Schuppen sind ein häufiges Problem: Sie entstehen, wenn die Kopfhaut durch Reizungen oder Krankheiten aus dem Gleichgewicht gerät. In unserer Gesellschaft werden sie schnell als ein Hygieneproblem angesehen und gelten als ein Schönheitsmakel.  Die gute Nachricht ist, dass es für fast jedes Schuppenproblem eine effektive Lösung gibt!

Wie entstehen Hautschuppen? 

Die Kopfhaut erneuert sich ständig. Normalerweise werden die abgestorbenen Hautzellen in so kleinen Mengen abgestoßen, dass sie kaum auffallen. Wenn die Hauterneuerung gestört ist, werden große Hautschuppen abgestoßen und die verfangen sich dann entweder im Haar oder sind als Schuppen auf der Kleidung sichtbar.

Die häufigsten Ursachen:

  • Trockene Kopfhaut: Heizungsluft, Sonne, Kälte oder falsche Pflege kann die Kopfhaut stark austrocknen.
  • Überproduktion von Talg: Produziert die Kopfhaut zu viel Fett, vermischen sich abgestorbene Hautzellen mit dem Talg und klebrige, gelbliche Schuppen entstehen.
  • Hefepilz (Malassezia): Eigentlich ist dieser Hautpilz ganz natürlich. Liegt eine andere Störung vor, kann er sich übermäßig vermehren und Entzündungen verursachen, die Hautschuppen begünstigen.
  • Hormonelle Veränderungen: In der Pubertät, Schwangerschaft, den Wechseljahren oder bei starkem Stress treten sie häufiger auf.
  • Hautkrankheiten: Erkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), seborrhoische Dermatitis oder Neurodermitis gehen oft mit Schuppenbildung einher.
  • Falsche Haarpflege: Zu aggressive Shampoos, zu häufiges oder zu seltenes Waschen können die Kopfhaut reizen oder belasten.

Leichte Schuppen

Leichte Schuppen sind in der Regel harmlos. Sie treten nur gelegentlich durch trockene Winterluft oder ungeeignete Haarprodukte auf. Sie lassen sich oft mit wenigen Maßnahmen in den Griff bekommen.

Pflege und Lösungen bei leichten Schuppen:

  • Milde, feuchtigkeitsspendende Shampoos, z. B. mit Aloe Vera oder Panthenol.
  • Pflegeprodukte wechseln und verschiedene Shampoos ausprobieren.
  • Die Kopfhaut sanft massieren, um die Durchblutung zu fördern.
  • Aggressive Styling-Produkte mit Alkohol oder reizenden ätherischen Ölen vermeiden.
  • Ausreichend Wasser trinken und gesunde Fette (Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren) in die Ernährung integrieren, um die Kopfhaut von innen zu unterstützen.

Hartnäckige Schuppen 

Wenn Schuppen nicht so schnell verschwinden, sprunghaft zunehmen oder zusätzlich Juckreiz und Rötungen auftreten, könnte eine verstärkte Talgproduktion oder eine Hauterkrankung die Ursache sein.

Pflege und Lösungen bei starken Schuppen:

  • Spezielle Anti-Schuppen-Shampoos mit Selensulfid, Zinkpyrithion oder Ketoconazol bekämpfen Pilze und Bakterien.
  • Haare lauwarm waschen, um die Kopfhaut zu schonen.
  • Stress abbauen und auf eine ausgewogene Ernährung achten.
  • Falls herkömmliche Pflegeprodukte nicht helfen, sollte ein Hautarzt aufgesucht werden, um eine Hauterkrankung auszuschließen.

Trockene Schuppen 

Trockene, feine Schuppen entstehen meist durch eine Unterversorgung der Kopfhaut mit Feuchtigkeit oder eine geschwächte Hautschutzbarriere. Sie rieseln meistens vom Kopf auf die Schultern oder lassen sich leicht auskämmen.

Pflege und Lösungen bei trockenen Schuppen:

  • Milde, rückfettende Shampoos mit Jojobaöl, Urea oder Arganöl verwenden.
  • Die Haare nicht zu häufig waschen, um die Kopfhaut nicht weiter auszutrocknen.
  • Föhnen mit heißer Luft vermeiden, stattdessen besser Lufttrocknen oder bei milder Temperatur föhnen.
  • Kopfhaut regelmäßig mit Öl-Kuren (z. B. Kokosöl, Mandelöl oder Macadamiaöl) pflegen.
  • Pures Aloe-Vera-Gel ohne Alkohol kann die Kopfhaut beruhigen und langanhaltende Feuchtigkeit spenden.

Fettige Schuppen 

Fettige Schuppen sind in der Regel größer, gelblich und kleben oft hartnäckig an der Kopfhaut oder am Haaransatz. Sie entstehen, wenn die Kopfhaut zu viel Talg produziert und sich die abgestorbenen Hautzellen nicht richtig ablösen können.

Pflege und Lösungen bei fettigen Schuppen:

  • Talg-regulierende Shampoos mit Salicylsäure oder Teebaumöl verwenden, um überschüssigen Talg zu entfernen.
  • Die Haare regelmäßig mit milden Shampoos waschen, um Verklebungen sachte auszuspülen.
  • Stress reduzieren, da er die Talgproduktion anregen kann.
  • Ernährung anpassen: Weniger Zucker und der Verzicht auf gesättigte Fette, können die Talgproduktion regulieren.

Weitere Tipps zur Schuppenbekämpfung

Neben speziellen Pflegeprodukten können auch Hausmittel helfen, die Kopfhaut zu beruhigen und Schuppenbildung vorzubeugen:

  • Apfelessig-Spülung: Apfelessig mit Wasser (1:1) mischen und die Kopfhaut damit nach der Haarwäsche spülen. Dies reguliert den pH-Wert der Haut und wirkt antibakteriell.
  • Kopfhaut-Peeling mit Natron oder Zucker: Ein sanftes Peeling entfernt abgestorbene Hautzellen und fördert die Durchblutung.

Ein paar Anpassungen des Lebensstils können insbesondere bei hartnäckigen Schuppen Besserung bringen:

  • Vorsicht bei Schwimmbadbesuchen: Die Chemikalien in den Wasserbecken können die Kopfhaut reizen.
  • Sonneneinwirkung reduzieren: Die Kopfhaut kann wie jede andere Haut einen Sonnenbrand bekommen. Hier helfen Kopfbedeckungen oder spezielle Kopfhaut-Sonnencremes.
  • Auf das Solarium verzichten: Künstliche Sonnenbäder setzen der Kopfhaut unter Umständen ebenso zu wie echte UV-Strahlung.

Schuppen sind meistens harmlos, aber lästig. Je nach Ursache gibt es passende Lösungen und Pflegemittel. Während leichte Schuppen oft mit einer sanften Pflege verschwinden, erfordern stärkere oder fettige Schuppen gezielte Maßnahmen. Ernsthafte Hauterkrankungen sind weniger oft die Ursache, trotzdem sollten sie insbesondere bei hartnäckigen Schuppen durch einen Facharzt ausgeschlossen werden.