Im menschlichen Körper lassen sich mehr als 10.000 verschiedene Bakterienarten finden. Auch die Haut, als größtes menschliches Organ, dient mehr als 10.000 verschiedenen Bakterienarten als Heimat. Diese sind hier ein Bestandteil der Hautflora, die die natürliche Schutzhülle des Körpers bildet. Diese gilt es regelmäßig zu reinigen, um sie gesund und geschmeidig zu erhalten. Zusätzlich sollen durch die regelmäßige Hygiene unangenehme Körpergerüche vermieden werden, die den Menschen, als soziales Wesen, in seiner Umgebung isolieren. Die Frage, die zu klären ist, lautet: Wie viel Körperpflege ist zu viel?

Wie häufig sollte sinnvollerweise geduscht werden?

Für viele Menschen stellt das morgendliche Duschen ein Ritual dar, das benötigt wird, um frisch, sauber und energiegeladen in den neuen Tag zu starten. Um eine ausreichende Körperhygiene zu gewährleisten, ist das tägliche Duschen jedoch nicht notwendig. Es kann sogar schädlich sein. Durch Wasser und Duschgel, das zum Duschen verwendet wird, werden nicht nur der Schweiß und andere Körpergerüche vom Körper gewaschen. Es wird auch der Säureschutzmantel der Haut angegriffen. Dieser Säurefilm ist jedoch verantwortlich dafür, dass Keime von der Haut abgehalten werden. Insbesondere bei trockener Haut wirkt sich zu häufiges Duschen negativ auf die Haut aus.

Aus dermatologischer Sicht ist es für die Pflege der Haut absolut ausreichend, mit einem Waschlappen und Seife die Zonen zu reinigen, an denen sich Schweiß bildet. Dies sind in besonderem Maße die Hände, die Füße, die Achseln, der Intimbereich, sowie die vordere und hintere Schweißrinne. Der restliche Körper sollte lediglich mit einem Lappen feucht abgewischt werden.

Die Hautärzte empfehlen, nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche zu duschen. Wer bei der Wahl der Duschlotion seine Haut schonen möchte, wählt an dieser Stelle eine seifenfreie Ausführung.

Was ist noch wichtig beim Duschen?

Schon beim Einseifen sollte man auf die Haut achten. Eine gesunde Haut muss nicht bei jedem Duschvorgang vollständig eingeschäumt werden. Lediglich die Körperstellen, an denen Gerüche produziert werden, sollte man einseifen. Für den Rest des Körpers ist klares Wasser absolut ausreichend.

Auch sollte das Wasser beim Duschen nicht zu heiß sein, maximal 37 Grad Wassertemperatur schont den Kreislauf und die Haut. Das Abrubbeln nach dem Duschen sollte auch nicht zu fest vonstattengehen, um die Haut nicht unnötig zu reizen. Zum Abschluss die trockene Haut mit einer rückfettenden Körperpflege verwöhnen. Die normale oder fettige Haut kommt mit einer leichten, feuchtigkeitshaltigen Lotion aus.

Ist das Baden eine Alternative zum Duschen?

Wer das tägliche Duschen durch ein Bad ersetzen möchte, bewegt sich ebenso außerhalb der Empfehlungen der Fachärzte, die dies als weit übertrieben ansehen. Wenn ein Bad genommen wird, sollte die Temperatur die Marke von 37 Grad ebenso wenig überschreiten, wie die Badezeit die Grenze von 15 Minuten. Als Badezusätze sind Milchprodukte und Olivenöl zu empfehlen.

Ist der Einsatz von Feuchtigkeitscremes zu empfehlen?

Die menschliche Haut ist als Schutzhülle des Körpers unmittelbar sämtlichen äußeren Auswirkungen ausgesetzt. Dies macht es sinnvoll, ihr eine besondere Pflege zukommen zu lassen. Die dermatologischen Spezialisten empfehlen, den Körper zwei- bis dreimal pro Woche einzucremen. Wer täglich duscht, kann auch täglich cremen, um dem Körper die durch das Duschen verlorene Feuchtigkeit zurückzuführen. Die Wahl der Creme sollte unter Berücksichtigung des individuellen Hauttyps erfolgen. Wer eher über eine trockene Haut verfügt, sollte eine rückfettende Creme wählen. Personen, die zu einer eher fettigen Haut neigen, sollten keine ölhaltigen Cremes verwenden.

Wie häufig sollten die Haare gewaschen werden?

Bezüglich der Häufigkeit der Haarwäsche, ist die Empfehlung ähnlich, wie beim Duschen. Zwei- bis dreimal pro Woche wird als absolut ausreichend angesehen. Wer zu fettigen Haaren neigt, kann die Wäsche alle zwei Tage wiederholen. Diese Empfehlung wird damit begründet, dass sich die meisten Shampoos störend auf die natürliche Ölproduktion und Feuchtigkeitsbalance der Kopfhaut auswirken. In der Konsequenz trocknen Haare und Kopfhaut aus. Dies führt dann dazu, dass die Kopfhaut mehr Fett produziert, um dies auszugleichen. Dies hat dann zur Folge, dass ein Kreislauf in Gang gesetzt wird, durch den die Geschwindigkeit der Verfettung der Haare in gleichem Maße zunimmt, wie der Einsatz von Shampoo.

Durch Öko-Test wurden eine Reihe von Haarshampoos getestet. Die Ergebnisse, die bei diesen Tests erzielt wurden, waren bei Naturkosmetik Produkten häufig besser als bei konventionellen Shampoos. Auch wenn die Ergebnisse hier besser sind, heißt dies trotzdem natürlich nicht, dass diese für eine tägliche Verwendung zu empfehlen sind.

Fazit

Die Bedeutung der Körperpflege ergibt sich aus drei Aspekten. Zum einen ist es der gesundheitliche Aspekt, der darin besteht, dass schädliche Stoffe vom Körper abgewaschen werden sollen. Dazu kommt der Aspekt der Hygiene, der sich dadurch ausdrückt, dass keiner im Umgang mit anderen Menschen durch Schweißgeruch auffallen möchte. Der dritte Aspekt ist der des persönlichen Wohlbefindens, das durch das Duschen gesteigert werden kann. Wer einen Weg sucht, alle drei Aspekte so weit wie möglich zu berücksichtigen, dem ist zu empfehlen, den dermatologischen Empfehlungen zu folgen. Wer zwei- bis dreimal pro Woche duscht und ebenso häufig seine Haare wäscht, gleichzeitig die sensiblen Körperstellen regelmäßig mit Seife wäscht, sollte die beste Entscheidung für seinen Körper treffen. Bei der Körperpflege gilt wie bei vielen Dingen im Leben: Man kann auch des Guten zu viel tun.