Sind Falten immer ein unausweichliches Zeichen der Zeit oder können es auch unsere alltäglichen Gewohnheiten im Umgang mit Kosmetikprodukten sein, die diese kleinen Linien und Furchen früher als nötig erscheinen lassen? Falten durch Kosmetikfehler spielen tatsächlich eine Rolle und wer sie kennt und vermeidet, erhält sich länger ein jugendliches und frisches Aussehen.

Wie entstehen Falten eigentlich?

Kosmetikfehler sind viel leichter zu vermeiden, wenn ein Bewusstsein darüber vorhanden ist, wie Falten überhaupt entstehen. Neben der Struktur des Bindegewebes, sind es ein Rückgang der Eiweiße Kollagen und Elastin sowie nachlassende Feuchtigkeit der Haut, die zur Faltenbildung beitragen.

Nimmt die Produktion von Kollagen und Elastin ab oder ist sie gestört, speichert die Haut weniger Flüssigkeit und die Struktur des Bindegewebes verändert sich nachteilig. Das können natürliche Alterungsprozesse sein oder falsche Kosmetik, die das empfindliche Gleichgewicht der Haut stören.

Diese Kosmetikfehler besser vermeiden

Unter Kosmetik fallen alle Maßnahmen und Produkte von der Gesichtsreinigung, der manuellen Gesichtspflege, Cremes, Lotionen, Make-up und weitere Substanzen, mit denen wir unser Gesicht pflegen wollen.

Make-up:

Beim Make-up können zwei Kosmetikfehler Falten begünstigen. Der eine ist der übermäßige Gebrauch von abdeckenden Cremes, Pudern und anderen Make-up-Bestandteilen. Die Haut muss atmen können, um sich selbst reinigen und frisch erhalten zu können.

Schlafen mit Make-up ist der zweite Kosmetikfehler. Bleibt die verschönernde Schicht über Nacht auf dem Gesicht, kann sich die Haut nicht regenerieren. Poren verstopfen und oxidative Stressreaktionen fördern Falten.

Falsche oder billige Kosmetik:

Egal, ob Cremes, Waschlotionen, Peelings oder Make-up, Produkte mit harten Chemikalien wie Alkohol, Parabenen und synthetischen Duftstoffen trocknen die Haut aus und schwächen damit ihre natürliche Barrierefunktion. Deshalb lieber zu Produkten mit nachweislich hochwertigen und natürlichen Pflegesubstanzen greifen.

Übermäßiges Peeling:

Ein Peeling pro Woche reicht, bei manchen Hauttypen kann auch ein Peeling alle 14 Tage völlig ausreichend sein, um alte abgestorbene Hautzellen oder Verhärtungen zu entfernen. Wer öfter peelt riskiert das Abschälen der oberen Hautschichten und damit eine höhere Anfälligkeit für Umweltschäden, Infekte, Austrocknen und vorzeitige Hautalterung. Neben der Anzahl der Peelings pro Woche spielen die Produktqualität und die Intensität der Reibung eine wichtige Rolle. No-Gos sind Peelings mit synthetischen Peeling-Partikeln oder Mikroplastik sowie zu hartes Reiben. Stattdessen beim Peeling lieber zu sanften Naturprodukten oder einem milden Enzympeeling greifen.

Falscher Sonnenschutz:

Ach, wie schön ist im Frühling oder Herbst ein Gesichts-Sonnenbad – doch was viele übersehen ist, dass die Sonne im Frühling schon ausreichend Kraft hat, um die empfindliche Gesichtshaut zu schädigen. Wenn im Herbst die letzten warmen Sonnentage zum Gesicht-Bräunen einladen, gilt dasselbe: Auch wenn die Temperaturen kühl erscheinen, so hat die pure Sonne auf dem Gesicht doch eine Kraft, die nicht unterschätzt werden darf. Die UV-Strahlung trocknet die Haut nicht nur aus. Sie dringt bis in die unteren Hautschichten vor und kann dort über Zellschädigungen vorzeitige Hautalterung und Falten begünstigen.

Deswegen immer einen passenden UV-Schutz auftragen und auch hier auf Qualitätsprodukte und spezielle Gesichts-Sonnencremes achten.

Der individuelle Hauttyp:

Jeder Hauttyp hat unterschiedliche Ansprüche an Pflegeprodukte. Wer Probleme mit der Haut oder den richtigen Pflegemitteln hat, tut sich mit einer Beratung bei einem Kosmetiker oder einer Kosmetikerin einen Gefallen. Diese Fachkräfte bestimmen den Hauttyp und geben Tipps zur richtigen Pflege.

Zu viel Pflege:

Im Großen und Ganzen ist unsere Haut ein sich selbst reinigendes und pflegendes Organ. Sie braucht bei unseren Lebensbedingungen, die häufig Stress, eine minderwertige Ernährung, Schlafmangel, Umweltreize oder hormonelle Störungen mit sich bringen, etwas Unterstützung – doch bitte nicht zu viel!

Die meisten Cremes und Kosmetika enthalten Substanzen, die natürlich nicht in der Haut vorkommen. Zu viel davon irritiert den Hautstoffwechsel und die Haut kann bei der Über-Pflege ihre natürlichen Reinigungs- und Aufbauprozesse irgendwann einstellen. Als Folge trocknet sie aus, es bilden sich Pickel, gerötete Stellen und unter Umständen auch Falten.

Häufiger Wechsel von Hautpflegeprodukten:

Die Haut gewöhnt sich an bestimmte Substanzen, die wir ihr regelmäßig zuführen. Der Hautstoffwechsel stellt sich darauf ein und bleiben diese dann aus oder werden die pflegenden Substanzen häufig gewechselt, können Irritationen und vorzeitige Alterungserscheinungen auftauchen.

Manuelle Hautpflege:

Auch Gesichtsyoga, Massagen oder die Behandlung des Gesichts mit manuellen Techniken wie Lymphdrainagen gehören zu den kosmetischen Maßnahmen. Grundsätzlich sind solche Techniken gut, doch auch sie sollten nicht übertrieben werden. Zu viel Druck und Reibung auf dem Gesicht kann der Haut mehr schaden als nützen.

Haltbarkeit der Kosmetikprodukte:

Bei den Kosmetikfehlern in Bezug auf Hautalterung und Falten dürfen wir minderwertige oder abgelaufene Produkte nicht außer Acht lassen. Steht hier noch ein Töpfchen von einer Creme, die seit Monaten geöffnet, aber nicht aufgebraucht ist, empfiehlt es sich, das Produkt zu entsorgen, statt damit die Haut zu pflegen. Ähnlich ist es bei Probepackungen, die möglicherweise schon Monate oder Jahre zu Hause herumliegen.