Rosacea, auch Gesichtsrose, Rosenfinne oder Couperose genannt, ist eine chronische, entzündliche Erkrankung von Gefäßen und Talgdrüsen des Gesichts. Anders als Akne tritt Rosacea meist erst nach dem 30. Lebensjahr auf, wird aber oft mit deren Hautbild verwechselt. Alleine in Deutschland sind ca. vier Millionen Menschen davon betroffen, vor allem Menschen mit heller Haut und blauen Augen – und Frauen häufiger als Männer.

Rosacea ist weder schmerzhaft noch ansteckend. Dennoch ist sie für viele Betroffene aufgrund der optischen Hautveränderungen psychisch stark belastend. Während die Flushs im Anfangsstadium noch kurzzeitig sind, folgen in späteren Stadien flächige Rötungen der Wangen (Erytheme), Entzündungen, Eiterbläschen, Knötchen und Pusteln. Vielfach sind geweitete rote Äderchen sichtbar (Teleangiektasien). Im Spätstadium kann dies bis zur Knollennase (Rhinophym) führen. Typisch für die Hautkrankheit ist der schubweise Verlauf: Phasen von leicht unreiner Haut wechseln sich ab mit kleinen Pickelchen und Pusteln.

Was löst Rosacea aus?

Bisher war man nicht sicher über die auslösenden Ursachen, außer dass es sich um multifaktorielle Auslöser handelt. Neben einer genetischen Prädisposition für Gefäßschwäche wurde eine Vielzahl von Umweltfaktoren und andere Einflüsse verantwortlich gemacht: UV-Licht, psychischer Stress, hormonelle und vaskuläre Faktoren sowie hoher Blutdruck können Rosacea hervorrufen oder verschlechtern.

Studien zeigten, dass angeborene Immunitätsstörungen verantwortlich sind für die vaskulären und entzündlichen Veränderungen bei Rosacea. Bereits 1930 schlug der Mediziner Ayres bestimmte Haartalgmilben als mögliche Ursache vor. Tatsächlich kommen diese auf der Haut von Rosacea-Patienten auch häufiger vor als bei gesunden Probanden. Als Auslöser diskutiert werden ebenfalls Darmbakterien (Heliobacter Pylori), endokrine Stoffwechselstörungen, Vitaminmangel oder Seborrhoe. Zu Bakterien im Dünndarm wurde 2008 eine Studie durchgeführt, die bei 50 Prozent der Rosacea-Patienten eine erhöhte Bakterienanzahl nachwies. Die Bakterien wurden antibiotisch behandelt und auf ein gesundes Maß gesenkt. Daraufhin verschwand bei einem Großteil der Behandelten die Rosacea komplett, auch auf längere Zeit. Bei einigen Rosacea-Patienten kann sich die entzündliche Krankheit auch im Augenbereich fortsetzen.

Therapie

Vor allem muss eine Abgrenzung von Akne, perioraler Dermatitis und polymorpher Lichtdermatose stattfinden. Da die Rosacea-Haut extrem reizbar und empfindlich ist, sollte sie nur mit angepassten Mitteln gereinigt und gepflegt werden. Ein konsequenter Lichtschutz verringert die Gefahr durch UV-Strahlung.

Bei starker Rosacea werden topische und systemische Arzneimittel kombiniert. In späten Stadien sind auch chirurgische Eingriffe (Dermabrasion) und Laserbehandlungen möglich, um Teleangiektasen und Erytheme zu verbessern.

 

Quellen:

AWMF Leitlinie Rosazea http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-065.html

Buch „Rosazea“, Autor: Helmut Schöfer

National Rosacea Society: http://www.rosacea.org/index.php