So viele neue Cremes und Seren, die mit dem Versprechen locken, unsere Fältchen zu glätten. Wer soll denn da den Überblick behalten?
Bio-Botox gegen Mimikfältchen
„Kind, zieh die Stirn nicht so kraus, das gibt später mal Falten“, hat uns schon unsere Mutter gewarnt. Leider hatte sie Recht! Eine starke Gesichtsmimik führt zu unschönen Fältchen. Zum Glück gibt es auch jenseits der klassischen Botox-Behandlung Hilfe: Spilanthol heißt z.B. ein Extrakt aus Parakresse, der eine botoxähnliche Wirkung hat und die Zornesfältchen ganz ohne schmerzhafte Piekserei glättet. Er wirkt dabei wie ein Lokalanästhetikum und reduziert die Muskelkontraktionen der Gesichtszüge. Ob Zornesfalte oder Blinzelfältchen-Alarm – die entsprechenden Partien entspannen sich sichtbar. Der Wirkstoff sollte dabei zweimal täglich aufgetragen und in die Fältchen einmassiert werden.
Antioxidantien – der ACE-Cocktail für glattere Haut
Antioxidantien sind bewährte Radikalfänger und wenden Zellschäden durch oxidativen Stress ab. Zu den wichtigsten Antioxidantien gehören die Vitamine A, C und E – es lohnt sich, die Haut mit Vitamincremes zu pflegen. Vitamin A, Retinol genannt, zählt zu den wichtigsten und am besten erforschten Wirkstoffen gegen Fältchen. Es stimuliert den Bindegewebsstoffwechsel, regt die Bildung von neuem Kollagen und Elastin an und hilft der Haut Feuchtigkeit zu speichern. Zusätzlich beschleunigt es die Zellteilung und macht die oberste Hautschicht widerstandsfähiger. Der Teint wirkt regelmäßiger, glatter und Pigmentflecken werden sanft aufgehellt. Von der Verfeinerung des Hautbildes profitiert aber nicht nur reife, sondern auch fettige und unreine Haut. In Kosmetika kommen Vitamin A-Cremes und Vitamin A-Varianten zum Einsatz.
Vitamin C kurbelt die Kollagenproduktion der Haut an und lässt Wunden schneller heilen. Außerdem ist das Beauty-Vitamin ein unschlagbarer Radikal-Fänger: Es schützt die Haut vor freien Sauerstoffradikalen, die durch zu viel Sonne, Rauch oder Umweltgifte entstehen. Vitamin E (Trocopherol) ist ebenfalls ein Power-Antioxidans und kann die Haut von außen vor freien Radikalen schützen – und damit vor vorzeitiger Hautalterung. Das Beauty-Vitamin leistet aber noch mehr: Es regeneriert die Haut, fördert die Zellneubildung, bindet Feuchtigkeit und hilft Trockenheitsfältchen auszubügeln. Zusätzlich wirkt es entzündungshemmend und hat sogar noch einen leichten UV-Schutz.
Mikroalgen – die Fältchen-Spezialisten
Mikroalgen sind tief im Meer zu Hause und gelten als kleine Wirkstoffwunder, weil sie das Energielevel unserer Zellen steigern, die Zellatmung anregen und den Teint vor oxidativem Stress durch Umwelteinflüsse schützen. Dabei stecken sie voller Vitamine, Proteine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die unserer Haut guttun. Astaxanthin heißt z.B. ein besonders wertvolles Carotinoid. Das natürliche Antioxidans gilt als eines der stärksten der Welt und soll bis zu 1000-mal besser als das bewährte Coenzym Q 10 wirken. Es schützt das Kollagen in der Haut vor Schädigung durch freie Radikale und hemmt zusätzlich Kollagen abbauende Enzyme, die bei Stress freigesetzt werden. So wirkt es gleich doppelt gegen Fältchen. Was Algen-Extrakte in Cremes und Seren besonders wirksam macht: Ihr pH-Wert ähnelt dem leicht sauren unserer Haut (pH 5,5). Deshalb können die Wirkstoffe besonders gut aufgenommen werden und in tiefere Hautschichten vordringen.
UV-Schutz – Sonnenschirm für die Hautzellen
Achtzig Prozent der sichtbaren Hautalterung entstehen durch äußere Umwelteinflüsse – und die größte Rolle spielen dabei UV-Strahlen. Sie dringen tief ins Bindegewebe, schädigen das Erbgut unserer Zellen und tragen so zum Abbau des Bindegewebes bei. Schützen können wir uns mit Tagescremes mit UV-Filtern. Wichtig dabei ist, dass neben UVB-Filtern auch ein ausreichender UVA-Schutz in ihnen steckt. Noch besser, wenn die Hautpflege gleich noch einen Infrarotschutz enthält. Denn auch kurzwellige Infrarotstrahlung greift die Hautzellen an und kann vorzeitige Hautalterung verursachen. Und – ganz wichtig: Damit der angegebene Lichtschutz auch seine volle Wirkung entfalten kann, sollten wir beim Auftragen nicht zu sparsam sein. Empfohlen werden zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut. Das entspricht etwa einem Drittel Teelöffel für das Gesicht.
Glykolsäure – Frische für den Teint
Die natürliche Beauty-Säure zählt zu den Fruchtsäuren (Alpha-Hydroxy-Säuren, kurz AHAs) und steckt in Zuckerrüben und Zuckerrohr. Wegen ihrer kleinen Molekülgröße kann sie bis in tiefere Bereiche der Oberhaut vordringen – und dort ihren verjüngenden Effekt entfalten. Sie lockert die Kittsubstanzen zwischen den Hornzellen und löst graue Hornschüppchen von der Hautoberfläche. Der Teint wirkt frischer und feiner, Knitterfältchen ebener. Hoch dosiert kommt Glykolsäure als chemisches Peeling bei Hautärzten zum Einsatz. Dort mildert sie Sonnenschäden, Falten und Akne-Narben. Schwächer konzentriert wird sie in Anti-Age-Cremes oder Seren eingesetzt. Hier verfeinert die Zuckersäure die Poren, reduziert die Dicke der Hornschicht und erhöht den Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Zusätzlich regt sie die Hauterneuerung an und schenkt uns so ein straffes, glattes Hautbild.
Bitte nachmachen!
Neben der richtigen Pflege spielen auch gesunde Ernährung und ein stressfreier Lebenswandel eine entscheidende Rolle beim Jungbleiben. Hier ein paar gute Gewohnheiten, die wir dringend nachmachen sollten.
- Den Glimmstengel ausdrücken
Schon mit einem Zug an einer Zigarette, inhalieren wir bis zu 100 Billionen schädlicher Radikale, die unsere Zellen alt aussehen lassen: Vor allem Nikotin lässt unsere Haut vorzeitig altern, verengt die Blutgefäße und wirkt sich negativ auf den Sauerstoffgehalt des Blutes aus, was zu einer Unterversorgung der Zellen führt. - Schöner schlafen
Wer schläft sündigt nicht – und wird außerdem mit jünger aussehender Haut belohnt. Im Schlaf regenerieren sich unsere Zellen, die Haut erneuert sich und das Immunsystem erzeugt neue Abwehrzellen. Außerdem produziert der Körper beim Schlafen Wachstumshormone, die ganz natürlich das Alter verlangsamen. Und da die Haut nachts mit der Regeneration und dem Kollagenaufbau beschäftigt ist, machen Anti-Aging-Pflegeprodukte jetzt besonders viel Sinn. Natürlich lindert gesunder Schlaf auch Stress – der das biologische Altern beschleunigen kann.
Ideal für schöne Haut sind sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht. - Reichlich trinken
Nicht vergessen: Mindestens zwei Liter Wasser (also etwa zehn Gläser) sollten wir am Tag trinken, um die Haut von innen zu durchfeuchten. So bleibt der Teint rein und behält seine Elastizität. - Gesünder essen
Schon gewusst? Wer seinen Tagesverbrauch an Kalorien um 50 Prozent reduziert, altert langsamer. Gute Anti Aging Wirkstoffe stecken dabei z.B. in Obst und Gemüse, fettem Fisch (Makrele, Lachs, Hering, Thunfisch), Leinöl, Rapsöl, Walnussöl, Nüssen, Wild (Reh, Hirsch, Wildschwein) und Gewürzen wie Kurkuma, Ingwer, Salbei, Rosmarin. Nicht so gut: Schweinefleisch, Sonnenblumenöl, Weißmehl, Kuchen, Süßigkeiten, fettes Fleisch, Wurst, kandierte Früchte, Limonaden und Kochsalz in größeren Mengen. Auch Zucker in Nahrung macht alt, weil die Zuckermoleküle das Eiweiß im Körper zu steifen Gebilden vernetzen und unelastischer machen, was wiederum Falten fördert. - Stress abbauen
Chronisch gehetzte Workaholics altern schneller. Das belegen medizinische Tests. Da wir unseren turbulenten Alltag aber nicht wirklich ändern können, ist es wichtig, sich in der Freizeit der Stressbewältigung zu widmen. Ob Yoga, Meditation oder autogenes Training das Richtige dabei ist, sollte jeder für sich selbst herausfinden. Das einfachste Rezept gegen Stress: Öfters das tun, worauf man wirklich Lust hat. Das macht zufriedener und diese kleinen Glücksmomente helfen der Seele beim Auftanken. - Fit werden
Sport ist Mord? Von wegen! Das tägliche Workout reduziert Stress und sorgt für einen rosigen Teint. Dabei sollten wir nicht nur auf die Fettverbrennung achten, sondern auch durch Gerätetraining mit Gewichten die Muckis stählen. Denn, wer rechtzeitig mit dem Aufbau der Muskulatur beginnt, darf sich lange über straffe Haut an Armen, Bauch. Beinen und Po freuen.Text: beautypress