Hanf haftet eisern das Cannabis-Image an. Schade, denn in der Pflanze steckt so viel mehr, und manche sehen im Hanf sogar das Zeug zum neuen Aloe Vera. Die feuchtigkeitsspendende Fähigkeit in der Hanfkosmetik ist dabei nur ein Teil aus einem großen Strauß an Hautpflege-Kompetenzen.
Wirkstoff Cannabidiol in der Hanfkosmetik
Von der Schönheit berauscht werden? So marketing-spannend das für manche klingen mag, die Wahrheit ist weitaus solider. Denn bei der Hautpflege findet nur Nutzhanf Anwendung, zumindest ist in Deutschland nichts anderes erlaubt. Und Nutzhanf enthält fast kaum den berauschenden Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol). Vielmehr geht es um das Cannabidiol (CBD) im Hanf, das vor allem als Hanföl verwendet wird und vielfältigen Einsatz in Cremes, Lotions, Körperölen, Shampoos, Seifen, Lippenbalsamen oder sogar in Babypflege findet. In dieser Form entfaltet es einen Strauß an Wirkungsweisen für scheinbar jede Lebenslage der Haut. So liefert Cannabidiol eine Menge Antioxidantien, die die Zellen bekanntermaßen vor den Effekten freier Radikale schützen und damit dem Abbau von körpereigenem Kollagen entgegenwirken. Zudem pflegt CBD trockene und strapazierte Haut, indem die enthaltenen Gamma-Linolensäuren die Zellerneuerung unterstützen und für eine schnelle Regulierung von strapazierter Haut oder sogar von Wunden sorgen. Lippen zum Beispiel bleiben lange geschmeidig und feucht.
Die in Nutzhanf enthaltenen, ungesättigten Omega-Fettsäuren spenden wiederum in Lotionen eine Menge Feuchtigkeit – und tragen auch deshalb und darüber hinaus als Speiseöl, gewonnen aus den Samen des Nutzhanfs, zu einer gesunden Ernährung bei.
Auch bei Akne und Schuppenflechte
In der Heilkunde und Kosmetik hat sich Cannabidiol vor allem aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften einen wirksamen Ruf erarbeitet. Entsprechend findet es häufig in Akne-Produkten, zum Beispiel kombiniert mit Zink, Bisabolol oder Dexpanthenol, Anwendung und bremst zugleich die Überproduktion von Talg. Bei Schuppenflechte wirkt CBD positiv auf das Immunsystem und kann in Körpersalben, Shampoos und Spülungen die Ausbreitung von Zellen hemmen. Bei Neurodermitis sorgen neben dem Cannabidiol auch die schon erwähnten feuchtigkeitsspendenden und hautberuhigenden Inhaltsstoffe des Hanfsamenöls für Linderung.
Hanf ist also ein flexibler Allrounder, und sein Cannabidiol für alle Hauttypen geeignet – je mehr CBD ein Pflegeprodukt enthält, umso effektiver ist es sogar. Häufig wird Cannabidiol mit Teebaumöl, das die Wirksamkeit fördert, oder mit Sheabutter kombiniert. Hinzu kommen Minze, Rosmarin, Ringelblume, Süßholzwurzelextrakte oder Lavendel. Letzteres kann beruhigend und entspannend auf der Haut wirken, während Rosmarin eher die Durchblutung anregt. Für eine bestimmte Stimmung sorgen in diesen Fällen also eher die beigefügten Extrakte und nicht der Hanf.