Mittlerweile gibt es eine Reihe von Methoden, jugendlich straffe und faltenfreie Haut wiederzuerlangen. So fortgeschritten und ausgefeilt die einzelnen Verfahren auch sein mögen – je größer die Zahl der verfügbaren Methoden ist, desto komplizierter wird es, die richtige für die eigene Situation zu finden. Dieser Überblick soll als Entscheidungshilfe dienen.

Die drei verbreitetsten Methoden zur Hautglättung und Regeneration sind die Behandlung mit Botox, die Zufuhr von Hyaluron und das Filling mit Eigenfett. Alle drei Varianten haben jeweils ihre Stärken aber auch ihre Nachteile. Ein näherer Blick darauf macht das deutlich.

Botox – die konsequente Methode

Die Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A, dessen bekannteste Vertreter die Produkte Botox und Xeomin sind, hat vor allem die Faltenreduktion im oberen Gesichtsdrittel zum Ziel. Daneben kommt Botox auch bei absinkenden Augenbrauen, Falten unterhalb der Augen und Fältchen oberhalb des Nasenrückens zum Einsatz. Weitere Einsatzgebiete sind Falten am Mund und am Hals.

Die Faltenbehandlung mit Botox unterscheidet sich grundsätzlich von den beiden anderen Methoden Hyaluron und Eigenfett. Es erfolgt keine Aufpolsterung, sondern eine Verminderung der Aktivität der Muskeln, die für die Faltenbildung verantwortlich sind.

Das Botox wird in Form einer nur geringfügig schmerzhaften Injektion in den betroffenen Muskel eingebracht, und das in mehreren kleinen Depots, die nur wenige Millimeter voneinander entfernt nach einem vorher markierten Muster platziert werden.

Hyaluron – der natürliche Weg

Hyaluronsäure gehört zur Kategorie der Filler, also zu den Substanzen, die die Hautglättung durch Auffüllen des Gewebes unterhalb der Falte erzielen. Hyaluron ist von Natur aus bereits im Körper vorhanden – es stellt einen wichtigen Bestandteil des Bindegewebes dar.

Seine hautglättende Wirkung verdankt Hyaluron einer besonderen Eigenschaft: Es kann – relativ zu seiner Masse – enorme Mengen an Flüssigkeit speichern. Um das zu veranschaulichen: Ein Gramm Hyaluron kann bis zu sechs Liter Wasser aufnehmen.

Eigenfett – die sanfte Strategie

Die Methode, zur Faltenunterspritzung körpereigenes Fett zu verwenden, wird Lipofilling genannt. Das Verfahren ist sehr gut verträglich, erfordert aber vielfach einiges an Aufwand. Das Eigenfett wird zuerst dem Körper entnommen, z. Bsp. am Bauch, Po oder Oberschenkel, anschließend aufbereitet und gereinigt, so dass nur die reinen Fettzellen zum Einsatz kommen.

Lipofilling kommt neben der Faltenbehandlung auch zum Aufbau eingefallener Gesichtsbereiche zum Einsatz. Das Verfahren eignet sich für alle Faltentypen und auch für großflächige Problemzonen wie beispielsweise eingesunkene Narben. Ein beliebtes Einsatzgebiet für Eigenfett ist auch die Lippenunterspritzung.

Und was sagt der Experte?

Dr. Torsten Kantelhardt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie e. V, ist ein anerkannter Experte zu allen Fragen der Faltenbehandlung. Nach seiner Sichtweise sollte die Entscheidung über die ideale Methode der Faltenbehandlung nicht vom Hauttyp abhängig gemacht werden. “Viel wichtiger ist es, die Lokalisation und die Altersveränderungen zu betrachten”, sagt Dr. Kantelhardt.
Demnach sollte Botox vor allem bei mimischen Falten zum Einsatz kommen, wie sie durch die mimische Muskulatur entstehen. Solche Falten sind hauptsächlich im oberen Gesichtsdrittel zu finden, also bei Stirnfalten, Zornesfalten und Lachfalten. Botox eignet sich allerdings auch für die Behandlung von Falten am Dekolleté und am Hals.

“Hyaluronsäure ist das geeignete Mittel bei statischen, auf Schwerkraft beruhenden Falten”, rät Dr. Kantelhardt. Solche Falten entstehen durch Absinken des Gewebes, hauptsächlich bei Wangen–, Mundwinkel– und Nasolabialfalten.

Liegen tiefere Falten im Gesicht vor, möglicherweise auch Volumendefizite im Wangenbereich, empfiehlt Dr. Kantelhardt die Eigenfettbehandlung.

Die Vorteile der Botox-Behandlung sieht der Facharzt für Plastische u. Ästhetische Chirurgie vor allem in der präzisen Steuerbarkeit bei der Verringerung der mimischen Aktivität und in der Wiederholbarkeit, idealerweise alle sechs Monate. Auch gibt es bei richtiger Dosierung und Lokalisation keine bekannten Nebenwirkungen. Die Nachteile liegen im relativ späten Eintritt der Wirkung. Eine sichtbare Faltenreduzierung stellt sich erst nach einigen Wochen ein.

Hyaluron kennt laut Dr. Kantelhardt so gut wie keine Unverträglichkeiten. Als im Körper vorkommende Substanz ist der zugeführte Stoff wieder abbaubar und der Prozess reversibel, wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht. Die Hautglättung ist sofort sichtbar. Als Nachteile erwähnt Dr. Kantelhardt eventuelle Knötchenbildung sowie Rötungen, Blutergüsse und Schwellungen nach der Injektion, die einige Stunden anhalten können.

Zu den Vorteilen von Eigenfett zählt Dr. Kantelhardt die Verwendung eigenen Gewebes und die daraus erwachsende gute Verträglichkeit. Zu den Nachteilen zählt die notwendige Überfüllung mit länger anhaltenden Schwellungen, bis das Fett wieder abgebaut ist. Auch lässt sich das Behandlungsergebnis nur schwer vorhersehen.

Allen Behandlungsvarianten ist eines gemeinsam: Der erste Schritt sollte in jedem Fall ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem auf Faltenbehandlungen spezialisierten Facharzt sein.