Machen wir uns nichts vor, es sind meist nicht wir Fashion-Fans selbst, die die neuesten Modetrends bestimmen. Designer und die mächtige Industrie, die hinter ihnen stehen, entscheiden, was modebewusste Menschen in den kommenden Saisons tragen werden. In der Lebensmittelindustrie läuft das im Prinzip nicht anders. Was im nächsten Jahr auf den Speisekarten und in den Supermarktregalen zu finden sein wird, steht längst fest. Welche Geschmacksrichtungen werden im Vordergrund stehen? Was wird auf unseren Tellern landen und mit welchen Drinks werden wir anstoßen? Wir haben die fünf wichtigsten Food-Trends 2023 identifiziert.
Fleischlose Freude
Viele haben längst begonnen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Die Zahl der Menschen, die sich als “vegan” bezeichnet, ist in den vergangenen drei Jahren weltweit um 600 % gestiegen.
Vor allem die Millenials setzen sich damit auseinander, wie sich der Verzehr von Fleisch auf die Umwelt auswirkt und wie mit den Tieren umgegangen wird, sie entschließen sich immer häufiger bewusst für den Verzicht auf tierische Produkte. Diesen wichtigen Markt will die Lebensmittelindustrie bedienen.
Heißt: An Fleisch auf pflanzlicher Basis, veganen Käsesorten, pflanzlicher Milch & Co. kommt 2023 niemand vorbei.
Der große Newcomer im neuen Jahr: pflanzliche Alternativen für Meeresfrüchte und Fisch, die vom Original aus dem Ozean kaum zu unterscheiden sind.
Die Kartoffel erobert das Milchregal
Über Generationen hinweg war klar: für Milch werden Tiere gemolken. Aus Verträglichkeits- oder ethischen Gründen wurden in den vergangenen Jahren dann pflanzliche Milchprodukte immer populärer. Milch aus Soja, Mandel, Hafer, Kokos und Co. gibt es inzwischen fast überall.
Von Kartoffelmilch allerdings hat hierzulande noch kaum jemand etwas gehört. Das wird sich 2023 ändern. Sie ist fett- und zuckerarm, enthält kein Cholesterin, dafür aber jede Menge Calcium, ist gut verträglich und nach Kartoffeln schmeckt der Cappuccino damit natürlich auch nicht.
Abfallfreies Kochen
Es ist kein Geheimnis, dass in Restaurants und auch der heimischen Küche eine Menge Lebensmittelabfälle anfallen. Angesichts der Tatsache, dass die natürlichen Ressourcen und die Lebensmittelvorräte immer knapper – und die Preise immer teurer werden, wird Verschwendung 2023 (hoffentlich) verschwinden.
Der „Nose to Tail“-Trend – möglichst alle Komponenten eines Tieres zu verarbeiten – war der Vorreiter. Die Food-Trends 2023 heißen bei Pflanzen „vom Blatt zur Wurzel“ und bei Fisch „von der Gräte bis zur Flosse“.
Juhu Yuzu
Yuzu ist eine asiatische Frucht, die vor allem in China, Japan und Korea vorkommt und ihren Siegeszug um die Welt bereits begonnen hat. Allein im Jahr 2021 hat die Zitrusfrucht einen Zuwachs von 49 % bei Google-Suchanfragen jenseits von Asien verzeichnet.
Mit ihrem einmalig erfrischend, pikanten Geschmack wird Yuzu 2023 DAS Trend-Aroma für Eis und Kuchen ebenso wie für herzhafte Gerichte wie Curry & Co. Und das Beste: Yuzu enthält dreimal so viel Vitamin C wie eine Zitrone, was sie zu einem echten Superfood macht.
Cocktails ohne Kater
Die Zeiten, in denen sich die Menschen rund um die Uhr mit Alkohol volllaufen ließen, sind vorbei. Die Trinkgewohnheiten haben sich geändert. Die Absatzzahlen von alkoholfreien Bieren und Cocktails steigen kontinuierlich.
Die Industrie wird 2023 weiter experimentieren, um neue alkoholfreie Biere, Gins und andere Spirituosen-Alternativen auf den Markt zu bringen. Sogenannte Mocktails (die alkoholfreie Variante von Cocktails) dürfen in keiner Bar mehr fehlen. Ein Unterschied wird kaum noch festzustellen sein. Außer am nächsten Morgen, wenn man ohne Kater aufwacht. Prost Neujahr!