Tätowierungen sind dauerhaft, aber die Farbpigmente, aus denen die Kunstwerke bestehen, können mit der Zeit oder bei unsachgemäßer Pflege verblassen und stumpf und leblos aussehen. Das Verblassen ist ein unvermeidlicher Prozess (genau wie das Altern), aber es gibt durchaus einige Tricks und Kniffe, um Tattoofarben schön, leuchtend und lebendig zu halten – Beauty-Guide kennt die besten Tipps und die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Tattoo-Pflege.

Das Wichtigste für die Tattoo-Pflege ist Feuchtigkeit.

Ein professioneller Tätowierer gibt nach dem Stechen Anweisungen für die Nachsorge zuhause. Dazu gehört das Auftragen einer Feuchtigkeitscreme oder eines Heilbalsams/ einer Salbe, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Feuchtigkeit ist sowohl für heilende als auch für bereits verheilte Tattoos essenziell. Bei frischen Tätowierungen hält sie die Haut genährt und geschmeidig und lindert Juckreiz, Trockenheit und Schälen, wenn sich die abgestorbenen Hautschichten ablösen. Die Feuchtigkeitszufuhr verhindert auch, dass die Tätowierung reißt, was sowohl schmerzhaft als auch nachteilig für das Endergebnis ist.

Bei vollständig abgeheilten Tätowierungen sorgt eine gesunde und unversehrte Hautbarriere für sattere Farben und scharfe Details.

So wird tätowierte Haut richtig mit Feuchtigkeit versorgt

Oberstes Gebot für die Tattoo-Pflege: vor dem Auftragen einer Feuchtigkeitscreme immer vergewissern, dass die Tätowierung frisch gereinigt ist – am besten mit einem sanften, aber wirksamen Reinigungsprodukt. Trägt man eine Feuchtigkeitscreme auf nicht gereinigte Haut auf, besteht die Gefahr eines Ausschlags oder einer Infektion, da die Haut im Grunde abgedeckt wird und Bakterien und Schmutz unter der Cremeschicht eingeschlossen werden.

Nach dem Reinigen die Haut mit einem sauberen Handtuch trocken tupfen und eine dünne Schicht Feuchtigkeitscreme auftragen. Vorsicht: Zu viel Creme kann die Poren verstopfen und unangenehme kleine Mitesser oder Pickel verursachen.

Tattoo-Pflege von innen: Wasser trinken

Das mag sich selbstverständlich anhören, aber viele Menschen vergessen, dass Wasser auch von innen eine großartige Nährstoffquelle für die Haut ist.

Wasser hydratisiert die Hautzellen und polstert sie auf, ist also auch unerlässlich zur Tattoo-Pflege. Dadurch wird das Erscheinungsbild von Falten, feinen Linien und einem stumpfen Teint gemindert. Ausgetrocknete Haut ist ein ganz schlechtes Umfeld für eine heilende Tätowierung.

Eine ausreichende Wasserzufuhr hilft, Giftstoffe auszuspülen und unterstützt die Zellerneuerung, den Zellumsatz und die Aufrechterhaltung aller Funktionen der Haut, wie zum Beispiel die Abwehr von Keimen und infektiösen Mikroben. Außerdem reguliert es die Durchblutung und den Kreislauf und verleiht der Haut einen natürlichen, gesunden Glow.

Sonnenschutz ist auch Tattoo-Pflege

Unbedingt vermeiden sollte man ultraviolette (UV-)Strahlen. Das heißt: absolutes Solarium-Tabu. Die Bräunungsgeräte geben künstliche UV-Strahlung ab, um eine kosmetische Bräune zu erzeugen. Dieses ultraviolette Licht kann die chemische Struktur der Pigmente in den Tattoofarben zerstören und die Gefahr von Hautkrebs erhöhen.

Unabhängig davon, woher sie kommt – von der Sonne oder einer Sonnenbank – sind UV-Strahlen generell schlecht für die Haut und lassen die Tätowierung verblassen.

Vermeiden sollte man – übrigens generell, auch wenn man nicht tätowiert ist – einen längeren Aufenthalt in der Sonne zwischen 10 und 14 Uhr, da zu dieser Zeit die Sonnenintensität am höchsten und die UV-Strahlung am stärksten ist.

Besonders eine frische Tätowierung immer gut abdecken und vor direkter Sonneneinstrahlung schützen (andernfalls kann es zu unangenehmem Brennen oder Stechen kommen). Ist die Tätowierung bereits verheilt, großzügig und häufig ein Breitspektrum-Sonnenschutzmittel auftragen – idealerweise mit einem Lichtschutzfaktor von 30 und mehr. Breitspektrum (auch Vollspektrum genannt) bedeutet, dass das Produkt sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützt.

Tattoo-Nachbesserungen

Bei jedem Menschen heilt die Haut unterschiedlich schnell. Und der Heilungsprozess unserer Haut kann in manchen Fällen zu unerwünschten Ergebnissen führen – ausgelöst durch unsauberes Stechen, mangelnde Nachsorge oder auch aufgrund natürlicher Gegebenheiten der Haut.

So kann es vorkommen, dass man nach der vollständigen Heilung feststellt, dass die Farben nicht ganz gleichmäßig sind; auch das versehentliche Abreiben des Schorfs kann zu Flecken führen, wenn sich die Haut erholt. In diesem Fall ist eine Auffrischung (innerhalb von sechs Monaten bis zu einem Jahr nach der Abheilung einer Tätowierung) erforderlich.

Eine Ausbesserung kann ebenso alten Tätowierungen neues Leben einhauchen, wie sie eine unvollkommen verheilte Tätowierung “aufhübschen”.

Bei der Ausbesserung wird in der Regel die bestehende Tätowierung mit einer neuen Farbschicht überzogen oder es werden zusätzliche Details hinzugefügt. Verbessert wird in der Regel in kleinen Abschnitten und nicht die gesamte Tätowierung auf einmal (es sei denn, es handelt sich um ein sehr kleines Motiv).

Einige Tätowierer bessern Tätowierungen kostenlos nach. Andere verlangen eine kleine Gebühr. Am besten im Vorfeld erkundigen.

Darf man auf tätowierter Haut ein Peeling verwenden?

Die kurze Antwort: Ja!
Denn es ist ein Irrglaube, dass man umso mehr Tinte entfernt, je mehr man exfoliert. Das könnte aus zwei einfachen Gründen nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein:

1. Beim Peeling wird nur die oberste Hautschicht abgetragen, und die Tätowierungstinte befindet sich weit darunter – genau genommen ist sie unter mehreren Schichten versteckt.

2. Selbst bei nicht tätowierter Haut trüben abgestorbene Hautzellen das Hautbild, sodass durch ihre Entfernung die klarere, gesünder aussehende Haut darunter zum Vorschein kommt – oder eben das Tattoo in seiner ganzen Schönheit.

Was passiert beim Exfolieren tätowierter Haut?

Unsere Haut besteht aus drei Schichten: der Epidermis (mit fünf Unterschichten) an der Oberfläche, der Dermis (Lederhaut) und der Subcutis (Unterhautgewebe) darunter.

Bei einem Peeling wird die äußerste Schicht (die erste Schicht der Epidermis – Stratum corneum) abgeschält oder entfernt. Eine Tätowierung befindet sich in der Dermis-Schicht. Würde die Tinte weiter oben aufgetragen, “blutet” die Tätowierung. Ein guter, qualifizierter Tätowierer wird dafür sorgen, dass das nicht passiert.

So peelt man tätowierte Haut richtig

Sowohl physikalische als auch chemische Peelings eignen sich für tätowierte Haut am Körper. Für die Gesichtshaut sind sanftere Formulierungen besser geeignet, da diese Haut dünner und anfälliger für Schäden ist.

Zu den physikalischen Peelings gehören zum Beispiel Peelings mit kleinen Scheuer-Partikeln, Reinigungsbürsten, Peelinghandschuhe, Luffaschwämme und andere natürliche Schwämme. Faustregel: Alles, was ein wenig Muskelkraft erfordert, um abgestorbene Haut abzulösen, fällt in diese Kategorie.

Chemische Peelings setzen auf Chemikalien oder Säuren, die alte Hautzellen sanft auflösen und entfernen. Peeling-Feuchtigkeitscremes oder Reinigungsprodukte mit AHA (Alpha-Hydroxy-Säure) wie Milchsäure oder BHA (Beta-Hydroxy-Säure) eignen sich hervorragend zur Tattoo-Pflege, um abgestorbene Haut zu entfernen und leblos aussehenden Tattoos zu mehr Farbsättigung zu verhelfen.

Wie oft sollte man ein Peeling anwenden?

Auch wenn das Peeling den Ablösungsprozess der Haut unterstützt, kann eine zu häufige Anwendung die Feuchtigkeitsbarriere der Haut beeinträchtigen und das natürliche Gleichgewicht der gesunden Haut stören. Daher ist es in der Regel ausreichend, die Haut ein- bis zweimal pro Woche zu peelen – egal ob tätowiert oder nicht.

Braucht man ein spezielles Peeling zur Tattoo-Pflege?

Dass man ein Peeling braucht, das “speziell für tätowierte Haut” hergestellt wurde, ist nicht mehr als ein Marketing-Gag und kostet nur unnötig mehr Geld – jedes handelsübliche Peeling reicht zur Tattoo-Pflege völlig aus.

Die beste Haarentfernungsmethode für tätowierte Haut

Zunächst einmal rasiert der Tätowierer die Haut in dem Bereich, der eingefärbt werden soll, vor jedem Stechen. Die Rasur verhindert, dass Haarfollikel in die Tätowierung eingedrückt werden und während des Heilungsprozesses eingewachsene Haare verursachen. Ein weiterer Vorteil und eine Folge der Rasur ist, dass die Schablone sauber aufliegt.

Diese Haare werden während der Heilung der Tätowierung wieder nachwachsen, und das Entfernen der Haare führt zu einer besser sichtbaren Tätowierung.

Aber: Bloß nicht versuchen, Haare aus einem tätowierten Bereich der Haut zu entfernen, bis die Tätowierung vollständig abgeheilt ist.

Bei einigen dauert die Abheilung der Tätowierung zwei Wochen, bei anderen kann sie sich über einen Monat hinziehen. Wer sich nicht sicher ist, ob die Tätowierung vollständig verheilt ist oder nicht, kann den Tätowierer einen Blick auf die Haut werfen lassen, um den Zustand zu bestätigen. Die Haare dürfen entfernt werden, sobald der Schorf und die sich schälende Haut der Tätowierung verschwunden sind.

Günstig und praktisch – die Vorteile der Rasur

Die Rasur eines tätowierten Körperteils ist weniger kostspielig als Wachsen und andere dauerhafte Haarentfernungsmethoden. Bei einer großflächigen Tätowierung, z. B. auf dem Rücken oder auf den Armen, werden viele Möglichkeiten der Haarentfernung ab einigen wenigen erforderlichen Sitzungen schnell kostenintensiv.

Ein weiterer Vorteil: Die Rasur des tätowierten Bereichs ist weniger schmerzhaft als die Haarentfernung mit Wachs, Epilierer oder Laser. Außerdem gibt es keinen zwingenden Grund zu warten, bis die Haare eine bestimmte Länge erreicht haben, damit sie beim Rasieren entfernt werden können.

Wichtig: Die tätowierte Stelle nach der Rasur mit Feuchtigkeit versorgen. Die Lotion macht die Haut weicher und lässt sie glatter erscheinen. Je klarer die oberste Hautschicht ist, desto sichtbarer und schöner sieht die Tätowierung aus.