Die gute Nachricht zuerst: Besenreiser sind in der Regel harmlos. Dennoch stören sich viele Betroffene aus optischen Gründen an den sichtbaren Verästelungen in Lila, Blau oder Rot unter der Haut. Noch eine gute Nachricht: Es ist möglich, diese Sonderform von Krampfadern verschwinden zu lassen.

Wie das geht, wieso Besenreiser überhaupt entstehen und was man tun kann, um deren Auftreten zu verhindern, weiß Beauty-Guide.de.

Was sind Besenreiser?

Besenreiser, Fachbegriff: Teleangiektasien, sind beschädigte, sichtbare Blutgefäße direkt unter der Hautoberfläche meist in rot, blau oder lila. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass sie sich häufig in Gruppen bilden, die an Spinnenbeine oder Baumverästelungen erinnern. Theoretisch können Besenreiser überall entstehen, treten aber meist an den Beinen oder im Gesicht auf.

An den Beinen können sich Besenreiser bilden, wenn die Venenklappen in den Venen nicht mehr richtig funktionieren.

Kurz erklärt: Die Venen transportieren das Blut zum Herzen. Um zu verhindern, dass es zurückfließt, enthalten sie ein Einwegventil, das sich schließt, sobald das Blut durch die Vene fließt.

Wenn dieses Ventil geschwächt oder beschädigt ist, kann das Blut nicht mehr in die richtige Richtung fließen und sich in der Vene ansammeln. Mit der Zeit kann dies zu einer Ausbuchtung in der Vene führen, die sich verzweigt, was Besenreiser zur Folge hat.

Besenreiser im Gesicht, Fachbegriff: Couperose, sind oft das Ergebnis erweiterter kleiner Blutgefäße.

Welche Faktoren begünstigen die Entstehung von Besenreisern?

  • Genetische Faktoren: Bei bis zu 90 Prozent der Menschen mit Besenreisern gibt es eine familiäre Vorbelastung.
  • Schwangerschaft: Ein erhöhter Blutfluss und das zusätzliche Gewicht, das durch den Fötus auf den Beinvenen während der Schwangerschaft lastet, können Besenreiser verursachen.
  • Geschlecht: Besenreiser treten bei 41 Prozent der Frauen im Alter von 50 Jahren und älter auf. Frauen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Männer.
  • Alter: Die Venenklappen werden mit der Zeit immer schwächer. Auch die Wadenmuskeln, die die Venen in den Beinen stützen und sie in die Lage versetzen, das Blut nach oben zu pumpen, können mit zunehmendem Alter an Kraft verlieren.
  • Übergewicht: Zusätzliches Körpergewicht kann zusätzlichen Druck auf die Beinvenen ausüben und so die Entstehung von Besenreisern begünstigen.
  • Hormone: Hormonelle Verhütungsmittel und Hormonbehandlungen in den Wechseljahren können das Risiko für Besenreiser erhöhen. Dies liegt daran, dass das weibliche Hormon Östrogen die Venenklappen schwächen kann.
  • Längeres Sitzen oder Stehen: Die Venen in den Beinen müssen härter arbeiten, um das Blut zum Herzen zu pumpen, wenn man länger als vier Stunden in derselben Position verharrt.
  • Frühere Blutgerinnsel oder Venenschäden: Dadurch können die Herzklappen beschädigt werden, so dass sie nicht mehr richtig arbeiten können.
  • Übermäßiger Druck im Gesicht: Dieser kann zum Beispiel durch starkes Husten, Niesen oder Erbrechen verursacht werden. Manche Menschen bekommen Besenreiser im Gesicht, nachdem sie während der Geburt gepresst haben.
  • Sonnenschäden: Das UV-Licht der Sonne kann die Haut schädigen und kaputte Blutgefäße oder Besenreiser verursachen, insbesondere im Gesicht.

Kann man Besenreisern verbeugen?

Es gibt viele Möglichkeiten, die Entstehung neuer oder die Verschlimmerung bestehender Besenreiser zu verhindern. Wirksame Maßnahmen sind zum Beispiel:

  • Tragen von Kompressionsstrümpfen: Kompressionsstrümpfe üben Druck auf die Waden aus, was die Durchblutung fördert und die Entstehung von Besenreisern verhindern kann. Diese Strümpfe sind in der Apotheke oder im Reformhaus erhältlich und können auch auf Rezept vom Arzt verschrieben werden.
  • Konsequenter Sonnenschutz: Die regelmäßige Verwendung von Sonnenschutz kann dazu beitragen, den Abbau von Kollagen und Kapillaren zu verhindern, was das Risiko von Besenreisern, insbesondere im Gesicht, verringern kann.
  • Sport: Jede Art von körperlicher Betätigung, sei es auch nur ein bisschen Stretching oder ein Spaziergang, kann dazu beitragen, das Blut in Fluss zu bringen und starke, gesunde Blutgefäße zu fördern.
  • Auf das Gewicht achten: Übergewicht übt Druck auf die Blutgefäße aus. Abzunehmen bzw. ein gesundes Gewicht zu halten, reduziert dieses Risiko.
  • Übermäßige Hitze meiden: Extrem heißes Duschen oder andere Quellen übermäßiger Hitze können dazu führen, dass die Blutgefäße anschwellen und möglicherweise platzen.
  • Beine hochlegen: Die Beine im Liegen oder Sitzen hochzulegen, kann den Blutfluss verbessern.

Wie lassen sich Besenreiser behandeln?

Behandlung zu Hause

Es gibt eine ganze Reihe von Hausmitteln und Produkten, die versprechen, Besenreiser verschwinden zu lassen. Allerdings gibt es wenig bis gar keine Forschungsergebnisse, die die Wirksamkeit diese DIY-Methoden nachweisen. Vorsicht: Einige können sogar mehr schaden als nützen.

Einige gängige Hausmittel sind zum Beispiel:

  • Blaulichttherapie: Die Blaulichttherapie wird in der Regel zur Behandlung von Erkrankungen der Haut oder knapp unter der Hautoberfläche eingesetzt, z. B. bei Akne. Manche Leute behaupten, dass Blaulichtstifte für den Hausgebrauch Besenreiser durchdringen und entfernen können. Es gibt allerdings keine Forschungsergebnisse, die diese Behauptung stützen.
  • Selbstinjektionen: Im Netz begegnet man häufiger der Idee, man könnte Kochsalzlösung oder andere Substanzen selbst zu Hause in Besenreiser injizieren. Dies birgt ein hohes Risiko für Infektionen und andere potenziell schwerwiegende Komplikationen. Finger Weg von der Spritze!
  • Natürliche Heilmittel: Apfelessig, Rosskastanie und pflanzliche Präparate sind nur einige der Naturheilmittel, die zur Behandlung von Besenreisern eingesetzt werden. Einige Produkte können zwar kurzfristig die durch Besenreiser verursachten Beschwerden lindern, beseitigen die Besenreiser aber nicht wirklich.

Professionelle Behandlung

Um Besenreiser tatsächlich komplett loszuwerden, ist der Gang zum Arzt unerlässlich. Es gibt mehrere professionelle Behandlungen, die das Erscheinungsbild von Besenreisern verringern oder sie ganz entfernen können. Dazu gehören:

Veröden

Bei der sogenannten Sklerosierung handelt es sich um eine minimalinvasive Behandlung, bei der eine Flüssigkeit (in der Regel eine Kochsalzlösung) in die Besenreiser injiziert wird. Die betroffenen Venen entzünden sich, werden gereizt, verkleben miteinander und verhindern den Blutfluss zu ihnen. Ohne Blut schrumpfen die Venen zusammen und verschwinden mit der Zeit. Damit sie vollständig unsichtbar werden, sind meist mehrere Sitzungen erforderlich.

Closure Verfahren

Wie bei der Sklerosierung wird auch bei dieser Behandlung eine Substanz in die Besenreiser injiziert. Anstelle einer Kochsalzlösung wird jedoch eine dicke, klebrige Substanz verwendet, um die Vene vom Blutfluss abzuschotten.

Mit der Zeit schrumpft die Vene und verödet. Wie beim Veröden können mehrere Sitzungen nötig sein, bis sich die gewünschten Ergebnisse einstellen.

Laserbehandlung

Eine Laserbehandlung ist besonders wirksam bei kleinen Venen, die näher an der Hautoberfläche liegen, z. B. im Gesicht. Das Laserlicht wird in die betroffenen Venen gestrahlt, wodurch sie gerinnen und schließlich verschwinden.

Im Gegensatz zum Veröden gilt die Laserbehandlung als nichtinvasive Methode. Für die Behandlung von größeren Besenreisern ist sie jedoch nicht zu empfehlen.

Endovenöse Lasertherapie

Die endovenöse Lasertherapie (EVLT) wird in der Regel zur Behandlung von Krampfadern eingesetzt, kann aber auch eine Option für größere Besenreiser sein.

Dabei wird eine Laserfaser durch einen kleinen Schnitt in das betroffene Blutgefäß eingeführt. Durch die Hitze des Lasers wird die Vene nach und nach abgebaut. Bis sie ganz verschwunden ist, kann es mehrere Monate dauern.

Da der Arzt einen Schnitt in die Haut machen muss, gilt die EVLT als invasiver als andere Methoden und erfordert in der Regel eine örtliche Betäubung.

Wer seine Besenreiser entfernen lassen möchte, sollte sich auf jeden Fall von einem Arzt beraten lassen. Nur wenige Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten für die Entfernung von Besenreisern, da es sich in der Regel um einen rein kosmetischen Eingriff handelt.