Selbst die beste Sonnencreme kann nicht gut schützen, wenn wir sie nicht richtig auftragen – und das tun leider die wenigsten von uns.

Beauty-Guide.de hat die sieben häufigsten Fehler bei der Verwendung von Sonnenschutz entlarvt und verrät, wie sie sich vermeiden lassen.

Das richtige Auftragen von Sonnencreme ist nicht nur wichtig, um Hautkrebs abzuwehren – es hilft auch, Falten zu verhindern.

Denn eines ist Fakt: Das konsequente Tragen von Sonnenschutzmittel ist so ziemlich das Beste, was wir für unsere Haut tun können. Ein hochwertiges Produkt mit starkem UVA- und UVB-Schutz bewahrt vor Sonnenbrand, minimiert die Entwicklung von Falten und anderen Zeichen der Hautalterung und verringert das Hautkrebsrisiko.

Die richtige Sonnencreme?

Experten empfehlen, ein Sonnenschutzmittel zu wählen, das ein breites Spektrum aufweist und wasserfest ist, mit einem Lichtschutzfaktor von 30 oder höher. Für den täglichen Gebrauch – und der ist Pflicht! – ist ein mineralischer Sonnenschutz mit Zink und Titan die beste Wahl.

Mineralische Sonnenschutzmittel, die auch als physikalische Sonnenschutzmittel bekannt sind, schirmen die Haut vor den Sonnenstrahlen ab und sind in der Regel weniger reizend als chemische Sonnenschutzmittel, die durch Absorption der Strahlen und deren Umwandlung in Wärme im Körper wirken.

Doch mit der Wahl des richtigen Produkts ist es noch nicht getan. Zu viele von uns vermasseln das richtige Auftragen von Sonnencreme – wir tragen zu wenig und zum falschen Zeitpunkt auf, lassen empfindliche Stellen aus und so weiter.

Die schwerwiegendste Folge der falschen Anwendung oder gar des Verzichts auf Sonnenschutz ist die Entstehung von Hautkrebs. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum man(n) – ja, das gilt für die Herren der Schöpfung nicht weniger als für Frauen – das Haus nie ungeschützt verlassen sollte. Sonnenbrände schädigen die Hautzellen und Blutgefäße und können dazu führen, dass die Haut älter, faltiger, trocken, verfärbt und ledrig aussieht.

Und das ist leider trauriger Fakt. In einer Studie aus dem Jahr 2013 fanden Forscher heraus, dass UV-Exposition für etwa 80 Prozent der sichtbaren Zeichen der Hautalterung im Gesicht verantwortlich ist.

 

Hier sind die sieben größten Fehler, die wir beim Auftragen von Sonnencreme machen:

 1. Wir warten, bis wir bereits am Strand sind, um Sonnencreme aufzutragen

Wer knöcheltief im Sand steht, wenn er sich mit Sonnencreme eincremt, wird beim nach Hause kommen aussehen wie ein Hummer – das ist vorprogrammiert. Sonnencreme sollte mindestens 20 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien aufgetragen werden. Denn so lange dauert es, bis die Haut die schützenden Inhaltsstoffe aufgenommen hat. Wichtig: so gleichmäßig wie möglich vor dem Anziehen auftragen, damit keine Stellen übersehen werden.

2. Wir sind zu geizig beim Auftragen des Sonnenschutzes

Um den beworbenen LSF zu erhalten, reicht ein kleiner Klecks nicht aus. Die meisten von uns tragen zu wenig Sonnencreme auf, was Streifen hinterlassen kann und zu einem niedrigeren LSF führt. Für den ganzen Körper ist an Strandtagen mindestens die Menge eines Schnapsglases Pflicht. Experten empfehlen, eine etwa fünfzig Gramm große Menge für das Gesicht aufzusparen.

3. Wir lassen wichtige Bereiche aus

Es ist wichtig, Sonnenschutzmittel auf alle Bereiche des Körpers aufzutragen, die der Sonne ausgesetzt sind. Leider gibt es ein paar Stellen, wozu wir neigen, sie zu übersehen. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass fast 20 Prozent der Teilnehmer keine Sonnencreme auf ihre Augenlider auftrugen. Und die Studienteilnehmer hatten keine Ahnung, dass sie diese Stellen übersehen hatten. Das ist besonders besorgniserregend, weil die Haut auf dem Augenlid die höchste Inzidenz von Hautkrebs pro Flächeneinheit hat.

Die Lippen sind ein weiterer, oft übersehener Bereich, der anfällig für Schäden ist, weil sie nicht viel Melanin haben, ein Schutzpigment, das für die Farbe von Haut, Haaren und Augen verantwortlich ist. Experten empfehlen einen Lippenbalsam oder Lippenstift mit SPF 15 oder höher.

Ein Tabu ist dagegen das Tragen von Lipgloss ohne jeglichen Schutz. Denn je feuchter die Lippen sind, desto leichter können UV-Strahlen in die ungeschützte Haut eindringen. Der Effekt ist ähnlich, wie wenn man einem Baby Öl beim Sonnen auf die Haut auftragen würde (was hoffentlich seit den 80er Jahren niemand mehr tut).

4. Wir machen uns nicht die Mühe, unseren Sonnenschutz erneut aufzutragen

Sonnencreme ist kein Zaubertrank, der für immer schützt! Die goldene Regel: Mindestens alle zwei Stunden nachcremen. Wer stark schwitzt oder schwimmen geht, sollte noch häufiger zur Cremeflasche greifen.

Auch offiziellen Richtlinien zufolge müssen selbst Sonnenschutzmittel, die als „wasserfest“ gekennzeichnet sind, ihren Lichtschutzfaktor nur bis zu 80 Minuten aufrechterhalten. Das erneute Auftragen hilft außerdem, eine gleichmäßigere Verteilung zu erreichen.

Vergesslich? Es gibt kostenlose Apps für iPhone und Android, die basierend auf dem UV-Index von Aufenthaltsort und Kleidung ans Nachcremen erinnern.

5. Wir tragen Sonnencreme nicht gleichmäßig genug auf

Ist der Sonnenschutz nicht gleichmäßig aufgetragen, lässt sich auch der, auf dem Etikett versprochene Schutz nicht erreichen. Heißt: gründlich verteilen und mehrmals über die exponierten Stellen gehen, um den Schutz zu maximieren. Sonnenschutzsprays, die nicht verrieben werden müssen, können dieses Problem erleichtern. Allerdings kann es schwierig damit sein, zu wissen, ob man wirklich alle Stellen erwischt hat. Hilfreicher Tipp: so lange sprühen, bis am ganzen Körper ein Glanz entsteht.

6. Wir verzichten auf Sonnenschutz, wenn es bewölkt ist

Statistisch tragen nur etwa 20 Prozent der Deutschen Sonnenschutzmittel auf, wenn es bewölkt ist. Ein gefährlicher Trugschluss. Denn selbst wenn die Sonne nicht zu sehen ist, treffen 80 Prozent der UV-Strahlen auf die Haut. Deshalb ist es wichtig, sich jedes Mal einzucremen, wenn man nach draußen geht – unabhängig von der Bewölkung. Übrigens: Fenster blockieren UVB-Strahlen, aber die meisten lassen UVA-Strahlen durch.

7. Wir ignorieren das Verfallsdatum

Jahr für Jahr dieselbe Flasche Sonnencreme verwenden? Damit setzen wir unserer Haut möglicherweise einem Risiko aus. Die meisten Produkte sind ungeöffnet etwa 30 Monate lang haltbar. Ist die Flasche einmal angebrochen, sollte sie spätestens nach 12 Monaten aufgebraucht sein. Danach bietet sie nicht mehr die auf der Packung angegebene Schutzleistung.

Also weg mit der Sonnencreme aus dem Sommerurlaub von vor zwei Jahren! Wir würden ja auch keinen Joghurt essen, der seit einem Jahr im Kühlschrank steht.