Der Sommer naht und mit ihm nimmt die Sonneneinstrahlung zu. Die meisten Menschen sehnen sich nach der warmen Jahreszeit, andere sehen der Hitze eher mit gemischten Gefühlen entgegen. Vor allem hellhäutige, empfindliche Menschen können auf die UV-Strahlen mit einer sogenannten Sonnenallergie reagieren.

Bekommen sie zu viel Sonne ab, dann juckt es, die Haut ist gerötet, es entstehen Bläschen, Blasen, Quaddeln oder sogar eitrige Pusteln. Mit einer Sonnenallergie kann die warme Jahreszeit tatsächlich ganz schnell zu einer umfassenden Tortur werden. Dabei ist die Bezeichnung „Allergie“ irreführend, es handelt sich vielmehr um eine Reaktion auf UV-Strahlen.

Doch muss das sein? Kann man sich helfen (lassen), etwas einnehmen? Mit Hausmitteln unterstützen? Oder muss es immer die Cortison-Behandlung sein?

Ursache

Zuerst einmal gilt es zu klären, wie eine Sonnenallergie, bei der es sich zu 90 Prozent um eine sogenannte Polymorphe Lichtdermatose (PLD) handelt, ausgelöst wird. Etwa 10 bis 20 Prozent der Mitteleuropäer leiden unter einer Sonnenallergie, wenn sie ihrer Haut übermäßig der Sonne aussetzen. Vor allem hellhäutige Personen, und hier vor allem Frauen, sind betroffen. In erster Linie gilt die ungewohnt hohe UV-A-Strahlung als Ursache, wobei die genauen Hintergründe noch immer unklar sind.

Symptome

Zumeist 24 bis 48 Stunden nach einer intensiven Sonneneinstrahlung können Beschwerden auftreten: fleckenartige Rötung, Juckreiz, Bläschen- oder Blasenbildung, geschwollene Haut. Betroffen sind dabei ausschließlich die Hautareale, die der Sonne ausgesetzt gewesen waren, also vor allem das Gesicht, das Dekolleté, die Oberarme, die Handrücken und Oberschenkel. Dabei tritt die Sonnenallergie vor allem dann auf, wenn die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist, also vor allem in den Monaten März bis Juni und zu Beginn eines Urlaubs. Nicht alle Symptome treten bei allen Betroffenen auf, manche Menschen sind sehr stark betroffen, andere wiederum kaum beeinträchtigt.

Wie kann eine Sonnenallergie behandelt werden?

Hausmittel gegen die Symptome einer Sonnenallergie finden sich nicht selten in jedem Kühlschrank. Garantien für Linderung gibt es nicht, im Zweifel müssen Betroffene einiges ausprobieren, um den gewünschten Erfolg zu erzielen:

  • Quarkumschläge wirken entzündungshemmend, abschwellend und kühlend. Wenn der Quark getrocknet ist, kann er abgewaschen und sanft abgetupft werden.
  • Apfelessig hilft gegen den Juckreiz. Die betroffenen Hautpartien mit einer Mischung aus zwei Teelöffeln Apfelessig und einem viertel Liter abgekochtem Wasser einreiben und trocknen lassen.
  • Schlangengurken helfen gegen brennende Haut. Dazu die Gurken pürieren und die Haut einreiben.
  • Auch Kartoffeln haben sich als Hausmittel bewährt. Dazu eine rohe Kartoffel fein zerkleinern und auf die betroffene Haut legen.
  • Aloe Vera kann ebenfalls auf die Haut aufgetragen werden. Das Gel aus der Pflanze soll gegen Schmerzen und Juckreiz helfen.

Es empfiehlt sich in jedem Fall, einen Arzt aufzusuchen, zumal, wenn die Symptome nicht abklingen oder sich gar verstärken. Im Zweifel werden Mittel zum Eincremen oder Einnehmen verschrieben.

Dazu gehören:

  • Cortisonhaltige Cremes und Tabletten, die bei sehr starkem Juckreiz helfen
  • Auch Antihistaminika können den Juckreiz lindern
  • Als erste Hilfe könnte auch Ibuprofen helfen

Vorbeugen

Gerade Menschen mit heller, empfindlicher Haut sollten sich schon im Frühjahr und vor einem Urlaub auf die Sonne vorbereiten. Das heißt, man sollte sich langsam an die UV-Strahlung herantasten. Zehn Minuten am ersten Tag, zwölf Minuten am zweiten und so fort.

  • Zudem sollte man in jedem Fall die pralle Sonne in der Mittagszeit meiden.
  • Sonnencreme nicht vergessen.
  • Breitkrempige Sonnenhüte und langärmlige, leichte Kleidung aus luftigen, natürlichen Stoffen sorgen für weiteren Schutz.

Vitamin D – und weitere Nachrichten

Momentan werden verschiedene Studien durchgeführt, die die positiven Effekte, die durch die Gabe von Vitamin D auf den Verlauf einer Sonnenallergie vermutet werden, untersuchen sollen. Um da Klarheit zu bekommen, könnte jeder Betroffene den Vitamin D-Spiegel bestimmen lassen, um im Zweifel zu unterstützen.

Im Zusammenhang mit PLD gibt es auch ermutigende Nachrichten. So schreibt die Medizinische Universität Graz: „Patienten mit der Erkrankung (PLD) scheinen ein besonders robustes Immunsystem zu haben und damit verbunden ein vermindertes Hautkrebsrisiko. Ob das Mikrobiom der Haut an der Entstehung der Erkrankung und eventuell auch am Schutz vor Hautkrebs beteiligt ist, ist Gegenstand intensiver Forschungsarbeit an der Universitätsklinik der Med Uni Graz.“