Schön sein ist so schön vielfältig. Und lässt sich vor allem mit Blick auf die große, weite Welt und ihre vielen regionalen Beauty-Rituale weiter verschönern. Tonangebend ist dabei vor allem, was die Natur in der Region hergibt. Ein Einblick in Schönheitsrituale auf der ganzen Welt.
Ob ein von der Sonne geküsster oder ein porzellan-blasser Teint wie in Japan, ob matte T-Zone oder Water-Make-up wie in Südkorea – so verschieden die Menschen und ihre Ideale, so sehr wünschen sich alle seit jeher vor allem eines: eine geschmeidig glatte Haut am ganzen Körper. Über die Jahrhunderte haben sich dabei auf der ganzen Welt vor allem die Lebensmittel vor der Haustür zu den Hauptdarstellern der Schönheitsrituale entwickelt. So sorgen m arabischen Raum Öle, Milch und Honig für eine glatte Haut und können vereinzelt auch bei uns leicht selbst angemischt werden: Für eine Mandelmilch-Paste als sanftes Peeling muss man beispielsweise nur gemahlene Mandeln mit lauwarmer Milch vermengen und auf das Gesicht auftragen. In Mittel- und Südamerika schwört man dagegen vor allem auf die Wucht der Frucht: Für die Regeneration sonnengestresster Haut pürieren viele Mexikaner z. B. eine halbe, geschälte Avocado und mischen sie mit drei Teelöffeln Sahne oder Joghurt zu einer Packung für das Dekolleté und das Gesicht. Die Hawaiianer setzen zudem auf pürierte Mangos oder Papayas als Gesichtsmaske.
Schönheitsrituale: Attraktiver Ahorn, reinigender Reis
In Nordamerika und seinem rauen Klima haben schon viele Indianervölker vor Jahrhunderten den Ahorn-Baum zu ihrem All-Pflegemittel erklärt. Reich an feuchtigkeitsbindendem Zucker, Mineralstoffen und Spurenelementen ist hier z. B. der Ahornsirup: Einfach auf die Lippen reiben oder fingerdick auf die oft strapazierte Haut am Ellenbogen und den Knien aufgetragen, einziehen lassen und abspülen.
In Asien wiederum, insbesondere in Japan, sind die Nationalhelden Reis und Tee tonangebend bei der Schönheit. Reiswasser von gekochtem Reis spendet der Haut im Gesicht und an den Händen Feuchtigkeit und soll zudem die Elastizität schaffende Kollagenbildung anregen. Mit einem zusätzlichen Spritzer Sake angereichert, sorgt es auch als Bad für eine zarte Haut am ganzen Körper. Ähnlich wirkt wiederum auch eine mit Wasser angerührte Meeresalgen-Paste. Zu einem Klassiker der Gesichtspflege gehört in Japan schließlich der Grüne Tee, der als Pulver (2 Teelöffel) mit 120 ml heißem Wasser schaumig geschlagen wird. Das Gesicht wird damit eingerieben und wieder abgespült.
Schönes Europa
Auch in good old Europe gibt es seit Jahrhunderten etliche einfache und effektive Schönheitsrituale, die vielen gar nicht (mehr) präsent sind. In Skandinavien gilt z. B. als schneller Frischekick eisgekühltes Mineralwasser, das mehrmals am Tag Richtung Augenpartie gespritzt wird. In Italien ist das feine, kaltgepresste Olivenöl zur Hautpflege auch in puncto Beauty eine feste Bank: Pur auf die Lippen gerieben, sorgt es für das Extra an Glanz und Pflege, ebenso an den Händen, indem das Öl angewärmt, aufgetragen und mit überzogenen Handschuhen über Nacht einwirkt. Bleibt der gute, alte Apfel, der schon bei den Kelten und Germanen als Wunderkugel galt. Ob als Packung oder als Saft – Golden Delicious, Pink Lady & Co. sind voll von stimulierender Apfelsäure, hautstraffendem Vitamin C, Pektin und porenverengenden Gerbstoffen. Für eine Apfelmaske z. B. einfach einen grünen Apfel mit 2 Esslöffeln Milch mixen und einen Esslöffel Bienenhonig hineinrühren. Dann auf Gesicht, Hals und Dekolleté großzügig auftragen, 20 Minuten einwirken lassen und abspülen.
Warum in die Ferne streifen, wenn das Gute liegt so nah? Weil der Blick aus der Ferne so bereichernd ist – und auch die Beauty-Klassiker vor Ort wieder besonders macht.