Ob aus Zeit-, Geld- oder ganz anderen Gründen, manchmal ist ein Besuch im Nagelstudio einfach nicht drin. Doch kein Grund zur Sorge! Für eine Maniküre wie aus dem Beauty-Salon muss man nicht das Haus verlassen. Es braucht nur ein wenig Übung und zehn einfache Schritte. Hier ist der ultimative Guide zur DIY-Maniküre, die aussieht wie vom Profi.

Schritt 1: Nägel mit Nagellackentferner reinigen

Für die perfekte Maniküre zuhause den wichtigsten Profi-Grundsatz befolgen: genauso viel Zeit mit der Vorbereitung der Nägel verbringen, wie mit dem eigentlichen Lackieren. Das bedeutet, mit einem hochwertigen Nagellackentferner zu beginnen. Ein gutes Produkt entfernt schnell alle Arten von Lack (sogar Glitzer) und enthält wichtige Nährstoffe, die die Nägel stärken und die Nagelhaut mit Feuchtigkeit versorgen.

Selbst wenn die Nägel nicht lackiert sind, mit einem getränkten Wattebausch über jeden Nagel gehen, um alle Öle oder Schmutzpartikel zu entfernen. Nicht vergessen, danach die Hände mit Wasser und Seife zu waschen.

Schritt 2: Kürzen, feilen und polieren

Bei Bedarf zuerst die Nägel mit einer Schere kürzen. Dann vorsichtig in eine Richtung feilen, um die Spitzen je nach Geschmack quadratisch, rund oder spitz zu formen. Geheimtipp bei dünnen Nägeln: Die Feile bündig an den Nagel halten und so kippen, dass man etwas von unten feilt. So sieht man genau, was man tut und feilt nicht versehentlich zu viel weg.

Zum Schluss die Oberseiten und Seiten der Nägel leicht mit einem Nagel-Buffer – nicht mit der groben Feile – polieren, um die Oberfläche zu glätten. Ohne das Polieren können sich die natürlichen Öle in den Nägeln ansammeln und Maniküre-ruinierende Rückstände hinterlassen. Nägel polieren ist wie Zähneputzen – es hellt auf, lässt die Nägel jugendlicher aussehen und entfernt Unebenheiten.

Schritt 3: Nagelhaut zurückschieben

Zunächst die Nagelhaut mit einem Nagelhautentferner – nicht mit einem Öl oder Balsam – vorbereiten, um abgestorbene Haut aufzulösen und den Bereich weich zu machen. Entgegen der landläufigen Meinung sind Nagelhautöle und Nagelhautentferner nicht ein und dasselbe und können auch nicht austauschbar verwendet werden. Öle spenden Feuchtigkeit, während Entferner wie ein Peeling für das Nagelbett wirken.

Dann vorsichtig die Nagelhaut mit einem Nagelhautstäbchen zurückschieben. Die Nagelhaut hat eine wichtige Funktion: sie schützt die Nägel vor Bakterien und hält sie weich. Deshalb sollte man sie nicht schneiden.

Schritt 4: Peeling

Hände, Handgelenke und Unterarme mit einem Peeling peelen, das abgestorbene Hautzellen entfernt und Feuchtigkeit wieder auffüllt. Dann nochmal das Nagelhautstäbchen zur Hand nehmen, um Schmutz unter den Nägeln vorsichtig zu entfernen. Anschließend die Hände waschen und gründlich abtrocknen.

Schritt 5: Hände und Nagelhaut mit Feuchtigkeit versorgen

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Nagelhaut und Hände mit Feuchtigkeit zu versorgen, um zu vermeiden, dass später fast trockener Nagellack verschmiert wird. Eine luxuriöse, leichte Alternative zur Handcreme, die sich auch ideal für die Pflege der Nagelhaut eignet, ist ein hochwertiges Öl. Am besten gleich die Gelegenheit nutzen, sich eine Mini-Handmassage zu gönnen – nur, weil man selbst Hand anlegt, heißt das ja nicht, dass man sich nicht auch eine Minute entspannen kann. Zum Schluss jeden Nagel mit Nagellackentferner abwischen, um Rückstände zu entfernen.

Schritt 6: Grundierung

Ein Base Coat schützt die Nägel, versorgt sie mit Feuchtigkeit und verhindert, dass sie brüchig werden. Nach dem Auftragen kurz Pause machen. Experten empfehlen zwischen dem Auftragen jeder Schicht zwei volle Minuten zu warten.

Schritt 7: Die erste Farbschicht

Nun kommt der spannendste Teil: Eine Schicht der gewünschten Farbe auftragen und darauf achten, dass der Pinsel bis zur Nagelhaut und in die Ecken des Nagels reicht. Die maximale Deckkraft der ersten Schicht macht die zweite Schicht zum Kinderspiel. Diese sollte möglichst dünn sein.

Viele von uns überlasten den Pinsel und machen zu viele Striche. Der Schlüssel ist, gerade genug Lack auf der Bürste zu haben, um den Nagel mit einer Schicht zu bedecken. Drei Striche reichen aus: einmal in der Mitte, einmal auf jeder Seite.

Schritt 8: Die zweite Farbschicht

Wichtig: Erst nach zwei vollen Minuten (am besten Timer stellen) die zweite Schicht Nagellack auftragen. Transparente oder pastellfarbene Farbtöne erfordern möglicherweise eine dritte Schicht für eine vollständige, nahtlose Deckung. Und immer daran denken, die Schichten schön dünn halten.

Schritt 9: Mit einem Top Coat vollenden

Ein Top Coat schützt die Maniküre vor dem Splittern und verleiht den Nägeln Glanz. Diesen Schritt auf keinen Fall überspringen! Das verkürzt die Lebensdauer der perfektesten Maniküre erheblich. Achtung: Beim Auftragen des Top Coats vorsichtig sein, da eine unordentliche Anwendung die gesamte Maniküre ruinieren kann.

Der Grund: Top Coats ziehen sich beim Trocknen zusammen, was zu diesen bösen kleinen Rillen führen kann, wenn nicht sauber aufgetragen wird. Um den Nägeln einen wirklich spiegelglatten Glanz zu verleihen, wie man ihn aus dem Nagelstudio kennt, anschließend noch einen separaten Glanzverstärker verwenden.

Schritt 10: Fehler korrigieren und Nägel trocknen

Um Fehler oder wackelige Kanten zu korrigieren, einen Wattebausch mit Nagellackentferner tränken, um das Ende des Nagelhautstäbchens wickeln und damit vorsichtig um die Ränder der Nägel fahren. Alternativ gibt es auch spezielle Nagellackentferner-Pads. Tipp: am besten zu einem Dreieck falten, dann lässt sich präziser damit arbeiten.

Anschließend die Nägel weitere fünf Minuten trocknen lassen. Entgegen dem hartnäckigen Mythos, bringt es übrigens nichts zu pusten oder zu wedeln, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Das Winken also besser aufsparen für andere Gelegenheiten!