Mit der Plasmage Methode sollen Schlupflider ohne Operation gestrafft werden. Ist das überhaupt möglich? Wir sprachen mit Dr. med. Klaus G. Niermann, Facharzt für ästhetisch-plastische Chirurgie in Wiesbaden und Mainz.

Herr Dr. Niermann, was müssen wir uns unter Plasmage vorstellen?

Plasmage bzw. der Plasma Pen nutzt die Ionisierung von Sauerstoff und Stickstoff, bei der Hitze entsteht. Dabei ist der Hitzemoment sehr kurz und setzt Verbrennungspunkte an der obersten Hautschicht (Epidermis), ohne dabei die Dermis zu schädigen. Idealerweise werden dabei eng zusammenstehende Verbrennungspünktchen auf der oberflächlichsten Hautschicht gesetzt, um vor allem eine Hautstraffung zu erreichen.

Wie ist der genaue Ablauf der Behandlung?

Nach Abschminken und Desinfektion der Haut kann mit einer Betäubungscreme oder ggf. mit einer lokalen Betäubung gearbeitet werden. Nach Anzeichnung des zu behandelnden Areals werden die Verbrennungspünktchen gesetzt. Es bildet sich ein leichter Schorf, welcher nach 3-5 Tagen abheilen sollte. Nach der Behandlung werden die behandelten Areale gekühlt, im Anschluss raten wir zu einer Wundpflege mit panthenol- oder aloeverahaltigen Salben. Die Kühlung sollte nur kurzfristig nach der Behandlung erfolgen. Es sollte auf Make-up, Puder etc. für ca. 10 Tage verzichtet werden.

Bei welchen Hautproblemen kommt Plasmage zum Einsatz?

Prinzipiell sollte die Plasmage-Behandlung nur auf gesunder Haut verwendet werden. Wir halten die Anwendung auf entzündeter oder krankhaft veränderter Haut nicht zielführend, weil es so zu einer Verschlechterung des Ausgangszustandes kommen kann. Auch das oft beschriebene Entfernen von Muttermalen, Leberflecken oder Hautveränderungen sehen wir kritisch, da keine histologische Untersuchung der Hautveränderung im Anschluss stattfinden kann.

Wirkung versus Nebenwirkung

Der Plasma-Pen bzw. die Plasmage-Technologie ermöglicht eine dezente Hautstraffung. Bei zu großem Hautüberschuss lehnen wir die Behandlung eher ab und raten zu einer Straffungsoperation, weil sich nur so ein ausgeprägter Hautüberschuss entfernen lässt. Risiken und Nebenwirkungen sind eine zu hohe Eindringtiefe und damit eine Schädigung der tieferen Hautschichten (selten), Pigmentverschiebungen und länger andauernde Rötungen.

© Dr. med. Klaus G. Niermann

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