David Beckham schwört darauf. Matthew McConaughey ist bekennender Fan und Spitzensportler wie Fußball-Star Cristiano Ronaldo oder Tennis-Ass Andy Murray haben es längst in ihr Fitnessprogramm aufgenommen. Wer noch immer denkt, dass Pilates nichts für Männer ist, sollte seine Einschätzung dringend noch einmal überdenken. Beauty-Guide.de räumt mit den gängigsten Klischees auf und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was ist Pilates?

Joseph Pilates – der Erfinder von Pilates – nannte seine Methode ursprünglich “Contrology” und konzentrierte sich, wie der Name schon sagt, auf die achtsame Verbindung zwischen Atem, Körper und Bewegung – und das ist längst nicht so einfach, wie es sich vielleicht anhört.

Für klassisches Pilates braucht Mann nicht mehr als eine Matte und das eigene Körpergewicht. Beim sogenannten Reformer-Pilates wird ein sogenannter Reformer verwendet, ein verschiebbares “Bett” mit Federn für den Widerstand. Außerdem gibt es Dynamic Pilates, eine Kombination aus Krafttraining und Physiotherapie, die auch Übungen wie Kniebeugen und Liegestützen umfasst.

Immer noch skeptisch? Warum Bedenken unbegründet sind:

Klischee Nr. 1: Pilates ist nicht ‘hart’ genug

Es geht zwar nicht um Hanteln stemmen und 50 Burpees mit der Brust zum Boden, aber das heißt nicht, dass Pilates einen nicht ins Schwitzen bringt.

Viele Männer glauben, dass ein stärkerer Körper nur durch das Überschreiten physischer Grenzen mit dem Stemmen von Gewichten im Fitnessstudio erreicht werden kann. Viel effektiver allerdings ist nachhaltige, langfristige Anstrengung, die Krafttraining, Ausdauertraining und Mobilität sowie Flexibilität in gleichem Maße kombiniert.

Pilates zwingt einen dazu, die Körpermitte, Flexibilität und Ausdauer für die gesamte Dauer des Workouts zu trainieren. Pilates-Übungen stärken, dehnen und mobilisieren den Körper, so dass er sich stärker, flexibler und leichter anfühlt.

Klischee Nr. 2: Nur Frauen gehen in Pilates-Kurse

Wenn man das Wort Pilates hört, denkt man vielleicht zuerst an eine Gruppe von Frauen in Leggings, die sich dehnen, aber tatsächlich können Männer sogar noch mehr von Pilates profitieren als Frauen. Pilates baut nicht nur Kraft auf, sondern konzentriert sich auch genau auf die Bereiche, die von Männern häufig beim Training vernachlässigt werden: Mobilität, Flexibilität und Körperhaltung.

Klischee Nr. 3: Ein Workout bringt nichts, wenn keine Gewichte im Spiel sind

Die Bauchmuskeln sind trotz quälendem Training mit Gewichten noch immer nicht zu sehen? Zeit, die Hanteln wegzulegen!

Pilates hilft, einen stärkeren, schlankeren und flexibleren Körper aufzubauen, ohne schwere Gewichte zu verwenden. Es baut nicht Masse, sondern Kraft auf, vor allem die Körpermitte.

Beim Pilates werden nur das eigene Körpergewicht und teilweise leichte Hanteln oder Widerstandsbänder verwendet, um das Training zu intensivieren.

Besonders Reformer Pilates ist bei Männern beliebt, weil es genau die richtige Balance zwischen Kraftaufbau, Verbesserung des Körperbaus und Flexibilität bietet. Viele Pilates-Fans machen auch weiterhin HiiT- und Krafttraining. Schnell erkennt Mann jedoch, dass es weder notwendig noch gesund ist, seinen Körper vier- bis fünfmal pro Woche mit brutalem Training an seine Grenzen zu bringen, um sichtbare Erfolge zu erzielen.

Klischee Nr. 4: Für Pilates muss ‘Man(n)’ sehr beweglich sein

Wer seine Schienbeine, geschweige denn seine Zehen, nicht berühren kann, wird mit Pilates seine Beweglichkeit verbessern, aber muss nicht schon vorher ein Verrenkungskünstler sein.

Im Gegensatz zu Yoga oder einem Stretching-Kurs kommen beim Pilates Spagat und Co. in den seltensten Fällen vor. Flexibilitätsübungen beim Pilates bauen auf den vorhandenen Grundfähigkeiten auf.

Und warum ist Flexibilität überhaupt so wichtig? Ein geringeres Verletzungsrisiko, besserer Schlaf und bessere Laune sind nur einige der Vorteile, mit denen Mann belohnt wird.

Das braucht Mann für den Pilates-Einstieg

  • Eine Matte
    Für die einfachste Form von Pilates braucht Mann nur eine Matte und ein gutes YouTube-Video. Eine Yogamatte reicht völlig aus, solange sie dick genug als Polster für den Boden ist.
  • Rutschfeste Socken
    Die Füße sind noch nicht sandalentauglich? Ein Paar griffige Pilates-Socken kaschieren nicht nur unpedikürte Zehen, sondern helfen auch, beim Training festen Boden unter den Füßen zu behalten.
  • Widerstandsbänder
    Sobald die Grundlagen sitzen, kann Mann sein Training mit einem Set von Widerstandsbändern erweitern. Für Pilates sind flache, grifflose Bänder am vielseitigsten einsetzbar und lassen sich gleichzeitig in vielen anderen Fitnessdisziplinen integrieren.
  • Reformer
    Wer den nötigen Platz (und das nötige Kleingeld) hat, kann mit einem Reformer das Pilates Studio nach Hause holen. Ein solches Gerät kostet in der Regel allerdings einen vierstelligen Betrag und sollte deshalb nicht auf Dauer auf dem Dachboden schlummern.