Wie sinnvoll sind Aktivkohle, Kokosöl und Zahnputztabletten in der Zahnpflege und für weiße Zähne?

Mangelnde Zahnhygiene ist die häufigste Ursache für Zahnkrankheiten. Wird das Zähneputzen oft vernachlässigt, entstehen Zahnbeläge. Die sogenannte Plaque besteht aus Nahrungsresten, Speichelbestandteilen und Bakterien der Mundhöhle. Sie ist eine Vorstufe von Zahnstein und erhöht das Risiko für Zahnfleischentzündungen wie Gingivitis und Parodontitis. Oft werden die Symptome einer Zahnfleischerkrankung erst erkannt, wenn sie sich durch Zahnfleischbluten und Mundgeruch bemerkbar machen.

Dabei können bakterielle Zahnbeläge durch regelmäßiges, gründliches Zähneputzen leicht entfernt werden. Sorgfältige Zahnpflege ist eine wichtige Grundlage, damit die Zähne gesund bleiben. Weiße Zähne gelten als Schönheitsideal, stehen für Selbstbewusstsein und Erfolg. Zahnverfärbungen sind häufig auf bestimmte Essgewohnheiten, den Genuss von Kaffee, Tee, Rotwein und Zigaretten zurückzuführen.

Eine gründliche Mundhygiene hilft, Ablagerungen zu entfernen und die Zähne sauber zu halten. Als Alternativen zum klassischen Zähneputzen werden Aktivkohle, Kokosöl und Zahnputztabletten immer populärer. Die natürlichen Mittel sollen zudem die Zähne weißer erscheinen lassen. Was ist dran an diesem Hype? Sind Hilfsmittel aus der Natur sinnvoll oder ungeeignet für die Zahnpflege?

Aktivkohle für weiße Zähne

Die Aktivkohle ist ein feinkörniger, poröser Kohlenstoff. Als Adsorptionsmittel kommt sie beispielsweise in der Medizin zum Einsatz, weshalb sie auch medizinische Kohle genannt wird. In der traditionellen chinesischen Medizin sowie in der ayurvedischen Therapie wird das schwarze „Wundermittel“ wegen des entgiftenden Effekts angewendet. Aktivkohle dient als Adsorptionsmittel zur Entfernung unerwünschter Farb-, Geruchs- und Geschmacksstoffe. Natürliche kohlenstoffhaltige Stoffe lösen Verfärbungspartikel, die durch den Konsum von Lebensmitteln, Tee, Kaffee, Rotwein und Nikotin entstanden sind.

Die wesentliche Frage ist jedoch, ob der empfindliche Zahnschmelz durch die Zahnpflege mit Aktivkohle geschädigt werden kann. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, möglichst fein gemahlene Aktivkohle zu verwenden. Zum Zähneputzen wird die Zahnbürste mit einer Paste aus Aktivkohle bestrichen. Die Creme kann ganz leicht selbst hergestellt werden. Dafür eine kleine Menge Aktivkohlepulver mit mehreren Esslöffeln Wasser mischen und zu einer Paste verrühren.

Die Kohle-Paste wird anschließend auf die Zähne aufgetragen, wo sie drei bis fünf Minuten einwirkt. Das Aktivkohle-Wasser-Gemisch ist nicht zum Zähneputzen oder gar schrubben geeignet, da dadurch der Zahnschmelz unnötig angegriffen wird. Nach der mehrminütigen Einwirkzeit wird das Kohlepulver durch Gurgeln mit Wasser (1 Glas Wasser) entfernt. Regelmäßig angewendet, soll diese Behandlung Verfärbungen entfernen und für natürlich weiße Zähne sorgen.

Zahnpflege mit Kokosöl

Kokosöl wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen. Hochwertiges Kokosöl ist an seinem reinen Geruch und Geschmack erkennbar. Muffigkeit oder ein parfumähnliches Aroma lassen den Rückschluss zu, dass mit dem Öl etwas nicht in Ordnung ist. Natives Kokosöl kommt in der Küche sowie bei der Körperpflege zum Einsatz. Das geschmeidige Öl soll das Haar glänzend und die Haut zarter machen. Der Großteil der Kokosöl-Inhaltsstoffe sind gebundene, gesättigte Fettsäuren. Dazu zählen die Palmitinsäure, Laurinsäure, Caprylsäure und Myristinsäure. Diesen mittelkettigen Fettsäuren verdankt das Kokosöl seine außergewöhnlichen Eigenschaften.

Wie kann Kokosöl zur Zahnpflege beitragen und für weiße Zähne sorgen? Die im Öl enthaltene Laurinsäure soll den Hefepilz Candida albicans und das Bakterium Streptococcus mutans unschädlich machen. Beide Keime gelten als Hauptverursacher von Karies und Zahnfleischentzündungen. Außerdem sollen die antibakteriellen Eigenschaften des Kokosöls die Entstehung von Zahnplaque vermindern und die Zahnaufhellung unterstützen. Obwohl Kokosöl kein Ersatz für Zahnpasta ist, kann es beim Zähneputzen nützlich sein.

Bei Bedarf wird eine kleine Menge dieses festen Öls in den Mund genommen. Die Zähne werden wie üblich mit der Zahnbürste geputzt. Danach wird das Öl einfach ausgespuckt und die Zähne erneut mit der gewohnten Zahnpasta geputzt.

Zahnputztabletten sind praktisch – aber auch effizient?

Die Zahnputztablette ist ein praktisches Hygieneprodukt in Trockenform. Ähnlich wie die Zahncreme dienen Zahnputztabletten zur Plaque-Entfernung. Damit Ablagerungen beseitigt und die Zähne wieder weiß werden, wird eine Zahnputztablette vor dem Zähneputzen zerkaut. Durch den Kauvorgang bildet sich Schaum. Wenn es in der Mundhöhle richtig schäumt, werden die Zähne mit einer Zahnbürste gereinigt. Nach der Zahnpflege mit einer Zahnputztablette wird der Mund sorgfältig mit Wasser ausgespült.

Welche Inhaltsstoffe sind in Tabletten zum Zähnereinigen enthalten? Zellulose ist der Hauptbestandteil von Zahnputztabletten. Natürliche Zellulosekügelchen polieren die Zähne und reduzieren gleichzeitig deren Schmerzempfindlichkeit. Die meisten Zahnputztabletten enthalten nur wenige Zusatzstoffe. In gepresster, wasserfreier Form ist diese Zahnstein- und Kariesprophylaxe beinahe unbegrenzt haltbar.

Fazit

Sind Zahnputztabletten, Kokosöl und Aktivkohle für die Zahnpflege geeignet oder schaden sie den Zähnen? Die Effektivität dieser Mittel ist nicht so effizient wie Zahnpasta. In Bezug auf die Vorbeugung vor Karies sowie für den Erhalt von weißen Zähnen können Zahncremes mit Fluorid bessere Ergebnisse vorweisen. Als Zusatzpflege und zur Verbesserung der Zahnhygiene spricht jedoch nichts gegen die Verwendung natürlicher Hilfsmittel.