Cyclical Skincare“ propagiert eine Hautpflege, die sich am weiblichen Zyklus orientiert. Denn die Gesichtshaut verändert sich mit dem veränderten Hormon- und damit Feuchtigkeitshaushalt. Was bedeutet das für den Beauty-Alltag? Und wie anders ist das Thema für die Haut?

Eigentlich ist es naheliegend: Der Hautzustand spiegelt den Hormonhaushalt des Körpers wider. Und der weibliche Menstruationszyklus ist geprägt von einem Wechselspiel der Hormone, der eine unterschiedliche Wirkung auf den Feuchtigkeitshaushalt, die Talgdrüsenproduktion und die Durchblutung der Haut hat. In Folge benötigt die Haut an verschiedenen Tagen eine unterschiedliche Pflege und manchmal auch keine. Damit folgt das Konzept einem Beauty-Trend, den immer mehr Dermatologen heute empfehlen: bei einem bestimmten Hautzustand auf die Pflege mit reichhaltigen Cremes zu verzichten und nur bei einem wirklichen Bedarf die Haut von außen zu pflegen. Zudem reiht sich Cyclical Skincare in die Lifestyle-Philosophie des „Cyclical Livings“ ein – ein selbstbewusstes Leben mit dem Zyklus, mit dem richtigen Gefühl, sich Ruhe zu gönnen oder Sport zu treiben.

Zu wenig, rosig, zu viel

Der weibliche Zyklus dauert durchschnittlich 28 Tage und wird in drei bis vier Phasen unterteilt, in denen der Pegel an Östrogen und Progesteron steigt und sinkt. In der ersten Phase von Tag eins bis etwa Tag fünf, also während der tatsächlichen Periode, ist der Hormonspiegel sehr niedrig, das Gemüt eher müde – und die Haut trocken, matt und leicht irritierbar. Viel trinken und eine feuchtigkeitsspendende, milde Creme verwenden, gehören hier zu den besten Pflegetipps. Ab Tag sechs bis Tag 14 folgt die rosige Follikelphase. Der Östrogenspiegel steigt immer weiter an, sodass die Haut mit allen Stoffen gut versorgt wird und frisch wie strahlend ist. Eine Hautpflege braucht es in dieser Zeit nicht, schon gar keine fettige, Poren verstopfende Creme – erst recht nicht ab Tag 13 bis 18, wenn das Blut den höchsten Östrogenwert plus eine extra Dosis Testosteron erreicht. Die Gesichtshaut strahlt und speichert ausreichend Feuchtigkeit.

Bei der letzten Phase, der Luteal- oder Gelbkörperphase vom Eisprung bis zur Periode, ist der Östrogenspiegel mäßig hoch und die Produktion von Progesteron erreicht ihren Höhepunkt. Dies sorgt für ein stärkeres Bindegewebe, aber auch für eine höhere Talgdrüsenaktivität mit einer öligen, zu Pickel neigenden Haut. Wichtig ist nun eine gründliche Reinigung, vielleicht auch ein Peeling.

Die Kosmetik bietet mittlerweile auch zyklusorientierte Hautpflegeprogramme an. Dermatologen empfehlen allerdings, nicht zu häufig zwischen den Produkten zu wechseln. Weniger ist an manchen Tagen mehr – das sollte vor allem die Botschaft von Cyclical Skincare sein. Und einfach dem Gefühl des Körpers folgen.