Wer träumt nicht von gesunden kräftigen Haaren mit viel Glanz und Volumen? Schöne Haare gehören für viele Menschen zu einem gepflegten Äußeren einfach dazu. Der Haarpflege kommt bei der täglichen Schönheitsroutine daher eine besondere Bedeutung zu. Dabei geht es aber längst nicht mehr nur um die Reinigung der Haare. Von Haarpflegeprodukten der heutigen Generation wird auch erwartet, dass sie Haare und Kopfhaut zusätzlich pflegen und zu deren Gesunderhaltung beitragen. Mit Hilfe von Wirkstoffen und Substanzen sollen Probleme wie gereizte Kopfhaut, zu fettige oder zu trockene Haare beseitigt werden. Doch halten die Produkte, was sie versprechen? Oder kann man vielleicht ganz auf Shampoo verzichten?

Verzicht auf Shampoo

„No Poo“ ist die Abkürzung von „No Shampoo“ und verspricht schöne und gepflegte Haare ganz ohne Shampoo und Co. Stattdessen sollen die Haare nur mit Wasser oder mit natürlichen Produkten wie beispielsweise Roggenmehl gewaschen werden. Manche Anhänger der „No Poo“-Bewegung verzichten sogar ganz aufs Waschen, und bürsten die Haare nur. Das Fett aus dem Haaransatz soll so in den Haarlängen verteilt werden und die Haare pflegen. Beim Verzicht auf Shampoos steckt die Überzeugung, dass Inhaltsstoffe in den Shampoos die Haare immer schneller nachfetten lassen würden. Durch den Verzicht auf die Verwendung von Haarpflegeprodukten, würde sich die Talgproduktion der Kopfhaut hingegen von selbst wieder regulieren.

Das ist bei „No poo“ zu bedenken

Doch wer auf Shampoo verzichten will, muss auch folgendes bedenken: Haare waschen mit einem Shampoo tut nicht nur gut, es erfüllt auch einen wichtigen hygienischen Zweck. So werden die Haare von Schmutz, Schweiß und überschüssigem Hautfett sowie abgestorbenen Hautschüppchen und Stylingrückständen befreit. Die verwendeten Inhaltsstoffe werden hierbei ganz auf die jeweiligen Haar- und Kopfhautbedürfnisse abgestimmt und unterliegen umfassenden gesetzlichen Bestimmungen, damit sie für die Verbraucher gesundheitlich unbedenklich sind. Der komplette Verzicht auf Shampoos ist aber auch aus einem weiteren Grund nicht sinnvoll, wie Frau Professor Ulrike Heinrich vom Institut für Experimentelle Dermatologie an der Universität Witten/Herdecke erklärt: „Da die Talgdrüsen auf der Kopfhaut nicht darauf reagieren können, ob man sich die Haare mit oder ohne Shampoo wäscht – sie besitzen hierfür nämlich keine Sensoren – lässt sich die Fettproduktion der Kopfhaut durch den Verzicht auf Shampoo nicht verändern. Wie oft man sich die Haare waschen muss, hängt vielmehr mit der körpereigenen Talgproduktion zusammen, die von vielen Faktoren abhängig ist, wie beispielsweise dem Hormonhaushalt, der Ernährung oder äußeren Umwelteinflüssen. Liegt zudem eine Veranlagung zu fettigen Kopfschuppen oder gereizter Kopfhaut vor, können sich die Beschwerden sogar noch verstärken, wenn die entsprechenden Reinigungs- und Pflegeprodukte weggelassen werden.“

Individuelle Haarpflege

Wirkungsvoller als ein Verzicht ist hingegen die Wahl der richtigen Haarpflegeprodukte. Die Ansprüche können sehr verschieden sein. Bei strapaziertem, fettigem oder trockenem Haar, Schuppen oder einer sensiblen Kopfhaut sollten die Haarpflegeprodukte dementsprechend passend auf die Bedürfnisse der Haare und der Kopfhaut abgestimmt sein.

 

Quelle: haut