hergestellter Chemikalien, die das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmen. Deshalb halten wir uns gerne in Kosmetika und Lebensmitteln auf, um sie zu konservieren. Das ist doch was total Nützliches! Verwandte von uns kommen sogar in der Natur vor, zum Beispiel in Karotten oder Blaubeeren.

Nun ja, man wirft euch aber vor, Allergien auszulösen.

Parabene:
Das finden wir ungerecht. Auch andere chemische Konservierungsmittel und sogar Naturprodukte können Allergien auslösen. Man weiß ja nie, mit welchem Nutzer man es zu tun hat. Doch dass wir Allergien auslösen, ist äußerst selten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat festgestellt, dass wir nur in Ausnahmefällen als Verursacher von Kontaktsensibilisierungen verantwortlich sind. Und viele der gegenwärtig verwendeten anderen Konservierungsstoffe haben ein deutlich höheres allergenes Potential als wir.

Und was ist mit dem Vorwurf, ihr seid hormonell aktiv?

Parabene:
Wir wehren uns gegen Sippenhaft! Manche von uns sind ja nicht zu Unrecht verboten worden. Aber wir beide, Methylparaben und Ethylparaben, sind wissenschaftlich getestet worden und haben die Prüfung für Kosmetika bestanden! Solange unsere Brüder und Schwestern nicht zu regelrechten Familientreffen gezwungen werden, hat niemand etwas von uns zu befürchten. Einer oder zwei von uns alleine erledigen unsere Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen und schaden niemandem. Nur weil wir ein wenig hormonell aktiv sind, müssen wir nicht auch gleich schädlich sein.

Was sagt ihr zum Verdacht, krebserregend zu sein?

Parabene:
Den Vorwurf, Brustkrebs zu fördern, lassen wir uns auch nicht ans Bein binden. Was heißt es schon, dass wir in Proben von Brusttumoren nachgewiesen werden konnte. Weist uns doch den ursächlichen Zusammenhang mit Benutzung von Kosmetika nach! Wir könnten ja auch auf anderem Weg in den Körper gelangt sein. Findet erst einmal jemanden, der unsere Aufgaben so zuverlässig und hautschonend erledigt wie wir! Da müssen schon mehrere Substanzen ran und ob die zusammen besser und risikoärmer sind als wir? Da haben wir unsere Zweifel.