Über Cosmeceuticals wird in letzter Zeit viel gesprochen und auch geschrieben. Doch was sind diese Produkte eigentlich genau? Wir wollen hier einmal näher beleuchten, was es mit dieser neuen Wortschöpfung auf sich hat. Und für welche Anwendungen die Cosmeceuticals zum Einsatz kommen.

Bei den Cosmeceuticals ist der Name auch Programm. Zusammensetzen tut sich das Wort aus dem englischen Begriff “cosmetics” – für Kosmetik – und “pharmaceuticals” – für Medikament.

Entwickelt wurde dieser Begriff von Professor Albert Kligmann, einem amerikanischen Dermatologen.

Im Deutschen dürfte man dies wohl ungefähr übersetzen mit dem Begriff “Kosmetikament”. Gemeint ist hier natürlich genau das, was das Wort schon aussagt. Es stellt eine Verbindung von Medizin und Kosmetik her und bringt Produkte hervor, die besonders der Hautgesundheit ihrer Kunden zuträglich sein sollen. Sie haben hochkonzentrierte Wirkstoffanteile und werden deshalb nur für bestimmte Hautthematiken gezielt eingesetzt.

Das hohe Wirkstoffpotential der Cosmeceuticals

Die neue Wortschöpfung “Cosmeceuticals” ist interessant und deshalb findet das Thema auch eine interessierte Öffentlichkeit. Aber besonders die Konzeption der Cosmeceuticals lässt uns deren Erfolg besser verstehen. Cosmeceuticals haben eine sehr hohe Konzentration an Wirkstoffen zu bieten, die gerade noch unterhalb der Grenze zum Arzneimittel verläuft. Deshalb haben sie einen besonders hohen Wirkstoffeffekt zu bieten.

Die Ergebnisse einer Behandlung mit Cosmeceuticals sind innerhalb sehr kurzer Zeit sichtbar und auch spürbar. Dies ist auch durch zahlreiche Produkttests und verschiedene wissenschaftliche Studien belegt.

Es gibt heute viele identifizierte und entwickelte Wirkstoffe, die nachweislich deutlich positive Einflüsse auf die physiologische und biochemische Hautgesundheit und ihre Regeneration haben.

Dabei sind insbesondere zu nennen: Vitamine, Antioxidanten, Phytohormone, Retinoide, Peptide und auch Stammzellensubstanzen aus Pflanzen. Ferner relevant sind essentielle Fettsäuren, kosmetikkonforme Arzneimittel und Spurenelemente.

Warum werden Cosmeceuticals immer beliebter

Die Produkte der Cosmeceuticals werden heute schon als zukunftsweisend für die Hautpflege bezeichnet. Meist in Form von Cremes und Konzentraten erhältlich, versprechen sie einen frischen und strahlenden Teint. Aufgrund der hohen Wirkstoffkonzentrationen ist es aber empfehlenswert, vor der Anwendung den Rat eines Apothekers oder Arztes einzuholen.

Cosmeceuticals sind also besonders hochwertige Kosmetikprodukte, die auf einer wissenschaftlichen Basis entstanden sind. Ihre Wirksamkeit ist in vielen Studien bereits nachgewiesen. Jedoch ranken sich um den Begriff Cosmeceuticals auch einige rechtliche Problematiken, die wir im Folgenden noch näher erläutern wollen.

Was sagt die gesetzliche Regelung?

Nach unseren Gesetzen wird der Begriff der Kosmetik auch dadurch definiert, dass diese keine physiologischen Veränderungen in unserer Haut bewirken dürfen. Die Definition ist vage und zieht dabei keine klaren Grenzen.

Bei den neuen Produktschöpfungen der Comeceuticals ist eine Anerkennung der Gesetzgebung auf EU-Ebene nicht gegeben. Deshalb zählen sie heute zu den Kosmetika.

Dies hat umfangreiche Auswirkungen auf die Testmethoden für neue Produkte, die Nachweisbarkeit von Begründungen für die Produktwirksamkeit und die Werbesprache, mit der diese Produkte beworben werden dürfen. Das macht die Abgrenzung zu rein kosmetischen Produkten aktuell recht schwierig.

Die Cosmeceutical-Produkte unterliegen nicht den Anforderungen des Arzneimittelgesetzes. Deshalb werden sie auch nicht kontrolliert und werden, wie bei normalen kosmetischen Produkten, auch nicht auf Irreführung des Verbrauchers hin überprüft. Damit ist der Begriff “Cosmeceuticals” vor allen Dingen ein vielversprechendes Marketingtool geworden.

Das bedeutet nicht, dass Cosmeceutical-Produkte generell unwirksam oder ein Fake sind. Es bedeutet aber auf jeden Fall, dass Konsumenten sehr kritisch bei der Auswahl der Produkte sein sollten. Marken, die Produkte unter dem Begriff Cosmeceuticals anbieten, haben diese nicht nachprüfbar auszuweisen auf ihre Wirksamkeit.

Gerne werden Cosmeceuticals unter dem Markennamen eines Arztes angeboten. Dies bedeutet aber erst einmal gar nichts. Auch hier kann einfach eine kosmetische Rezeptur dahinterstecken, die sich von normaler Kosmetika nicht unterscheidet.

Bei der Auslobung der Wirksamkeit unterliegen Cosmeceuticals den gleichen Regeln wie normale Kosmetik. So darf z. B. behauptet werden, dass ein Produkt Falten mildern kann, aber nicht, dass es diese verschwinden läßt. Dass Produkte das Aussehen verbessern, ist ein rein kosmetisches Versprechen und sehr vage. Echte medizinische Aussagen, wie z. B. Falten verschwinden zu lassen oder abnormale Pigmentierungen aufzulösen, sind hier nicht zu finden. Kosmetikprodukte werden im Allgemeinen sowieso nur auf ihre Fähigkeit, das Hautbild zu verbessern, getestet. Eine wirklich wissenschaftliche Bestätigung der Wirksamkeit findet nicht statt. In diesem Fall wären diese Produkte sofort als Medikamente zu deklarieren. Echte Cosmoceuticals sind jedoch sehr wirksam und helfen durchaus sehr effektiv bei Hautproblemen.

Was können echte Cosmeceuticals?

Echte Cosmeceuticals können im Gegensatz zu normaler Kosmetik auch in tiefere Hautschichten vordringen. Dort können Hautprozesse beeinflußt und beschleunigt werden, welche die Ursache von Hautproblemen bei der Entstehung angehen können. Eine normale Anti-Aging-Faltencreme kann eventuell durch enthaltene Silikone die Hautoberfläche kurzfristig aufpolstern, eine gute und echte cosmeceuticalische Creme kann aber auch in Zellschichten gelangen, die bei der Faltenentstehung ursächlich sind. In einer regelmässigen Anwendung können wirksame Produkte durchaus tiefenwirksam sein und damit akute Hautprobleme wirklich bekämpfen. Sie können auch gut vorbeugend wirken und die eigenen Barrieren der Haut gegen die schädlichen Einflüsse stärken.

Generell ist der Schwerpunkt der echten Cosmeceuticals in der Anti-Aging-Kosmetik zu finden.

Hier wirken sie bei der Bekämpfung von Alterungsanzeichen und durch UV-Strahlung bedingten Hautschäden. Ein weiterer Schwerpunkt sind Alters- und Pigmentflecken und tiefliegende Ursachen der Bildung von Pickeln, Mitessern und anderen Hautunreinheiten.

So geht man vor

Natürlich macht es Sinn, sich mit dieser neuen Kategorie und wahrscheinlich zukunftsweisenden Entwicklung der Hautpflege zu beschäftigen. Wer von seiner Kosmetik nicht nur kurzfristig sichtbare, sondern auch anhaltende Ergebnisse erwartet, sollte sich durchaus ernsthaft mit den Möglichkeiten der neuen Verbindung zwischen Medizin und Kosmetik beschäftigen.

Dies sollte allerdings eine gründliche Vorbereitung voraussetzen. Für eine eigene Hautanalyse empfiehlt sich auf jeden Fall ein Besuch bei einem Dermatologen oder einem Studio für ästhetische Hautpflege. Hier kann eine professionelle Hautanalyse erstellt werden, der Hauttyp bestimmt und ein passendes Hautpflegemodell entwickelt werden. Das verhindert falsche Anwendungen und verhilft zu einem abgestimmten Pflegekonzept.

Dies macht auch aus finanzieller Hinsicht Sinn. Die pharmazeutischen und hoch konzentrierten Wirkstoffe machen die Pflegeprodukte der Cosmeceuticals auch teurer als eine normale Hautpflege. Damit man nicht in die falschen Produkte investiert oder falschen Werbeversprechen zum Opfer fällt, sollte man sich an kompetenter Stelle beraten lassen. Dies hilft, im Dschungel falscher Werbeversprechen die wirklich interessanten, neuen Produkte zu finden und die richtige Auswahl für die eigenen Hautbedürfnisse zu finden.