Es sind nur zwei Quadratmeter, die uns vor der Außenwelt schützen, aber diese sind besonders wichtig für unseren Körper: Unsere Haut ist Abwehr, Attraktivitätsmerkmal und Spiegel der Seele zugleich. Um ihre vielfältigen Funktionen wahrzunehmen, bedarf es der richtigen Hautpflege, wobei auch die Texturen von Cremes, Salben oder Ölen eine große Rolle spielen. Eine feuchtigkeitsarme oder trockene Haut freut sich über eine reichhaltige Creme, während fettige Haut mit einer Gelstruktur besser klarkommt.
Hautpflege der normalen Haut
Unter dem Begriff „normale Haut“ versteht man einen gesunden, pflegeleichten Hauttyp mit ausgeglichenem Hautbild. Sie ist feinporig, gut durchblutet und fühlt sich zart an. Normale Haut sieht rosig aus, reagiert nicht überempfindlich, hat keine Unreinheiten, darf aber in der T-Zone leicht fettig sein.
In den meisten Fällen ist hier auch die Hautpflege unkompliziert: Je nach Vorlieben kann zu einer Reinigungsmilch, einem Schaum oder einer wöchentlichen Peelingmaske gegriffen werden. Auch bei der Wahl der Tages- und Nachtcreme ist (fast) alles erlaubt: Von reichhaltigen Anti-Aging-Cremes und Ölen bis hin zu leichter Tagespflege.
Pflege der trockenen Haut
Als „trocken“ oder „feuchtigkeitsarm“ bezeichnet man die Hauttypen, die weniger Talg produzieren. Die Folge dessen ist ein Lipidmangel und ein erhöhter Feuchtigkeitsverlust der Haut. Dadurch kann die hauteigene Schutzbarriere beeinträchtig werden und es entstehen schneller Fältchen.
Im Alter wird die reife Haut durch physiologische Veränderungen zudem automatisch trockener: Der Zell-Stoffwechsel verlangsamt sich, die Feuchtigkeit kann nicht mehr so gut gebunden werden und die Elastizität lässt nach.
Ist die Haut nur leicht trocken oder feuchtigkeitsarm, kann sie spannen oder sich rau anfühlen. Sehr trockene Haut hingegen ist schon stellenweise schuppig, leidet unter intensiveren Spannungsgefühlen und manchmal auch Juckreiz. An bestimmten Körperregionen wie Knien, Füßen oder Ellenbogen kann es zu Rissen, Schwielen oder Schuppungen kommen.
Hier darf gerne auf reichhaltige und vor allem rückfettende Produkte zurückgegriffen werden, z.B. wertvollen Pflegeölen wie Jojoba- oder Mandelöl sowie Produkten mit Shea- oder Kakaobutter. Zur Reinigung eignen sich sanfte Milchlotionen und alkoholfreies Gesichtswasser.
Hautpflege bei fettiger Haut
Beim fettigen Hauttyp wird verstärkt Talg gebildet, was verschiedene Auslöser haben kann, wie z.B. hormonelle Veränderungen, Medikamente, Stress oder unpassende Pflegeprodukte oder Kosmetika, aber auch genetische Faktoren.
Fettige Haut hat deutlich vergrößerte, sichtbare Poren und glänzt. Oft ist die Haut dicker, aber blass – dadurch sind Blutgefäße nicht erkennbar. Leider neigt fettige Haut auch häufig zu Mitessern oder Akne, indem Talgdrüsen verstopfen.
Das wichtigste bei fettiger Haut ist eine gründliche Reinigung vor dem Schlafengehen und gegebenenfalls auch morgens. Hier dürfen gerne Reinigungsprodukte mit Alkohol verwendet werden, damit der Glanz verschwindet und sich die Poren verfeinern. Eine Kombination aus Reinigungsschaum und antibakteriellem Gesichts-Tonic ist die perfekte Basis.
Die Pflege darf bei fettiger Haut auf keinen Fall zu reichhaltig sein – das sorgt eher für irritierte Haut mit Rötungen oder Unreinheiten. Am besten eigenen sich leichte Gel-Konsistenzen mit sebum-regulierenden Inhaltsstoffen.
Pflege der Mischhaut
Wie der Name schon sagt, ist dieser Hauttyp eine Mischform – und zwar aus normal bis trockener Haut an den Wangen und fettiger Haut in der so genannten T-Zone. Das heißt, Stirn, Nase und Kinn sind fettig, weisen vergrößerte Poren oder sogar Unreinheiten auf, während die Wangenpartie tendenziell feuchtigkeitsarm ist. Bei diesem Hauttyp produziert die Haut in der T-Zone vermehrt Talg und im Wangenbereich zu wenig.
Bei einer ausgeprägten Mischhaut wäre es perfekt, unterschiedliche Produkte für die unterschiedlichen Regionen anzuwenden – also zum Beispiel ein Gel für die T-Zone und etwas Reichhaltigeres für die trockenen Partien. Für leichte Mischhauttypen gibt es Kombiprodukte, die nicht zu adstringierend und nicht zu reichhaltig sind und daher idealerweise auf beide Pflegebedürfnisse eingehen können. Ein wöchentliches, mildes Peeling oder eine dem Hauttyp angepasste Maske bringt die Mischhaut wieder zum Strahlen. Achtung: Wenn die Mischhaut zu Empfindlichkeitsreaktionen neigt, besser auf Alkohol in den Reinigungsprodukten verzichten.
Pflege der überempfindlichen Haut
Nicht nur empfindlich, sondern auch lipidarm: Sehr häufig neigt sensible Haut zu Trockenheit. Durch den Lipidmangel kann die Hautbarriere nicht aufrecht erhalten werden, und die Haut reagiert noch schneller auf Belastungen. Es kommt zu Überreaktionen, z.B. auf klimatische Veränderungen, Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten oder UV-Strahlen, aber auch auf Stress oder Wut, auf scharf gewürztes Essen oder hartes Wasser.
Symptome sensibler oder überempfindlicher Haut sind Rötungen, Ekzeme oder Unreinheiten. Wenn sich noch Juckreiz oder Brennen dazu gesellt oder die Haut zu Entzündungen oder extremen Rötungen neigt, sollte man einen Dermatologen aufsuchen und abklären lassen, ob es sich nicht um eine Hautkrankheit wie Neurodermitis oder Couperose handelt.
Greifen Sie zu Produkten mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen. Nicht nur synthetische Bestandteile können empfindliche Haut reizen, auch ätherische Öle können zu Überreaktionen führen. Eine hautberuhigende Basispflege und milde Reinigungsprodukte, z.B. mit Thermalwasser, können Entzündungen sowie Rötungen lindern und sorgen für einen sanften Aufbau des Hydrolipidmantels.
Text: medicalpress