Es ist ein Problem, das viele Abnehm-Willige kennen: man möchte die überflüssigen Kilos unbedingt loswerden, aber es gelingt einfach nicht, das Wunschgewicht zu erreichen, geschweige denn, es langfristig zu halten. Man hat schon unzählige Diäten probiert, doch hat nie lange durchgehalten. Man quält sich mit Crash Diäten und hat am Ende mehr Gewicht auf den Rippen als vor dem erbarmungslosen Abnehm-Programm. Ohne Hunger abnehmen – das wär’s! Dieser Wunsch könnte endlich in Erfüllung gehen. Denn Abnehmen mit Hypnose verspricht, dass die Pfunde ohne Hunger purzeln. Wir haben das Wunder-Programm unter die Lupe genommen und uns von Expertin Katharina Vetter-Schams erklären lassen, warum Abnehmen mit Hypnose die Lösung unserer Diät-Sorgen sein könnte.

Was ist Hypnose?

Hypnose ist eine anerkannte und langjährig erprobte psychotherapeutische Methode. Während der Hypnose kommt der Klient in einen Zustand tiefer körperlicher Entspannung bei gleichzeitiger fokussierter Aufmerksamkeit. Der Körper kommt zur Ruhe, Muskeln entspannen sich und der Blutdruck sinkt. Durch den hypnotischen Zustand rückt das Unbewusste in den Vordergrund. Genau da setzt der Hypnotiseur bei der Behandlung an.
Formen dieser alternativen Therapie werden seit dem 18. Jahrhundert verwendet, um Menschen bei den verschiedensten Problemen zu helfen, von Schlafstörungen, über das Nägelkauen bis hin zum Rauchen. Und auch bei der Behandlung von Fettleibigkeit haben Untersuchungen erfolgversprechende Aussichten ergeben.

Wie funktioniert Hypnose zur Gewichtsreduktion?

Hypnose kann für Menschen, die Gewicht verlieren möchten, wirksamer sein als eine Diät und Bewegung allein. Zugrunde liegt die Idee, dass der Geist beeinflusst werden kann, um Gewohnheiten wie übermäßiges Essen zu ändern.

In einer Studie zur Verwendung von Hypnose zur Gewichtsreduktion bei Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe untersuchten Forscher zwei spezifische Formen der Hypnose im Vergleich zu Ernährungsempfehlungen allein. Das Ergebnis: Alle 60 Teilnehmer verloren innerhalb von drei Monaten zwei bis drei Prozent ihres Körpergewichts. Bei der 18-monatigen Nachuntersuchung hatte die Gruppe, die mit Hypnose behandelt worden war, durchschnittlich weitere vier Kilo abgenommen.

Es gibt bis dato allerdings nicht viel Forschung, die sich mit der Unterstützung von Hypnose allein zur Gewichtsreduktion befasst. Meist wird Hypnose in Kombination mit einer Diät, Ernährungsberatung und Bewegung untersucht – und sollte auch so, als ergänzendes Hilfsmittel eingesetzt werden.

Welche Formen von Hypnose gibt es?

Grundsätzlich gibt es zwei Hypnoseformen, die man zur Gewichtsreduktion einsetzen kann – die suggestive und die Regressions-Hypnose.

Bei der suggestiven Hypnose geht es darum, dem Unterbewusstsein neue Möglichkeiten zu suggerieren. Dabei leistet der Hypnotiseur die Hauptarbeit. „Mein Vorgehen sieht so aus, dass ich mit dem Klienten vor der Hypnose anhand eines speziellen Gewichts-Anamnesebogens erarbeite, wie die Gewichts-Abnahme konkret verlaufen soll. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wende ich dann in der Hypnose an“, erklärt Katharina Vetter-Schams.

Bei der Regresssions-Hypnose ist der Patient stärker gefordert – und zwar in Form von sprechen. „Als Therapeut nehme ich meine Klienten mit auf eine Reise in ihr Inneres. Es werden Fragen gestellt und der Klient wird in seinem hypnotischen Zustand darauf antworten. Da alle Antworten direkt aus dem Unterbewusstsein des Klienten kommen, kommt man als Hypnotiseur direkt an den Kern der Ursache, wie hier z.B. beim Übergewicht“, sagt die ausgebildete Heilpraktikerin und ergänzt, „es ist eine sehr spannende Arbeit, weil man sich vorher natürlich nicht ausdenken kann, warum jemand zum Beispiel denkt, ich verhungere, wenn ich nichts zu essen bekomme. Diese Aussage ist oft als Scherz gemeint, doch die Hypnose wird zeigen, was der wirkliche Grund ist.“

Denn ein wichtiger und häufig unterschätzter Teil ist die Vergebungsarbeit in der Hypnose, die gerade bei der Regressionshypnose beim Thema Übergewicht wichtig ist. „Vergebung heißt nicht, akzeptieren was falsch ist. Was falsch ist, wird immer falsch bleiben. Die Vergebung ist einzig und allein für dich. Damit das, was dir angetan wurde, keinen Einfluss mehr auf dein Leben hat“, erklärt Katharina Vetter-Schams, die im Rahmen ihres „Leviosa Lifestyle“-Konzepts beide Formen anbietet.

Wie läuft die Hypnose-Behandlung ab?

Nicht bei jedem Therapeuten sieht die Therapie gleich aus. Katharina Vetter-Schams beschreibt ihr Konzept so: „Bei mir sind nach der Kontaktaufnahme verschiedene Fragebögen auszufüllen. Nachdem die Formalien geklärt sind, übersende ich dem Klienten Audiodateien, mit denen sich der Klient vor der eigentlichen Hypnosesitzung schon mal ein bis zwei Wochen vorher täglich selbstständig beschäftigen muss. Im “eigentlichen” Hypnosetermin wird zunächst noch vor der Hypnose ein Gespräch geführt. Anschließend folgt die Hypnose und daran anschließend ein Folgegespräch. Eine Sitzung dauert zwischen einer und drei Stunden. In manchen Fällen auch mal vier Stunden. Dies kommt einfach auf den Klienten an. Ein guter Hypnotiseur wird deswegen keinen direkten Anschlusstermin einplanen, da man eine Hypnosesitzung nicht einfach abbrechen sollte.“

Apropos, „guter Hypnotiseur“ – worauf sollte man bei der Wahl des Therapeuten achten? Neben einer Reihe objektiver Kriterien, wie zum Beispiel die Ausbildung des Hypnotiseurs und ob dieser auf seiner Website und gegebenenfalls in den Sozialen Medien einen seriösen Eindruck vermittelt, kommt es vor allem auf das eigene Bauchgefühl an. Entscheidend ist, wie man sich beim ersten Kontakt zum Hypnosetherapeuten aufgehoben fühlt und dass die Chemie stimmt.

Welche Ergebnisse sind zu erwarten?

Der Vorteil der Hypnose ist, dass der Hypnotiseur direkt im Unterbewusstsein des Klienten nach der Ursache des Problems suchen kann. Was mit klassischen Therapien, Coachings und anderen Behandlungsmethoden manchmal Jahre dauern kann, kann in der Hypnose mit wenigen Sitzungen erreicht werden. „Ergebnisse sind schon nach der ersten Sitzung zu vermelden. Eine Hypnosetherapie umfasst in der Regel zwischen einer und sechs Behandlungen“, sagt die Expertin.

Was kostet die Behandlung?

Ein Hypnose-Stunde kostet in der Regel zwischen 90 und 150 Euro. Je nach Stadt und Kosten des Hypnotiseurs können aber durchaus auch Kosten, die über 150 Euro pro Stunde liegen, anfallen.

In einigen Fällen übernimmt auch die Krankenversicherung einen Teil der Kosten.

Gibt es Risiken?

Entgegen geläufiger Mythen, die man aus so manchem Hollywood Film kennt, gilt Hypnose für die meisten Menschen als sicher, wenn sie unter Anleitung eines ausgebildeten Therapeuten praktiziert wird. Man gibt während der Hypnose weder Geheimnisse preis, noch lässt man Dinge mit sich geschehen, die man normalerweise verweigern würde. Derartiges würde eine Gegenwehr hervorrufen und den hypnotischen Zustand auflösen. Außerdem ist ausgeschlossen, dass man in dem hypnotischen Zustand “hängen” bleibt.

„Hängen bleiben“ im Idealfall nach der Behandlung auch endlich die lästigen Kilos nicht mehr länger. Wer also davon träumt, endlich ohne Hunger Gewicht zu verlieren, könnte es  auf einen Versuch ankommen lassen!